Neu-Isenburg. Migrantinnen und Migranten im Seniorenalter sind generell in deutschen Sportvereinen unterrepräsentiert und in der Regel nicht leicht über die bereits bestehenden gesundheitsfördernden Angebote zu erreichen. Zudem gibt es nicht selten Sprachbarrieren. Das Bundesgesundheitsministerium und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) haben als Reaktion darauf im Jahr 2013 das Projekt "Zugewandert und Geblieben" (ZuG) ins Leben gerufen, um diese Gruppe gezielt anzusprechen.
Betreut von den DTTB-Projektleiterin Doris Simon und Udo Sialino (Ressortleiter Gesundheitssport im DTTB) haben die Vereine Steglitzer TTK, SG Letter 05 und TTC Magni Tischtennisgruppen mit dem besonderen Fokus auf die Gesundheitsförderung von älteren Menschen mit Migrationshintergrund gelegt. Das an das Kursprogramm Gesundheitssport Tischtennis angelehnte Programm enthält Herz-Kreislauf-Training mit Rundlauf-Variationen, Koordinationstraining mit Schläger und Ball sowie Spaß-Wettkämpfe, Kräftigungsübungen und Entspannung.
In Hobbygruppen intengrieren oder neue Freizeitgruppen gründen
Aktuell beschäftigen sich die Vereine damit, die Zielsetzungen des DOSB zu erreichen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen über das ZuG-Projekt hinaus in bestehende Hobbygruppen integriert werden bzw.neue Freizeitgruppen gründen, die den Klubs dauerhaft Mitglieder sichern und die Mitglieder selbst langfristig in Bewegung hält. Die Vereine werden versuchen, mehr als fünf Teilnehmer/innen mit Migrationshintergrund im Alter von mindestens 60 Jahren für das Kursangebot zu gewinnen. Hier gibt es für jeden Verein eine individuelle Zielsetzung:
• Steglitz: Männliche Gruppe
• Magni: Weibliche Gruppe
• Letter: Gemischte Gruppe
In Steglitz besteht nach Projektende für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, anstatt einer Vereinsmitgliedschaft für das Freizeitangebot (jeweils für 3 Stunden an 4 Terminen pro Woche möglich) eine 12er Karte zu erwerben.Besonders hervorzuheben ist, dass ein Teilnehmer aus Steglitz die Lizenz C-Plus Gesundheit erworben hat und nun als Multiplikator für neue Teilnehmer, speziell Migrantinnen und Migranten, wirbt.
ZuG läuft bis Juli 2016 und wird mit 590.000 Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Gesundheit gefördert. Wissenschaftlich evaluiert wird das Projekt von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg.