Der ttc berlin eastside darf sich hoch erhobenen Hauptes aus dem ETTU-Pokal-Wettbewerb verabschieden, auch wenn es in diesem Jahr noch nicht zum vierten Titelgewinn reichte. Die Bundeshauptstädterinnen waren dem niederländischen Klub Li Ning/Infinity Heerlen eine gleichwertiger Gegner. Nach dem umkämpften 1:3 in Berlin, knüpfte sich im Rückspiel ein dramatischer Spielverlauf an. Bis zur sensationellen 2:1-Führung, für die eine überragende Georgina Pota gegen die Nummer 15 der Weltrangliste Li Jiao verantwortlich zeichnete, hielt der ttc die Zügel in der Hand. Doch Andrea Bakula unterlag im entscheidenden Spiel Abwehrass Li Jie mit 0:3. Für einen Cup-Sieg wäre ein 3:0 Voraussetzung gewesen. Nach diesem 2:2 traten Song Ah Sim und Lau Sui Fei nicht mehr gegeneinander an, so dass die Gastgeberinnen 3:2 siegten.
Li Ning/ Infinity Heerlen ? ttc berlin eastside: 3:2 <o:p></o:p>
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Heerlen. Die Ausgangsposition für den ttc berlin eastside im ETTU-Pokal-Finalrückspiel bei Li Ning/Infinity Heerlen stellte sich nach der 1:3-Niederlage an eigenen Tischen und einer 7:11-Satzbilanz als äußerst schwierig dar. Die Hoffnungen, dass die Gastgeberinnen ihre Formation zum Hinspiel nicht ändern würden, bestätigte sich jedoch nicht. Deshalb ging die eigene Taktik nicht hundertprozentig auf. <o:p></o:p>
Position eins übernahm bei den Niederländerinnen wieder Abwehrspielerin Li Jie, die im Eröffnungseinzel auf Song Ah Sim traf. Lau Sui Fei wechselte von Platz drei auf zwei und spielte gegen Andrea Bakula. Die schwierigste Aufgabe stand Georgina Pota bevor, die gegen die Nummer 15 der Weltrangliste Li Jiao antrat.<o:p></o:p>
Song Ah Sim präsentierte sich bei ihrem vorerst letzten Auftritt für den ttc noch einmal von ihrer besten Seite und besiegte Li Jie mit 11:9, 12:10 und 11:5. ?Song lag im zweiten Durchgang 10:6 vorn, ehe es doch noch einmal eng wurde. Die Deutlichkeit überraschte mich ein wenig, aber Li Jie besaß keine Chance?, berichtete Managerin Tanja Hofmann. Der Jubel über diesen vor allem deutlichen Sieg verhallte schnell, denn Andrea Bakula quittierte eine unerwartet glatte 0:3-Niederlage gegen Lau Sui Fei. Im ersten Vergleich hatte Georgina Pota gegen die Nummer 63 der Weltrangliste noch für den Ehrenpunkt gesorgt. ?Diese Spielpaarung hatten wir so nicht kalkuliert, aber dennoch waren wir zuversichtlich, dass Andrea gegen die eigentliche Nummer drei der Niederländerinnen etwas ausrichten konnte, aber sie fand zu keiner Zeit ins Spiel?, kommentierte Hofmann. <o:p></o:p>
Ein Erfolg von Georgina Pota gegen die Europe Top 12-Siegerin Li Jiao hielt die Bundeshauptstädterinnen zu diesem Zeitpunkt noch im Rennen. Und die Ungarin zeigte eine kämpferisch brillante Leistung. Nach einem 5:11 und 8:10 wehrte die 26-Jährige die Satzbälle ab und glich mit einem 12:10 aus. Auch im dritten Satz baute sich die Asiatin einen Vorsprung auf, doch erneut stemmte sich Georgina Pota positiv zum 11:9 dagegen. Im vierten Abschnitt ließ Li Jiao Anspannung erkennen, denn sie wählte bei einem 9:8 aus ihrer Sicht das Time-out. Mit einem 11:9 schaffte die Niederländerin das 2:2. ?Gina dominierte die längeren Ballwechsel, aber Li Jiao verstand es glänzend die "kleinen" Punkte zu machen?, analysierte die Managerin. Die Berlinerin ließ nicht locker und packte mit einem sensationellen 11:7 gegen die Einzel-Europameisterin von 2007 das kaum für möglich gehaltene 2:1. "Ein schöner Saisonabschluss für Gina. Li Jiao unterliefen doch einige einfache Fehler", freute sich auch Hofmann. Der ganze Druck lastete nun in der zweiten Einzelrunde auf Andrea Bakula, die schon ein 3:0 gegen die defensiv eingestellte Lie Jie benötigte, um den Cup in die Bundeshauptstadt zu holen. Nach dem 1:3 im Hinspiel fehlte der Kroatin das Selbstvertrauen, sodass sie gleich entscheidend 3:9 hinten lag und auch insgesamt keinen Satzgewinn mehr erzielte. "Das war schon schade, dass Andrea gleich zweimal verlor, wir standen so kurz vor der Wende. Das war schon teilweise erschreckend, dazu gehörten auch mehrere Aufschlagfehler", erklärte die Managerin. Letztendlich habe Heerlen verdient gewonnen.
?Nun wird's erst nächstes Jahr was mit dem Pott?, sagte Hofmann abschließend.
Nach der Partie überreichte die Mannschaft der bisherigen Spitzenspielerin Song Ah Sim, vor ihrem Abflug nach China, noch eine Tasse mit Bildern zur Erinnerung an die Jahre in der Bundeshauptstadt. "Da flossen bei Song doch ein paar Abschiedstränen", verriet Hofmann.