Anzeige
Wie alle ihre Teamkolleginnen noch ungeschlagen: Wang Aimei vom Ligaprimus TTV Hövelhof (Foto: Dr. Stephan Roscher).

2. Bundesliga Damen: Hövelhof hat alles im Griff

Dr. Stephan Roscher 10.01.2015

Auf jeden Fall spielt auch Ex-Erstligist MTV Tostedt auf Platz vier gut mit (9:9), zudem auch noch der Fünfte ATSV Saarbrücken mit leicht negativem Punktekonto (8:10) nach dem ersten Rückrundenspiel. Treten diese Teams gegeneinander an, sind prickelnde Duelle auf Augenhöhe zu erwarten, nur eben gegen Hövelhof nicht. Da packt man den Schläger kaum aus und steht bald darauf unter der Dusche.

Da die "Eingleisige" in ihrer Auftaktsaison nicht in voller Sollstärke spielen kann – der Nord-Vorjahres-Zweite GSV Eintracht Baunatal hatte bereits im Juni seine Mannschaft zurückgezogen –, muss sich lediglich ein Klub am Saisonende in den sauren Apfel beißen und den Abstieg in die 3. Liga hinnehmen. Vier kommen dafür noch in Frage. Die besten Karten, im Unterhaus zu bleiben, besitzt der West-Traditionsverein TTVg WRW Kleve – mit 7:11 Zählern auf Tabellenplatz sechs stehend. Ein Abstieg wäre eher unwahrscheinlich. Schon etwas bedrohlicher sieht es für die Südteams DJK Offenburg (5:11) und NSU Neckarsulm (4:12) aus.

Schlusslicht war nach der ersten Halbserie die TuS Uentrop mit 3:13 Punkten – bei den Westfälinnen war einiges suboptimal gelaufen, dennoch war und ist die Hoffnung ungebrochen, durch eine bessere Rückrunde den Klassenerhalt noch einzutüten. Und siehe da, zum Auftakt setzte man sich am 10. Januar überraschend mit 6:4 in Saarbrücken durch und kletterte mit nunmehr 5:13 Zählern sogleich auf den ersten Nichtabstiegsplatz.

Die Spielerinnen aus Hövelhof sind allesamt in den Einzeln ungeschlagen – und führen die Liga-Bestenliste an, da bisher lediglich zwei Doppel verloren gingen. Sie spielen sozusagen in ihrer eigenen Liga und wären im Oberhaus passender untergebracht. Dorthin dürfte der Weg des TTV auch führen.

In Sachen Zuschauerresonanz hat die Eingleisigkeit bisher leider noch wenig bewegt. Der Schnitt von 54 Besuchern pro Spiel liegt nur geringfügig über dem Level der letztjährigen Südgruppe (53) und deutlich unter dem im Norden (68). In Anröchte (85) und Neckarsulm (83) kann sich der Zuspruch sehen lassen, doch nur wenige Partien ziehen bisher mehr als 100 Fans an.

 

TTV Hövelhof

Alles perfekt – aus Sicht der Liga fast einen Tick zu perfekt. Doch kann man es dem TTV Hövelhof schließlich nicht vorwerfen, im Damen-Unterhaus das Maß aller Dinge zu sein und die Konkurrenz nach Belieben zu beherrschen.

Wer gegen Hövelhof anzutreten hat, darf auf alles hoffen, nur nicht auf Punkte. Lediglich Neckarsulm und Tostedt brachten bisher das kleine Kunststück fertig, nicht mit der „Höchststrafe“ die Segel zu streichen. Zwei Doppel hat man in acht Ligaspielen abgegeben, sonst rein gar nichts.

Jede Spielerin des TTV könnte in jedem Klub der Liga als Spitzenspielerin fungieren mit Garantie auf ein Top-Ergebnis. Die Einzelbilanzen der überwiegend sehr erfahrenen Akteurinnen sprechen Bände: Svetlana Ganina 10:0, Wang Aimei 7:0, Yvonne Kaiser 8:0, Jing Tian-Zörner 3:0, Elena Shapovalova 6:0. Das Doppel Ganina/Wang (7:0) scheint auch kaum schlagbar zu sein.

Nun, man will die Rückrunde seriös zu Ende spielen und keine Geschenke verteilen und dann ins Oberhaus, also dorthin, wo man zweifellos hingehört.

