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Mit Anröchte auf dem Weg zum Klassenerhalt: Marta Golota

2. Bundesliga Damen Nord: Spannender Kampf um die Meisterschaft

12.01.2012

Für Spannung sorgt das weibliche Geschlecht im Norden wie auch im Süden: In beiden 2. Bundesligen der Damen sind es jeweils drei Mannschaften, die ernsthaft um die Meisterschaft kämpfen. Aber auch die Teams auf den Plätzen vier und fünf liegen noch in Reichweite der Titelfavoriten, wie vor allem im Norden Deutschlands nachzuvollziehen ist.

Uentrop ein zufriedener Herbstmeister

„Wir sind zufrieden“, sagte Trainer Dieter Ende nach dem siebten Sieg im neunten Saisonspiel gleichermaßen trocken wie zufrieden. Vor dem Match in Berlin hatte der Coach des TuS Uentrop noch angespannter geklungen:  „Wir wollen gewinnen. Ohne wenn und aber. Auch wenn das ganz sicher sehr schwer wird.“ Es wurde nicht leicht, aber mit einem Erfolg in Tegel hatte sich der TuS Uentrop am neunten und letzten Hinrundenspieltag die Herbstmeisterschaft der 2. Bundesliga Nord der Damen gesichert.


Der Saisonverlauf war für das Uentroper Team bis dahin nahezu optimal. Von neun Begegnungen gewann der TuS sieben und leistete sich nur jeweils einmal ein Unentschieden (5:5 gegen Anröchte) sowie eine Niederlage (3:6 gegen Kleve), beide Ausrutscher allerdings gegen Mannschaften ohne Titelambitionen. Das Erfolgsgeheimnis der Uentroperinnen liegt unter anderem in den starken Bilanzen vor allem von Spitzenspielerin Routinier Alexandra Scheld und Yuko Imamura begründet. Scheld ist mit 12:6 Zählern die Drittbeste im Spitzenpaarkeuz, Jugendnationalspielerin Imamura erspielte mit 12:1 sogar die beste Bilanz an Position drei. Wie kurzlebig Herbstmeistertitel sind, erfuhr der TuS allerdings zum Rückrundenstart am letzten Wochenende bei seiner Niederlage in Bremen.

Bad Driburg erster Tabellenführer 2012

Der nach dem ersten Saisonabschnitt noch hinter dem Herbstmeister auf Platz zwei rangierende TuS Bad Driburg feierte im Gegensatz zu den Uentroperinnen mit einem 6:2-Sieg beim Bundesliga-Absteiger TTK Anröchte einen Jahreseinstand nach Maß und eroberte sich gleich zum Rückrundenstart die Tabellenspitze. "Super. Das war unsere beste Saisonleistung. Alle haben richtig stark gespielt", freute sich Driburgs Verantwortlicher Franz-Josef Lingens. Das Manager-Urgestein des TuS jubelte: "Wir waren noch nie Spitzenreiter der 2. Liga. Das tut richtig gut." Für den TuS geht es schon am Sonntag um 14 Uhr spannend weiter. Dann nämlich gastiert der Tabellendritte TTV Hövelhof, der sich mit einem Sieg in Kleve im neuen Jahr zurückmeldete, zum Lokalderby und Spitzenspiel in Bad Driburg. Auch Bad Driburg ist standesgemäß in den Bilanzen vertreten: Elena Waggermeyer glänzte an der Spitze mit einer 12:5-Bilanz und bildet zudem mit Katalin Jedtke das beste Doppel der Liga (7:1), Cristina Kont ist im hinteren Paarkreuz gute Vierte.

TTV Hövelhof nicht zufrieden, aber kämpferisch

Der TTV Hövelhof hat das absolvierte Match in Kleve und das bevorstehende Lokalduell mit Bad Driburg zu absoluten Schlüsselspielen für die Rückrunde auserkoren. Dabei ist es sogar möglich, dass im Kampf um die Spitze auch noch eine Entscheidung am grünen Tisch den Ostwestfalen zu einer besseren Platzierung verhilft, da unter Umständen Driburg noch einen Punktabzug droht (siehe Berichterstattung über Anröchte). Ganz zufrieden ist man beim Meisterschaftskandidaten natürlich bislang nicht. "Die Hinrunde war insgesamt nur durchwachsen. Zum Ende hin wurde es aber immer besser", so das Fazit von Manager Klaus-Dieter Borgmeier mit Blick auf die 6:0-Siege in Anröchte und gegen Bergneustadt. Mit zwei Zählern Rückstand auf die Spitze hat der TTV die Meisterschaft aber noch lange nicht aus den Augen verloren. "Wir wollen jetzt noch einmal oben angreifen. Dabei warten zu Beginn des neuen Jahres jedoch gleich zwei schwere Auswärtsaufgaben auf uns", so Borgmeier. Beste Spielerinnen waren bisher Driburgs Nummer eins Wang Aimei (6:2) sowie "hinten" Tetyana Tkachova (11:3)

