Frankfurt. Die im Strategiekongress Ende 2016 festgelegten Ziele standen am Samstag im Mittelpunkt der Beiratssitzung des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) in Frankfurt. Aus aktuellem Anlass bat das Gremium, das laut Satzung keine Beschlüsse fassen kann, zudem das DTTB-Präsidium um Einberufung eines außerordentlichen Bundestages während der LIEBHERR WM 2017 in Düsseldorf. Der Grund: Eine angestrebte kurzfristige Änderung des Spielsystems in der 1. Damen-Bundesliga, in der in der Spielzeit 2017/2018 nur sieben Mannschaften antreten werden.
Die Verantwortlichen von DTTB, Verbänden und Vereinen hatten schnell reagiert, nachdem vor zwei Wochen feststand, dass in der nächsten Saison nur sieben Vereine am Spielbetrieb der 1. Damen-Bundesliga teilnehmen werden. Die aktuelle Bundesspielordnung sieht für solch eine ungewöhnliche Situation keine Variable vor, um das festgeschriebene System mit einer Hin- und Rückrunde dem Wunsch der Vereine nach mehr Matches und mehr Spannung anzupassen. Deshalb befürwortete der Beirat des DTTB am Samstag die Einberufung eines außerordentlichen Bundestages, dem einzigen Gremium, das noch kurzfristig Beschlüsse für die nächste Spielzeit treffen kann. „Der Bundestag wird aller Voraussicht nach am 2. Juni während der LIEBHERR WM in Düsseldorf stattfinden“, verkündete Generalsekretär Matthias Vatheuer nach der Tagung. DTTB-Präsident Michael Geiger, der die Beiratssitzung leitete, ergänzte: „Ich bin mir sicher, dass wir beim Bundestag ein Spielsystem beschließen werden, das die wenig erfreuliche Situation mit nur sieben gemeldeten Vereinen etwas mildert. Es wird aller Voraussicht nach auf ein System mit einer Play-off-Runde hinauslaufen.“
Zielmaßnahmen des Strategiekongresses im Mittelpunkt
Umfangreichster Tagesordnungspunkt der Beiratssitzung waren aber die Diskussion und die Beratung über die Bearbeitung der im Strategiekongress erarbeiteten und vereinbarten Ziele. Dieser hatte Ende Oktober 2016 unter der Leitung der Führungsakademie des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) stattgefunden und strategische Empfehlungen ausgesprochen, u.a. auch für den Bereich der Sportentwicklung, für den DTTB-Vizepräsident Arne Klindt umfassend über den Zwischenstand der Zielmaßnahmen berichtete.
Generalsekretär Matthias Vatheuer brachte den Beirat in Sachen LIEBHERR WM 2017 auf den aktuellen Stand der Dinge. DTTB-Sportdirektor Richard Prause stellte die neue Leistungssportreform des DOSB sowie deren Auswirkungen auf den DTTB und die Verbände vor. Eines der weiteren Themen war die Vorstellung des DTTB Juniorteams, das seit zehn Jahren die Interessen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bundesweit vertritt und u.a. Seminare veranstaltet sowie eigene Projekte und Veranstaltungen ins Leben ruft. Bereits beim Strategiekongress hatten Vertreter des Juniorteams sich eingebracht und dabei auch Kontakte zu den Landesverbänden geknüpft. Der Beirat regt an, die Zusammenarbeit weiter zu intensivieren und auf Landesverbandsebene ebenfalls Juniorteams zu gründen.
Der einmal jährlich zusammentretende Beirat des Deutschen Tischtennis-Bundes berät über aktuelle Entwicklungen im DTTB und befasst sich zudem mit sportpolitischen Fragen. Dem Beirat gehören neben dem Präsidium die Vorsitzenden der DTTB-Ausschüsse, die Präsidenten bzw. Vorsitzenden aller Mitgliedsverbände sowie ein Vertreter der Lizenzliga an. Als Gäste waren die Geschäftsführer der Mitgliedsverbände eingeladen.