Der 1. Vorsitzende Klaus-Dieter Borgmeier gibt zu Protokoll: „Ich bedauere es fast, dass unsere Mannschaft so dominierend ist. Spannung, die nun einmal zum Sport gehört, ist bisher leider noch in keinem Spiel aufgekommen, da wir in einer „anderen“ Liga spielen. Um von einer absolut perfekten Hinserie sprechen zu können, hätten wir nicht zwei Doppel verlieren dürfen. Ich glaube, ein absolutes Luxusproblem. Aber auch für einen Außenstehenden dürften 16:0 Punkte und 48:2 (!) Spiele sicherlich keinen Raum für irgendwelche Kritik bieten. Sollten wir das erste Rückrundenspiel gegen Wendelstein (Hinspiel: 6:0) gewinnen, so hätten wir dann bereits bei sieben noch ausstehenden Spielen einen Vorsprung von sieben Punkten. Über den künftigen Meister wird es sicherlich keine Diskussion geben.“

In der Rückrunde steht noch mehr Personal zur Verfügung: „Aufgrund unseres großen Kaders werden wir voraussichtlich etwas mehr rotieren. Linda Creemers, die nach der Geburt ihrer Tochter ihr Training wieder aufgenommen hat, möchte auch gerne wieder spielen.“ Auf die Frage, was nach der Saison geplant ist, sagt Borgmeier: „Die ersten Überlegungen für die kommende Serie sind bereits angestellt worden. Die Kernfrage ist, ob wir mit der jetzigen Mannschaft das Wagnis 1. Bundesliga angehen können oder ob die Mannschaft noch verstärkt werden muss.“

Steht ab sofort wieder zur Verfügung: Linda Creemers (Foto: Dr. Stephan Roscher).

 

TTC Wendelstein

Die Damen aus Mittelfranken waren nach dem Weggang ihrer überragenden Spitzenspielerin Svetlana Ganina eines der größten Fragezeichen der Liga. Mancher sah die Truppe vor der Saison gar im Kampf um den Klassenerhalt. Doch nun steht man mit 13:5 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz dieser – bis auf Hövelhof – wirklich ausgeglichenen Liga.

Man kassierte natürlich die obligatorische Niederlage gegen Hövelhof und dazu ein etwas überraschendes 2:6 zu Hause gegen Tostedt. Hinzu kam eine Punkteteilung gegen Saarbrücken. Ansonsten gab es nur Siege, sechs an der Zahl.

Spitzenspielerin Polina Trifonova verbuchte eine 10:7-Bilanz und Neuzugang Ievgeniia Vasylieva erwies sich als echte Verstärkung – die Ukrainerin erzielte mit 12:5 das beste Resultat beim TTC. Keine positiven Vorrundenbilanzen fuhren Larisa Stancu (3:4), Andrea Schiel (5:5) und Jessika Weikert (2:6) ein. Das Topdoppel Trifonova/Vasylieva (8:1) zählt zu den beiden besten der Liga und einer der Wendelsteiner Erfolgsgaranten.

Mit dem 6:3-Erfolg beim Tabellenvierten Tostedt am 10. Januar hat man die Weichen für die Rückrunde frühzeitig in positivem Sinne gestellt.

Trainer Franz David hat allen Grund zur Zufriedenheit: „Dafür, dass man uns als Abstiegskandidaten gehandelt hat, haben wir uns ganz gut geschlagen – und das trotz der Tatsache, dass wir durch schwere, lange Krankheit auf die Leistungsträger Svenja Weikert und Larisa Stancu verzichten müssen. Überragend bei uns Vasylieva und das Doppel Trifonova-Vasylieva, die einen großen Anteil am Erfolg der Mannschaft haben. Aber gerade die geschlossenen Mannschaftsleistung und der überragende Teamgeist über die gesamte Vorrunde sind ein wesentlicher Faktor dafür, dass wir mit zwei Punkten Vorsprung vor Anröchte auf dem zweiten Tabellenplatz überwintern können.“

David ist noch nicht sicher, ob es so weitergehen wird: „Ob wir in der Rückrunde an diese Leistung anknüpfen können, bleibt abzuwarten. Da wir krankheitsbedingt keinen Ausfall mehr verkraften können, wird es sehr schwer werden, den 2. Tabellenplatz zu halten. Gut, dass es bei uns keinen Druck gibt und wir nur jedes Spiel möglichst gut absolvieren wollen.“

TTC Wendelstein (Foto: Verein)

 

TTK Anröchte

Der aktuelle Tabellendritte (11:7 Punkte) hat sich vor der Saison selbst nicht zur absoluten Elite der Liga gezählt. Der Vorsitzende Manfred Vogel hatte zu Protokoll gegeben: "Wir sehen uns als eine Mannschaft von Platz 3 bis 6, da wir leider auch nicht immer komplett spielen können und bei einigen Spielen zum Beispiel Elena Timina nicht einsetzen können.“ Die Einschätzung hat sich als realistisch erwiesen, wobei sich aber gezeigt hat, dass die Truppe aus der nordrhein-westfälischen 10.000-Einwohner-Gemeinde schon das Zeug für die Plätze zwei oder drei hat.

