Cardiff. Nach dem DTTB Youth Camp im Sommer in Hamburg mit 27 jungen Tischtennisspielern aus fünf Nationen hatte der walisische Verband zum Gegenbesuch eingeladen. Eine Woche lang trainierten sechs deutsche Nachwuchsspieler unter dem Nationalcoach Ryan Jenkins mit den besten walisischen Schülern und Jugendspielern. Darüber hinaus lernten die Camp-Teilnehmer auch die Stadt Cardiff kennen. „Sympathisch, unkompliziert und überaus gastfreundlich“, fiel das Fazit von Delegationsleiterin Sandra Böttcher über die walisischen Gastgeber aus.
Zwei Trainingseinheiten pro Tag, Ausflüge unter anderem in das Millennium Stadium sowie zu einem Netball-Turnier; und natürlich durfte auch ein Pub-Besuch nicht fehlen: Sechs Jungendliche und Delegationsleiterin Sandra Böttcher verbrachten eine spannende Woche in Cardiff, lernten dabei Land und Leute kennen. Der walisische Verband hatte eine Einladung ausgesprochen, nachdem Jugendliche aus Wales im Sommer vergangenen Jahres beim Youthcamp in Hamburg zu Gast waren – zusammen mit 27 Spielerinnen und Spielern zwischen 15 und 17 Jahren aus Deutschland, Lettland, Guernsey und Rumänien.
Jetzt also folgte der Gegenbesuch aus Deutschland. „Den Teilnehmern und mir hat das Camp riesigen Spaß gemacht, alle wären gern etwas länger geblieben und würden ein solches Camp gerne wiederholen“, sagte Sandra Böttcher, die bei Tischtennis-Großveranstaltungen in Deutschland regelmäßig als Einsatzleiterin für die Volunteers fungiert.
"Das Training war hart, aber sehr gut"
Täglich standen in Cardiff zwei Trainingseinheiten mit 23 walisischen Nachwuchstalenten unter Nationaltrainer Ryan Jenkins an. Der Fokus lag auf Beinarbeit und Aufschlag-Rückschlag-Übungen. „Das Training war hart, aber sehr gut, die walisischen Spieler freundlich und tolle Trainingspartner“, erzählt Böttcher und fügt hinzu: „Alle Teilnehmer haben erstmalig ein Trainingscamp im Ausland bestritten und fanden die Komponenten Reise/Sprache/Mentalität sehr interessant und eine tolle, neue Erfahrung. Besonderes Lob gilt dem Organisator und National Coach Ryan Jenkins, der sich rührig um uns gekümmert hat. So sind sie, die Waliser und ihr kleines Land: sympathisch, unkompliziert und überaus gastfreundlich“, betont Böttcher.
Das Feedback von Coach Ryan Jenkins kam nach der Rückreise des deutschen Teams per Mail. „Ihr seid immer willkommen in Cardiff und wir freuen uns auf eine weitere Partnerschaft in den kommenden Jahren“, schrieb Jenkins.
Besuch beim Netball-Turnier
Die deutsche Delegation war untergebracht im Welsh Institute of Sports in den Sophia Gardens, inmitten eines Parks am River Taff im Norden des Stadtzentrums. Im Welsh Institue of Sport fand zu der Zeit der „Northern Cup“ im Netball, ein 3-Nationen-Turnier mit Schottland, Singapur und Wales statt. Das Youthcamp besuchte die Nationen beim Training und fieberte bei den Spielen mit. „Netball gilt als eine Variation des Basketballs und wird hauptsächlich von Mädchen und Frauen gespielt. Als Mannschaftssportart ist es vergleichsweise berührungsarm und daher wenig verletzungsintensiv“, erklärt Böttcher.
Weitere Programmpunkte des Camps waren ein Stadtbummel, der obligatorische Besuch eines Pubs und einen Ausflug zum „Millennium Stadium“, die Heimstätte der walisischen Fußball-Nationalmannschaft und ein Austragungsort der Olympischen Spiele von London. Die wichtigste Sportart ist und bleibt allerdings Rugby mit den Attributen Kampf, Ehre, Gesang und Spaß. Dennoch: Für die Jugendlichen im DTTB Youth Camp war Tischtennis auf jeden Fall eine Woche lang die Nummer eins.
Sandra Böttcher über ihre Eindrücke in Wales
Das erste, was bei der Ankunft in Wales auffällt, sind die zweisprachigen Straßenschilder, wie etwa „Welcome to Wales“ und „Croeso i Cymru“. In Cardiff leben rund 350.000 Menschen, walisisch als Erstsprache sprechen etwa 16 Prozent der Bevölkerung.
Cardiff, das urbane Zentrum von Wales, ist eine wunderbare kleine Großstadt – abwechslungsreich, entspannend und spannend zugleich. In Sachen Kultur, Ausgehen, Einkaufen und Freizeit ist die Hauptstadt vor allen anderen die Nummer eins in Wales. Von London ist Cardiff gerade einmal drei Autostunden entfernt.
Die Waliser sind leidenschaftlich verrückt nach Sport, 2009 wurde Cardiff sogar zur „European City of Sport“ gekürt. Die beliebtesten Zuschauersportarten sind Rugby, Fußball und Cricket. Darüber hinaus betreiben die Waliser aber auch kuriose Sportarten wie Coasteering (Kombination aus Klippenklettern, Kraxeln, Felsenspringen, Schwimmen und Tauchen) und Bogsnorkelling (Sumpfschnorcheln, hier muss ein 55 m langer Graben im Moor zweimal durchquert werden, Schnorchel und Flossen sind erlaubt).