Holzbüttgens Jin Tian-Zörner die beste Spielerin

Nach Abschluss der Hinserie hatte vor Hövelhof die DJK Holzbüttgen den dritten Rang eingenommen und sich diesen Erfolg durch einen fulminanten Endspurt am letzten Doppelspieltag im Dezember gesichert, wo mit jeweils 6:2 gleich zwei Heimsiege über Tostedt und Bremen eingefahren wurden. Und das, obwohl Schüler-Europameisterin Nina Mittelham aufgrund einer Verletzung nicht zur Verfügung stand. Ein Protest der DJK gegen die knappe 4:6-Niederlage gegen Uentrop, bei der wegen nicht regelkonformer Beläge ein Doppelerfolg aberkannt wurde, verlief erfolglos. Auf einen Einspruch verzichtet die Vereinsführung, die sich auch in diesem Jahr wieder froh wähnen darf, eine Ausnahmespielerin wie Jing Tian-Zörner in ihren Reihen zu haben. Auch diesmal wieder führt die WM-Viertelfinalistin von 1999 mit einer 16:1-Bilanz die Bestenliste an. Stünde Holzbüttgens Nummer 2, Fang Yin Wei (7:3) dauerhaft zur Verfügung, die DJK stiege zwangsläufig zu einem Team mit Titelchancen auf.

Paukenschlag zum Rückrundenauftakt durch Bremen

Mit einem Paukenschlag hat die SG Marßel Bremen die Rückrunde eröffnet. Der Erfolg über Herbstmeister TuS Uentrop katapultiert die Nordbremerinnen auf Rang vier und damit wieder auf Tuchfühlung mit der Tabellenspitze. Noch immer trauert die Mannschaft ihrem Ausrutscher zu Saisonbeginn gegen Tostedt II nach. Ein Sieg hätte die SGM bis auf zwei Punkte an die Spitze herangeführt. Der Fünfte der Halbserie darf sich aber getrost zur Elite der Liga zählen, was gegen Uentrop prompt unter Beweis gestellt wurde. "Wir hatten zuletzt dreimal knapp verloren. Jetzt wollten wir unbedingt mal punkten", erinnert SGM-Teammanager Edo Wellmann an eine 3:6- und zwei 4:6-Niederlagen. Die Doppel waren im bisherigen Saisonverlauf ein Schwachpunkt in den Topspielen. Gezieltes Doppeltraining ist wegen der weit voneinander entfernten Wohnorte der Spielerinnen nicht möglich. "Wellmann: "Wir kommen eben nicht häufig zusammen." In den Topspielen der Hinrunde gegen Uentrop und Holzbüttgen ging Marßel in den Doppeln leer aus. In Bremen wird bereits auch an die nächste Saison gedacht. Das Spielerinnen-Karussell wird sich dabei nach derzeitigem Stand nicht drehen. "Ich denke, dass wir so zusammen bleiben. Es hat noch keine Spielerin Abwanderungsgedanken geäußert und wir haben keine Neuverpflichtungen", sagt Wellmann. Katharina Michajlova (11:7) und Lin Sievers (10:6) im oberen Paarkreuz sind Ausdruck der Bremer Stärke.