Außer der für alle obligatorischen Lehrstunde gegen Hövelhof hat man Punkte beim 4:6 in Saarbrücken, beim 3:6 gegen Wendelstein sowie beim 5:5 in Neckarsulm eingebüßt. Knapp gewonnen wurde gegen Kleve und in Uentrop (6:4), die deutlichen Erfolge wurden allesamt in fremder Halle erzielt, so in Offenburg, Tostedt und zuletzt in Kleve (alle 6:2).

Die Polin Marta Golota (Bilanz 10:6) hat sich als würdige „Frontfrau“ erwiesen und Gegnerinnen wie Aya Umemura, Laura Matzke oder Polina Trifonova geschlagen. Elena Timina (4:5) konnte erst fünfmal eingesetzt werden, Yang Henrich (7:8) blieb etwas unter ihren Möglichkeiten, sehr stark präsentierte sich dagegen die an vier gemeldete Chinesin Li Wen Wen mit einer 7:2-Bilanz – Li hatte schon bei Essen-Holsterhausen und Baunatal unter Vertrag gestanden und war vor der Saison neu zum TTK gestoßen. Suzanne Dieker (3:3) spielte nur sporadisch und Talent Christine Lammert (1:5) muss sich in der starken Liga erst noch etablieren. Das Topdoppel bilden Golota/Henrich (6:2).

Manfred Vogel bringt es auf folgenden Nenner: "Wir sind mit dem bisherigen Verlauf der Saison zufrieden. Platz zwei bis fünf waren angedacht. Leider konnten wir nicht immer mit unserer besten Mannschaft antreten."

Das Heimspiel gegen den Tabellennachbarn Tostedt am 11. Januar wird richtungsweisend. Gewinnt der TTK, dürfte er vermutlich bis zum Ende um Platz zwei mitspielen.

TTK Anröchte (Foto: Heither)

 

MTV Tostedt

Der Ex-Erstligist aus dem nördlichen Niedersachsen, der in der Vorsaison den fünften Platz in der Nordstaffel belegt hatte, konnte den Weggang der nun auch in Hövelhof bärenstarken Spitzenspielerin Yvonne Kaiser gut kompensieren. Weniger durch überragende Einzelspielerinnen, sondern vielmehr durch eine sehr geschlossene Teamleistung, die sogar einen Traumstart zur Folge hatte.

Man eröffnete die Runde mit einem Remis in Kleve und ließ dann vier Siege folgen: 6:2 gegen Uentrop, 6:4 gegen Neckarsulm, ein bemerkenswertes 6:2 in Wendelstein sowie ein 6:4 gegen Offenburg. Mit einem Schlag war man Tabellenzweiter und durfte sich über sagenhafte 9:1 Punkte freuen. Realistisch, wie man in Tostedt ist, war aber allen Beteiligten aber auch klar, dass es nicht immer so weitergehen konnte. So folgten nach den glorreichen Monaten September und Oktober weniger erfolgreiche Wochen und es setzte noch vier Niederlagen – 3:6 in Saarbrücken, 1:6 in Hövelhof, 2:6 gegen Anröchte, 3:6 gegen Wendelstein –, die der guten Stimmung im Team jedoch keinen Abbruch taten.

Neuzugang Laura Matzke spielte ganz oben bisher ausgeglichen (9:9), Svenja Obst schaffte das nicht (6:11), was auch für Anne Sewöster an Position drei gilt (4:6). Die 16-jährige, von Hannover 96 gekommene Jugendnationalspielerin Caroline Hajok spielte immerhin schon fast ausgeglichen (3:4). Überzeugen konnte auch Maria Shiiba, die mit 5:4 erstmals eine positive Halbrundenbilanz im Unterhaus verbuchen konnte. Auch in den Doppeln (Gesamtbilanz 11:7) wird regelmäßig gepunktet, die Spitzenformation lautet Matzke/Obst (5:3).

