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Ästhet am Ball: Siegfried Lemke

Aus der Oderregion an die Weser: Siegfried Lemke auf Medaillenjagd

Klaus Fischer / SH 30.05.2013

Bremen. Siegfried Lemke, seine Freunde nennen ihn Egon, hat schon ein langes und erfolgreiches Tischtennisleben hinter sich. An welche Stationen erinnert er sich noch gerne?

„Ich habe mit 12 Jahren in Bad Doberan begonnen und bin dann mit 17 als DDR-Jugendmeister zum Sportclub Lok Leipzig delegiert worden. Dort war ich 11 Jahre lang, und davon neun in der DDR-Nationalmannschaft.

Unter anderem habe ich über 100 Länderspiele absolviert und bin in den verschiedenen Disziplinen – also Einzel, Doppel und Mixed - insgesamt 34 Mal DDR-Meister geworden.

In der Weltrangliste war ich mal die Nummer 26 und in Europa die Nummer 14, aber über alles weitere wissen andere besser Bescheid, ich bin kein großer Statistiker.“


Aber gute Erinnerungen bewahrst du doch bestimmt auf?

„Ganz sicher, z.B. die an meine erste Weltmeisterschaft in Peking 1961. Wir wurden als Mannschaft damals Fünfter – ein riesiger Erfolg, den man nicht vergisst.“


Nun bist du schon eine ganze Zeit Senior und hast Erfahrungen aus der Zeit vor und nach 1990…

„Ja, in der DDR mussten Spieler aus der höchsten Spielklasse, der Oberliga, einen besonderen Antrag stellen, um an den Seniorenmeisterschaften teilnehmen zu können. Das habe ich auch getan und zweimal die Kategorie Ü40 gewonnen. Nach der Wende hatte sich das dann erledigt, und wir spielten fortan nach den bekannten Modalitäten.


Deine bisherige Bilanz bei den Senioren kann sich ja durchaus sehen lassen.

„Stimmt. Im vorigen Jahr sind Dieter Lippelt und ich Weltmeister im Ü70-Doppel geworden, und in der 60er-Klasse war ich auch schon mal Vize-Europameister im Einzel. In den letzten Jahren waren es in den verschiedenen Disziplinen so etwa zehn Platzierungen unter den ersten Drei. Hier in Bremen wollen Dieter Lippelt und ich vorn mitspielen und hoffen auf eine Medaille.“


So eine Meisterschaft bringt ja auch immer ein Wiedersehen mit alten Freunden…

„Ja, da gibt es sehr gute Kontakte. Dazu gehörte auch unser leider verstorbener Heinz Schneider, den wir sehr vermissen. Aber viele andere sind noch dabei, gerade gestern habe ich mit Heinz Reimann gesprochen. Auch wegen solcher alter Freundschaften fährt man hierher, das ist wichtig und wertvoll. Natürlich will jeder gewinnen und so weit wie möglich kommen – aber im Vordergrund steht Persönliches: Wie geht’s, was macht die Gesundheit –

denn die zählt ja vor allem.“


Über mangelnde Gesundheit und Kondition kannst du ja erfreulicherweise nicht klagen, denn du bist ja in deinem Heimatverein Finow noch aktiv im Geschäft.

„Ja, das stimmt. Wir haben ungeschlagen den Aufstieg in die Verbandsoberliga geschafft. Und meine Leute wollen nun unbedingt, dass ich weiter mitspiele. Solange ich gesund bleibe und Leistung bringe, habe ich damit kein Problem. Wenn allerdings ein Jüngerer käme, der besser wäre, würde mich das noch mehr freuen."


Alles Gute, Egon, für den weiteren Verlauf der EM. Wird’s wieder für ganz vorne reichen?

„Das wäre sehr schön, aber das Fell des Bären wird erst verteilt, wenn er erlegt ist.“

 

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