Kleve will seine Ruhe im Mittelfeld

Sich im gesicherten Mittelfeld zu halten, das ist das Ansinnen der TTvg. WRW 31 Kleve. Zur Saisonhälfte stand der Traditionsverein vom Niederrhein mit 9:9 Zählern mit ausgeglichenem Punkteverhältnis auf Position sechs. Nach der Heimniederlage gegen Hövelhof allerdings ist dieses Kapital erst einmal aufgebraucht. Da am Wochenende nun das schwere Match gegen Marßel Bremen bevorsteht, könnte die Distanz zur Abstiegszone zumindest vorübergehend mehr schwinden, als es Kleve lieb ist. Allerdings ist die Substanz der Mannschaft zu groß, um ernsthaft in den Strudel der 3. Liga zu geraten. An der Spitze erreichten in dieser Saison Routinier Ilka Böhning und die Niederländerin Carla Nouwen jeweils eine 8:10 Bilanz. Leistungsträgerin war an Position drei Jessica Wirdemann, die im Einzel eine 12:5-Bilanz und damit auch Rang fünf im hinteren Paarkreuz erreichte und zudem auch im Doppel mit Böhning sechsmal erfolgreich war.

Aufsteiger Tegel auf bestem Weg zu positiver Punktebilanz

Der VfL Tegel beendete die erste Halbserie mit einem fast ausgeglichenen Punktekonto von 8:10 auf Platz sieben. Das ist zwar noch keine ausreichende Distanz zu den Abstiegsplätzen, doch hat der VfL die Chancen für den Klassenerhalt selbst in der Hand.  Mit dem bisherigen Abschneiden sind die Berlinerinnen deshalb auch zufrieden, da sie als Aufsteigerinnen damit auf einem guten Weg zum Klassenerhalt sind, der aus der Bundeshauptstadt vor Saisonbeginn als Zielsetzung ausgegeben worden war. So schob sich der VfL am ersten Rückrundenspieltag bereits auf Platz sechs vor und darf bei nun 10:10 Punkten sogar drauf hoffen, nach dem Match am nächsten Wochenende gegen Schlusslicht Bergneustadt mit positivem Punktekonto dazu stehen. Tegel hat alle Begegnungen der ersten Serie in der Aufstellung Gaby Rohr, Alina Heck, Constanze Heller und Sarah-Madeleine Schrödter bestritten. VfL-Spitzenspielerin Rohr erspielte sich bis zur Halbzeitpause dabei eine starke Einzelbilanz von 10:6.

Ungewohnte Gefahrensituation für Anröchte

Eine Saisonhälfte, die man beim TTK Anröchte so schnell wie möglich vergessen machen will, so lautet die Klubbilanz der Hinrunde. „Wir müssen lernen, mit dem Tabellenstand umzugehen. Denn diese Situation kennen wir nicht und der Druck auf die Mannschaft wird immer größer und die nervliche Belastung ebenfalls“, meint Manager Manfred Vogel. Nur vier Punkte aus den ersten neun Spielen ließen das Team in der Weihnachtspause auf Abstiegsplatz neun überwintern. Allerdings darf der TTK noch auf Punkte hoffen, die er am grünen Tisch verloren hatte. Der TTK Anröchte legte beim Sportgericht des Deutschen Tischtennis-Bundes und beim Spruchausschuss des Westdeutschen Tischtennisverbandes Einspruch gegen die Entscheidung des WTTV zur Spielberechtigung von Suzanne Dieker ein. Dem TTK Anröchte, der auch zivlrechtliche Schritte nicht ausschließen will, waren drei Punkte aberkannt worden, da nach Ansicht des WTTV die Spielberechtigung von Suzanne Dieker erst nach Zahlung der Kostenerstattung an ihren alten Verein WRW Kleve am 13. September 2011 wirksam geworden ist. Zudem könnte die Situation bereits nach dem nächsten Wochenende rosiger aussehen. Durch einen Sieg im Kellerderby gegen Tostedt könnte der TTK sein Punktekonto schon vor der Inanspruchnahme gerichtlicher Hilfe auf acht Zähler erhöhen.

Bergneustadt überfordert, Tostedts Reserve noch mit Chancen

Für die Erstligareserve des MTV Tostedt, nach der Hinrunde noch mit fünf Zählern Achter, ist das kommende Wochenende eventuell das vorentscheidende. Unterliegt die Reserve dem mitgefährdeten Team von Anröchte, dann wüchse der Abstand zum rettenden Ufer allerdings bereits auf drei Zähler an.

Nicht unbedingt unerwartet wird der TTC Schwalbe Bergneustadt bei den Damen zur Fahrstuhlmannschaft werden. Der Aufsteiger, der einige sehenswerte Partien bestritt, steht noch ohne Punktgewinn da und ist ingesamt in der 2. Bundesliga überfordert.

 

 

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