MTV-Geschäftsführer Michael Bannehr bewertet den Verlauf der ersten Halbserie absolut positiv: „Für uns in Tostedt ist die Hinrunde klasse gelaufen und wir sind sehr zufrieden! Nach fulminantem Start mit 9:1 Punkten gab es dann drei Niederlagen in Saarbrücken (3:6), beim Top-Favoriten Hövelhof (1:6) und gegen den designierten Vizemeister aus Anröchte mit 2:6. Eines haben alle drei Spiele gemeinsam: Es war mehr drin!“

Bannehr und seine Mädels fühlen sich pudelwohl in der nun eingleisigen Liga: „Rückblickend betrachtet hat sich die 2. Liga als das entpuppt, was man sicherlich erhofft, allerdings nicht erwartet hat: Mit Ausnahme von Hövelhof, die vorne weg fliegen, sind alle Mannschaften so ausgeglichen, dass knappe Spiele mit unterschiedlichem Ergebnisausgang die Regel waren. Nach starkem Start, bei dem uns die Spiele allerdings auch reingelaufen sind, mussten wir zum Abschluss die eine oder andere Niederlage quittieren. Anyway: Es hat richtig Spaß gemacht und wir freuen uns auf die Rückserie.“

MTV Tostedt (Foto: Verein)

 

ATSV Saarbrücken

Der fünfte Tabellenplatz nach der ersten Halbrunde ist aus Sicht der Saarländerinnen völlig in Ordnung. Immerhin hatte der Traditionsklub aus dem Südwesten, letzte Saison Dritter der Südstaffel, einschneidende personelle Veränderungen hinnehmen müssen, nämlich den Weggang des kompletten Spitzen-Paarkreuzes, das zu Erstligisten wechselte. Eine gute Hand bei der Teamzusammenstellung mit Neuverpflichtung Anna Rossikhina und der nach längerer Auszeit reaktivierten Mariana Stoian, die mit einer 11:2-Bilanz glänzte, machte sich positiv bemerkbar.

Man besiegte in der Vorrunde Uentrop, Tostedt und sogar Anröchte und teilte sich die Punkte mit Wendelstein und Offenburg. Etwas enttäuschend war fraglos die 1:6-Niederlage in heimischer Halle gegen Kleve im letzten Vorrundenspiel sowie ganz aktuell das 4:6 gegen das abstiegsbedrohte Uentrop in der ersten Rückrundenpartie.

Nicht gut in Tritt kam die bisherige Spitzenspielerin Theresa Adams (Vorrundenbilanz 3:10), während die Nummer zwei Rossikhina (8:5) überzeugen konnte. Die erfahrene Stoian an Position drei (11:2) zählt zu den Ligabesten. In der Rückrunde wird Rossikhina vor Stoian und Adams auflaufen. Die Luxemburgerin Tessy Gonderinger (3:2) kam erst dreimal zum Einsatz. Ann-Kathrin Herges (2:7) muss in der Rückrunde einen Zahn zulegen. In den Doppeln läuft es bisher eher bescheiden (Gesamtbilanz 5:11), mit Rossikhina/Stoian (4:2) hat man aber wenigstens eine gut harmonierende Kombination.

Abteilungsleiter und Coach Wolfgang Scholer bewertet die Hinserie wie folgt: „Wir sind mit dem bisherigen Verlauf der Runde sehr zufrieden, in einer ausgeglichenen Klasse mit vielen spannenden Spielen. Besonders stolz sind wir dabei auf die Siege gegen die von uns sehr hoch eingeschätzten „Nord-Zweitligisten“ Tostedt und Anröchte, die wir in zwei hochklassigen Heimspielen besiegen konnten. In Neckarsulm zeigten wir unsere schwächste Leistung. Eine tolle Vorrunde lieferte nach mehr als dreijähriger Spielpause Mariana Stoian ab, die bei elf Siegen nur zwei Spiele abgab. Auch die Leistung der 19-jährigen Anna Rossikhina am vorderen Paarkreuz ist sehr hoch einzuschätzen.“ Die Zielvorgaben für die Rückrunde liegen auf der Hand: „Wir streben wieder ein ausgeglichenes Spielverhältnis an und wollen bessere Leistungen gegen die hinter uns platzierten Teams zeigen als in der Vorrunde“, so Scholer.

Der erste Versuch gegen Uentrop ist freilich nicht geglückt, aber vielleicht punktet man demnächst ja wieder gegen Klubs aus der oberen Tabellenhälfte.

Saarbrückens Einserdoppel Mariana Stoian (links) / Anna Rossikhina (Foto: Jutta Scholer).

