Drei Tage nach der eindrucksvollen Eröffnungsfeier startete das deutsche Tischtennis-Team am Dienstag auch in das Turnier. Der Auftakt erfolgte in den Team-Wettbewerben, wo sich sowohl die Damen als auch die Herren für das Achtelfinale qualifizierten. Hier konnten die Herren mit einem 3:2 Sieg gegen England ins Viertelfinale einziehen. Für die Damen hingegen waren die Südkoreanerinnen leider zu stark.
Für das Damen-Team mit Huong Do Thi, Yuko Imamura, Yvonne Kaiser und Katharina Michajlova ergab die Auslosung eine Vierergruppe mit Russland, Chile und Estland. Das erste Spiel am Dienstag gegen Chile wurde konzentriert begonnen und konnte sicher mit 3:0 nach Hause gebracht werden. Hierbei hatte Yuko Imamura einen souveränen Einstand in der Studierendennationalmannschaft. Im zweiten Spiel des Tages ging es nun gegen Russland, die mit Yana Noskova (WRL 88), Anna Blazhko (WRL 148) und Ekaterina Guseva (WRL 179) in starker Besetzung antraten. Michajlova begann stark und konnte das deutsche Team durch einen 3:1-Sieg gegen Guseva mit 1:0 in Führung bringen. Trotz teilweise starker spielerischer und kämpferischer Leistung gingen jedoch die folgenden drei Spiele an die Russinnen, so dass man sich schlussendlich 1:3 beugen musste.
Das Herren-Team um Gianluca Walther erwischte eine Vierergruppe mit Rumänien, Kasachstan und, wie bereits im Vorjahr, den Philippinen. Deutschland war aufgrund des ITTF-Team-Rankings als Gruppenkopf gesetzt. Wie bei den Damen konnte auch das Herren-Team ihr Auftaktspiel gegen die Kasachen gewinnen. Lediglich Hermann Mühlbach war anfänglich noch nervös und musste trotz großem Kampfgeist am Ende seinem Gegner gratulieren. Liang Qiu dagegen startete als Nummer 1 in dieser Partie bei seiner zweiten Universiade sehr souverän und hatte beide Gegner fest im Griff. Am Ende hieß es 3:1 für das deutsche Herren-Team. Anschließend bereitete man sich konzentriert auf das zweite Spiel am Abend vor, da die Rumänen einen starken Eindruck machten. Qiu spielte jedoch erneut sehr stark auf und schlug Spelbus mit 3:0. Im Anschluss musste Walther gegen Munteanu an den Tisch, gegen den er vom Ergebnis her gesehen mit 3:0 recht deutlich verlor, aber von den Punkten her gerade mal nur 6 Punkte weniger hatte, da jeder Satz in der Verlängerung entschieden wurde. Mühlbach konnte in seinem zweiten Einzel die Nervosität ablegen und bezwang Alexandru Manole kurz und schmerzlos mit 3:0. Im Anschluss führte Qiu Munteanu vor und ließ ihm bei seinem 3:0-Sieg keinerlei Chancen. Mit dem zweiten 3:1-Sieg war der Gruppensieg der deutschen Herren somit bereits so gut wie sicher.
Am Mittwoch wurde am Mittag dann zunächst die letzte Runde der Gruppen gespielt. Die Damen gaben sich hierbei gegen Estland mit 3:0 keine Blöße, wobei Do Thi einen souveränen Einstand feierte. Auch die Herren konnten erneut 3:1 gegen die Philippinen gewinnen. Walther und Mühlbach waren bei ihren Spielen konzentriert bei der Sache und ließen nichts anbrennen. Lediglich bei Universiade-Debütant Frederik Spreckelsen war die Anfangsnervosität noch zu spüren. Er musste leider seinem Gegner mit 1:3 gratulieren. Somit waren die Damen als Gruppenzweiter fürs Achtelfinale qualifiziert, die Herren als Gruppenerster.
Die Auslosung ergab für die Damen das schwere Los Südkorea. Leider ließen die starken Südkoreanerinnen mit Jihee Jeon (WRL 20), Eunhye Lee (WRL 89) und Yeongeun An dem deutschen Team keine Chance und gewannen 3:0. Imamura spielte auch hier gegen die Abwehrspielerin An sehr stark und konnte als einzige Deutsche einen Satz gewinnen.
Das Losglück war den Herren wie bei den letzten Universiaden hold und so durften sie am späten Abend gegen England an den Tisch. Liang Qiu legte den Grundstein für eine spannende Partie und gewann sein Spiel mit 3:2 gegen Dalgleish. Gianluca Walther musste im Anschluss gegen den gut aufgelegten Daniel Reed ran und musste sich nach großem Kampf mit 2:3 beugen. Somit lag es an Mühlbach das deutsche Team wieder nach vorne zu bringen. Er begann konzentriert gegen Harrison und gewann die ersten beiden Sätze sicher. Im Anschluss schlichen sich ein paar leichte Fehler ein, so dass er den dritten Satz abgeben musste. Im vierten Satz mache er diesen Patzer wieder gut und sicherte sich einen 3:1-Sieg. Deutschland führte somit wieder mit 2:1 und Qiu musste gegen Reed spielen. Der Deutsche startete gut und konnte sich den ersten Satz knapp sichern. Dann drehte sein Gegner auf und ging mit 2:1 in Führung. Qiu kämpfte und konnte sich hauchdünn in den Entscheidungssatz retten. Hier hatte jedoch der Engländer erneut das bessere Spielverständnis und gleich somit für England zum 2:2 aus. In der Zwischenzeit waren bereits 2,5 Stunden gespielt und das deutsche Team zusammen mit den Engländern das letzte Spiel in der Halle. Gianluca Walther gab sich trotz der späten Stunde gegen Dalgleish keine Blöße und holte mit 3:0 souverän den Siegpunkt für Deutschland.
Im Viertelfinale geht es morgen, wie bereits bei den letzten beiden Universiaden 2013 in Russland und 2015 in Südkorea, gegen den Titelverteidiger aus dem Reich der Mitte. Man darf gespannt sein, ob vielleicht dieses Mal eine kleine Sensation gelingen wird oder nicht.