Düsseldorf. Am Freitagabend empfängt Borussia Düsseldorf im Halbfinal-Rückspiel der Table Tennis Champions League Men (TTCLM) die TTF Liebherr Ochsenhausen – und ist nach der knappen Niederlage im Hinspiel vor drei Wochen zum Siegen verdammt. Die junge Mannschaft der Oberschwaben hingegen hat den ersten Finaleinzug seit 2009 vor Augen.
Um ein Haar wäre die Vorentscheidung bereits im Hinspiel gefallen. Am 16. März begannen die TTF Liebherr Ochsenhausen vor heimischem Publikum wie entfesselt und hatten Halbfinalgegner Borussia Düsseldorf am Rande einer klaren 0:3-Niederlage. Doch die Gäste um Topstar Timo Boll zogen den Kopf noch einmal aus der Schlinge und verloren schließlich nur knapp mit 2:3 und 10:13 Sätzen. Am kommenden Freitag nun lädt Düsseldorf zum Rückspiel in den ARAG CenterCourt und will den Bock noch umstoßen, um zum zweiten Mal in Folge ins Finale der Table Tennis Champions League Men (TTCLM) einzuziehen.
Preuß: „Chance bei 30 Prozent“
„Nach dem Hinspiel ist Ochsenhausen natürlich Favorit, ich sehe unsere Chance auf ein Weiterkommen bei 30 Prozent“, meint Borussia Manager Andreas Preuß, weiß jedoch auch: „Andererseits haben wir schon ganz andere Ergebnisse gedreht.“ Im Viertelfinale der Saison 2014/15 etwa, als Boll und Co. eine 1:3-Niederlage gegen Pontoise-Cergy (Frankreich) im Rückspiel egalisierten und mit dem minimal besseren Satzverhältnis von 17:16 doch noch ins Halbfinale einzogen. Ein 3:1-Erfolg müsste angesichts des negativen Satzverhältnisses wohl auch am Freitag her.
Der Gegner aus Ochsenhausen gibt sich vor dem Rückspiel betont gelassen. „Wir freuen uns einfach, dass wir trotz einiger schwieriger Wochen mit verletzten und erkrankten Spielern nun die Gelegenheit haben, zwei Halbfinals zu spielen“, so TTF-Sportmanager Daniel Zwickl. „Druck sollen die anderen haben, wir freuen uns einfach drauf.“ Verletzt war in den letzten Wochen vor allem Spitzenspieler Simon Gauzy, den ein Rückenleiden lange aus der Bahn warf. Spätestens seit dem 18. Spieltag in der Tischtennis Bundesliga (TTBL), als Gauzy den Oberschwaben mit zwei Siegen gegen Bergneustadt noch den dritten Tabellenplatz sicherte, ist die Nummer 10 der Welt allerdings wieder fast der Alte.
Duelle gegen Boll im Fokus
Gegen Boll spielt Gauzy ohnehin so gut wie kaum ein Zweiter in Europa, im Hinspiel schlug er ihn erneut. Bei den Qatar Open Anfang März verlor Düsseldorfs Nummer eins auch gegen Hugo Calderano. „Mit Gauzy und Calderano hat Ochsenhausen zwei Spieler, gegen die ich nicht so gern spiele“, gibt der 37-Jährige zu. „Auch bei guter Form muss ich mich gegen beide immer strecken, um zu gewinnen. Ich hoffe, dass es am Freitag für zwei Siege reicht und wir dann ins Finale einziehen.“
So wie im Vorjahr, als Düsseldorf nach zwei Siegen gegen Pontoise-Cergy im Endspiel stand und dort dem TTC Fakel Gazprom um Dimitrij Ovtcharov unterlag. Auch in diesem Jahr sind die Russen der absolute Topfavorit auf den Titel und stehen nach einem klaren 3:0-Erfolg im Hinspiel gegen Sporting Clube de Portugal schon fast sicher im Finale. Die Portugiesen sind am Freitag bereits um 14 Uhr deutscher Zeit in Russland zu Gast.
Einen Livestream der Partien finden Sie gewohnt auf LAOLA1.tv. Das deutsche Halbfinale können Sie darüber hinaus im Liveticker der TTBL verfolgen.
Die Halbfinals in der Übersicht
Freitag, 6. April, 14 Uhr
TTC Fakel Gazprom – Sporting Clube de Portugal (Hinspiel: 3:0)
Freitag, 6. April, 19 Uhr
Borussia Düsseldorf – TTF Liebherr Ochsenhausen (Hinspiel: 2:3)