 

TTVg WRW Kleve

Der Klub vom Niederrhein mit dem großen Namen im Tischtennissport ist nicht ganz so zufrieden mit dem Verlauf der Vorrunde. Natürlich träumte man angesichts der ungewissen Personalsituation nicht davon, ganz oben mitzuspielen. Den Klassenerhalt wollte man indes frühzeitig sicherstellen, um dann ohne allzu großen Druck weiterspielen zu können. Dies ist noch nicht gelungen, da man einige Punkte liegen ließ, die im Bereich des Möglichen gelegen hatten.

Dennoch ist der Verbleib des derzeitigen Tabellensechsten – 7:11 Punkte weist man nach der ersten Rückrunden-Partie auf – im Unterhaus relativ wahrscheinlich, zumal der Kader insgesamt schon gut besetzt ist.

Die Vorsitzende der TTVg Sabine Bötcher räumt ein: „Wir sind nicht so ganz mit dem bisherigen Verlauf zufrieden, denken aber, dass es für den Klassenerhalt reichen wird, denn unser Ziel ist nach wie vor der Klassenerhalt.“

Der Sechste der 2. Bundesliga Nord 2013/14 konnte bisher Neckarsulm (6:2) und Saarbrücken (6:1) schlagen. Die Begegnung gegen die gewiss nicht schwachen Saarländerinnen war das bisherige Saison-Highlight der Weiß-Rot-Weißen – man spielte wie aus einem Guss und gab nur vier Sätze ab. Die Punkte teilte man sich mit Tostedt, Offenburg und Uentrop. Nicht gut aus sah man etwa beim 2:6 in Wendelstein. Insgesamt also Licht aber auch Schatten bei den Damen vom Niederrhein.

Dass die vom österreichischen Top-Club SVS Ströck gekommene 37-jährige Aya Umemura, die wohl prominenteste Spielerin der Liga, als Nummer eins erfolgreich abschneiden würde, war klar. Ihre 9:3-Bilanz, ergänzt durch fünf gewonnene Doppel bei einer Niederlage, kann man als erwartungsgemäß bezeichnen. Jie Schöpp kam bisher gar nicht zum Einsatz. Ein Spitzenpaarkreuz Umemura/Schöpp wäre natürlich das Maß der Dinge.

Aber bleiben wir bei den Fakten: Dreimal nur konnte Yuko Imamura, die nach dem Abi ein Jahr in Japan verbringt, eingesetzt werden – ihr Ergebnis: 3:3. Neuzugang Jelena Muetstege (vorne 1:9, hinten 3:1) konnte den Erwartungen noch nicht gerecht werden, auch bei Angie Yang (1:4) läuft es nicht rund, die allerdings nur oben eingesetzt wurde und ausschließlich namhafte Gegnerinnen hatte. Ildiko Imamura indes kommt mit ihrer Routine in der starken Liga gut zurecht und verbuchte bisher eine ausgeglichene Bilanz (5:5). Der ebenfalls erfahrenen Judith Hanselka gelang dies nicht ganz (5:7). Das Doppel der Routiniers Aya und Ildiko Imamura ist noch ungeschlagen, konnte aber auch erst dreimal eingesetzt werden.

 TTVg WRW Kleve (Foto: Verein).

 

DJK Offenburg

Um den Klassenerhalt zu schaffen, muss die DJK Offenburg, momentan mit 5:11 Zählern auf Tabellenplatz sieben notiert, in der Rückrunde nochmal richtig Gas geben. Das nun punktgleiche Uentrop sitzt Petra Heuberger und ihren Mitstreiterinnen dicht im Nacken und Neckarsulm liegt nur einen Punkt zurück.

Man wollte von Anfang an nichts anderes als zweitklassig zu bleiben – und das ist nach wie vor zu schaffen. Zwar hatte man vor der Runde die langjährige Spitzenspielerin Yana Timina nicht halten können, doch gelang es, mit der israelischen Nummer eins Nicole Trosman einen starken Neuzugang unter Vertrag zu nehmen.

Gewonnen werden konnte bisher lediglich eine Partie – 6:4 gegen Uentrop am 16. November. Dreimal spielte man Unentschieden, nämlich in Neckarsulm, gegen Saarbrücken und in Kleve.

Nicole Trosman enttäuschte nicht und spielte positiv (8:7). Dies gelang der Nummer zwei Tetyana Maksimenko (4:11) nicht. Die 20-jährige Theresa Lehmann hielt sich – nach vorzüglichem Start – unten ausgeglichen (7:7), die routinierte Mannschaftsführerin Petra Heuberger (4:9) kann in der Rückrunde sicher noch zulegen. Mit Maksimenko/Trosman (6:2) verfügt man über ein starkes Einserdoppel. Für das Team und dessen gute Moral spricht, dass es immer komplett antrat.

Offenburgs Presseprecher Tim Karcher bilanziert: „Mit der Vorrunde ist man im Lager der DJK zufrieden, zumal die Saison durch die Qualifikation für die neu eingeführte eingleisige 2. Bundesliga im Vorfeld als große Herausforderung angesehen wurde. Insbesondere in der zweiten Hälfte der Vorrunde konnte das Team um Trainer Pavel Levine mit Unentschieden gegen Saarbrücken und Kleve sowie mit dem umjubelten Heimsieg gegen Uentrop wichtige Punkte sammeln.“ Die neue Nummer eins hat sich auf Anhieb in die Herzen der Fans gespielt: „Als Glücksgriff hat sich Neuzugang Nicole Trosman herausgestellt, die ihre Bilanz in einen positiven Bereich bringen konnte (8:7). Außerdem präsentierte sich die 18-jährige Israelin als starke Doppelspielerin an der Seite von Tetyana Maksimenko und ist durch ihre athletische Spielweise und ihren Kampfgeist bereits zum Publikumsliebling geworden.“

Gleich zum Rückrundenauftakt steigt am 11. Januar das Schicksalsspiel in eigener Halle gegen NSU Neckarsulm. Ein Sieg im Süd-Duell wäre für die Damen aus dem Ortenaukreis natürlich die Lebensversicherung schlechthin, doch den will und braucht der Gast aus dem nördlichen Baden-Württemberg natürlich auch. Es könnte ungemein spannend werden.

DJK Offenburg 2014/15 (Foto: Verein)

 

TuS Uentrop

Das Saisonziel des letztjährigen Nord-Siebten aus dem Stadtbezirk Hamms war von Anfang an der Klassenerhalt, möglichst auf einem gesicherten Mittelfeldplatz. Auch aufgrund personeller Probleme – Frontfrau Alexandra Scheld musste verletzungsbedingt wichtige Matches abschenken – lief die erste Halbrunde alles andere als gut und man fand sich nach nur einem Sieg (6:4 in Neckarsulm) und einer Punkteteilung (in Kleve) zu den Festtagen auf dem letzten Tabellenplatz wieder.

Doch am ersten Rückrunden-Spieltag wurde man die rote Laterne los, da man überraschend in Saarbrücken doppelt punktete – 6:4 nach zwischenzeitlichem 2:4-Rückstand. Mit nun 5:13 Zählern sieht die Welt schon wieder freundlicher aus, zumal es ja – durch den Rückzug Baunatals – nur einen Absteiger geben wird. Von Entwarnung kann aber noch längst nicht die Rede sein, es könnte bis zum letzten Spieltag unten ganz eng bleiben.

Alexandra Schelds 4:11-Bilanz hat wenig Aussagekraft, da sie zu oft gehandikapt antrat oder gleich abschenkte. Nadine Sillus an Position zwei blieb mit nur drei Siegen bei zwölf Niederlagen deutlich unter ihren Möglichkeiten. Anders Defensivkünstlerin Jessica Wirdemann, die mir ihrer 10:3-Bilanz wirklich überzeugte. Zhan Ying Ni, wie Sillus und Wirdemann ehemalige Jugendnationalspielerin des DTTB, konnte dagegen mit ihrem Resultat von 4:8 nicht zufrieden sein. Die Doppelbilanz von 5:11 konnte auch nicht befriedigen. In Saarbrücken überragte dann allerdings Sillus mit Einzelsiegen gegen Rossikhina und Stoian und einem Doppel-Erfolg an der Seite von Scheld, die ihrerseits gegen Rossikhina punktete. Siege steuerten auch Zhan (gegen Herges) und Wirdemann (gegen Adams) bei.

Auch für TuS-Teammanager und -Coach Alexander Daun war der Verlauf der Hinrunde unbefriedigend: „Wir sind mit dem sportlichen Verlauf der Hinrunde alles andere als zufrieden. Leider plagten uns von Beginn an personelle Probleme, denn unsere Spitzenspielerin Alexandra Scheld litt lange an starken Rückenbeschwerden. Somit haben wir überwiegend lediglich zu dritt gespielt und die Spiele von Alex kampflos abgeben müssen. Dass wir dann natürlich in einer so starken Liga fast chancenlos sind, ist verständlich.“ Doch nun soll alles besser werden: „Zur Rückrunde hoffe ich erst einmal auf vier gesunde und spielfähige Spielerinnen. Natürlich werden wir alles geben, um uns von dem Abstiegsplatz zu entfernen und unserer eigentlichen Stärke gerecht zu werden.“ Der Rückrunden-Auftakt in Saarbrücken verlief ja auch schon entsprechend positiv, so dass der TuS das große Ziel inzwischen wieder aus eigener Kraft erreichen kann.

Von der Liga selbst ist man begeistert. „Die Umstellung auf eine eingleisige 2. Bundesliga empfinden wir als sehr positiv“, sagt Daun. „Das Niveau ist sehr hoch und das verleiht Spannung in jeder einzelnen Partie, in der fast jeder jeden schlagen kann.“

TuS Uentrop (Foto: Verein)

 

NSU Neckarsulm

Nach der Vorrunde mit 4:12 Zählern Tabellenvorletzter und am 10. Januar ohne eigenes Zutun auf den neunten und letzten Rang des Klassements abgerutscht. Es sieht nicht gut aus für die junge Truppe aus der Audi-Stadt, der nun auch noch gleich zum Auftakt der Rückserie das Schicksalsspiel in Offenburg bevorsteht, das vermutlich nichts für schwache Nerven sein wird. Doch darin liegt auch eine Chance, die Chance auf einen Befreiungsschlag, der gerade auch die jungen Talente im Team beflügeln könnte.

Einen einzigen Sieg, 6:3 gegen Saarbrücken am 19.10. vor heimischer Kulisse, konnte man bisher verbuchen. Hinzu kamen zwei Remis, nämlich gegen Offenburg und – immerhin! – gegen Anröchte. Im letzten Vorrundenspiel stand man gegen den Tabellendritten vor circa120 begeisterten Fans sogar dicht vor einem Sensationssieg, konnte jedoch eine 5:3-Führung nicht ins Ziel bringen. Das Potenzial ist fraglos da, nur muss es jetzt eben verstärkt in Zählbares umgesetzt werden.

Defensivstrategin Rosalia Stähr ist mit ihrer 11:5-Bilanz eine würdige Spitzenspielerin – unter anderem schlug sie starke Gegnerinnen wie Trosman, Obst, Matzke, Rossikhina, Vasylieva oder Golota. Die Tschechin Martina Smistikova, erfahren im deutschen Zweitliga-Tischtennis und vor Jahren für den TV Busenbach sogar im Oberhaus aktiv, hält sich im vorderen Paarkreuz recht ordentlich (7:8). Man verfügt also über zwei „Leitwölfinnen“, die zusammen genommen deutlich positiv spielen.

Hinzu kommt mit der hoch talentierten, 15-jährigen Luisa Säger, der aus Weinheim gekommenen Deutschen Schülermeisterin, eine der größten Zukunftshoffnungen des Deutschen Tischtennis-Bundes. Und Säger hatte keine allzu großen Probleme, in dieser hohen Spielklasse Fuß zu fassen und erspielte hinten eine respektable 7:7-Bilanz. Unter anderem bezwang sie Mariana Stoian, Jessika Weikert und Larisa Stancu.

Hinter Säger wird die Luft erheblich dünner. Rebecca Matthes (0:6) ging leer aus und auch Isabell Wurst (1:3) konnte bei ihren sporadischen Einsätzen keine Akzente setzen. TTVWH-Talent Kathrin Hessenthaler schließlich war auch erst zweimal dabei und blieb noch sieglos (0:3). Auch in den Doppeln (5:11) besteht Steigerungsbedarf. Nur Smistikova/Stähr (4:4) stehen nicht negativ.

Vereinssprecher Alexander Mohr hatte vor der Runde zu Protokoll gegeben: „Unser Ziel ist es, in der Liga zu bleiben.“ Dies zu erreichen ist nach wie vor nicht unrealistisch. Man ist heiß auf die Rückrunde und wird auch alles, was möglich ist, in die Waagschale werfen müssen, will man am letzten Spieltag befreit durchatmen können.

NSU Nekarsulm (Foto: Verein)

 

Kontakt

Deutscher Tischtennis-Bund
Hauptsponsoren
weitere Artikel aus der Rubrik
2. Bundesliga 27.03.2015

Damen: Meldungen für die 2. und 3. Bundesligen

Die 2. Bundesliga der Damen wird in der Spielzeit 2015/16 aus neun Vereinen bestehen.
weiterlesen...
2. Bundesliga 04.01.2015

2. Bundesliga Herren: Fünf Teams können Meister werden

Eine spannende Vorrunde liegt hinter uns, die gezeigt hat, dass die neue, eingleisige 2. Bundesliga der Herren wirklich extrem stark und auffallend ausgeglichen besetzt ist. Herbstmeister wurde Ex-Bundesliga-Dino und Pokal-Final8-Teilnehmer TTC indeland Jülich mit 13:5 Punkten, dem vier Ligarivalen dicht im Nacken sitzen. Dazu zählen der bisher überzeugend aufspielende ASV Grünwettersbach und der TTC Fortuna Passau, der nur ganz schwer zu bezwingen ist, wenn Daniel Zwickl und Jakub Dyjas gemeinsam zum Einsatz kommen. Die beiden Jülich-Verfolger weisen 12:6 Zähler auf. Auch der BV Borussia Dortmund und Vorjahres-Süd-Meister TTC matec Frickenhausen II (beide 11:7) spielen eine gute Rolle im ?Unterhaus? und dürfen sich noch Hoffnungen auf den Spitzenplatz zum Ende der Runde machen.
weiterlesen...
2. Bundesliga 06.09.2014

Der Favorit heißt Hövelhof - Saisonvorschau 2. Bundesliga Damen

An diesem Wochenende fällt auch der Startschuss zur ersten Saison der eingleisigen 2. Damen-Bundesliga. Interessant und spannend dürfte es auf jeden Fall zugehen und ein Zugewinn an Qualität ist ebenfalls nicht zu bestreiten. Schwache Mannschaften sind nicht auszumachen, viele Partien werden vermutlich über die volle Distanz gehen und erst nach drei Stunden oder mehr entschieden sein. So wie am gestrigen Samstag die prickelnde Begegnung zwischen dem ATSV Saarbrücken und dem TTC Wendelstein, die nach unterhaltsamen dreieinviertel Stunden mit einem leistungsgerechten Remis endete. Kurz zuvor hatte die TTVg WRW Kleve zwar ihren Gegner NSU Neckarsulm mit 6:2 bezwungen, aber auch dort gab es interessante Matches und vier spannende Entscheidungssätze zu sehen.
weiterlesen...
2. Bundesliga 06.09.2014

Jeder kann jeden schlagen - Saisonvorschau 2. Bundesliga Herren

An diesem Wochenende fällt der Startschuss zur ersten Saison der eingleisigen 2. Herren-Bundesliga. Dass diese mit großer Spannung erwartet wird, muss nicht eigens betont werden. Die Einführung dürfte eine weitere Steigerung des Niveaus im Unterhaus bedeuten und den vormals extremen Abstand zur TTBL reduzieren. In einem prickelnden Zielfinish waren am letzten Spieltag der Saison 2013/14 die Würfel gefallen. Hinein in die "Eingleisige" wollten am Ende fast alle Klubs, die sportlich die Chance dazu vor Augen hatten. Am Ende gab es großen Jubel - so in Köln und Grünwettersbach - und bittere Tränen bei den auf der Ziellinie gestrauchelten Ober-Erlenbachern. Dies hat zu der etwas kuriosen Situation geführt, dass nur vier Vereine aus der vormaligen Nordstaffel sechs Zweitligisten aus dem Süden gegenüberstehen. Doch das regionale Verhältnis könnte sich im Lauf der nächsten Jahre wieder einpendeln, zumal zwischen Nord und Süd qualitativ nur geringe Unterschiede zu bestehen scheinen.
weiterlesen...
2. Bundesliga 07.09.2012

Saisonauftakt auch für die restlichen Teams der 2. Damen-Bundesliga

Nachdem am vergangenen Wochenende mit den Spielen Hövelhof gegen Uentrop (6:4) und Schwabhausen gegen Baunatal (6:2) bereits je eine Begegnung im Norden und im Süden der 2. Damen-Bundesliga stattfanden, nehmen am zweiten September-Wochenende auch die übrigen Teams der Liga ihren Spielbetrieb auf.
weiterlesen...
2. Bundesliga 01.09.2012

2. Bundesliga Damen: Reduzierter Hinrundenstart im Norden und Süden mit interessanten Duellen

Mit zwei hochinteressanten Begegungen - der TTV Hövelhof gegen den TuS Uentrop im Norden sowie TSV Schwabhausen gegen GSV Eintracht Bauntal im Süden- startet an diesem Wochenende die 2. Bundesliga der Damen in die Saison 2012/2013.
weiterlesen...
© Deutscher Tischtennis-Bund e.V. - DTTB - Alle Rechte vorbehalten

Datenschutz | Impressum