Jekaterinburg. Die beiden wichtigsten und umfangreichsten Anträge haben erwartungsgemäß mit großer Mehrheit den ETTU-Kongress am Rande der Europameisterschaften in Jekaterinburg passiert. Auf Initiative des ETTU-Präsidiums mit Vizepräsidentin Heike Ahlert (Schleswig) wurden die Rahmenbedingungen, Qualifikationsmodus und Spielsysteme der kommenden Individual-EM in Budapest 2016 und der kontinentalen Team-Meisterschaften 2017 festgelegt, ebenso die Einführung von U21-Europameisterschaften ab 2017.
Die EM-Qualifikation für Mannschaften beginnt im kommenden Jahr und geht über zwei Jahre. 30 Teams spielen um 15 Tickets in der Championships Division bei der EM 2017. Zusätzlich geht je ein fester Startplatz an die Gastgebernation bei Damen und Herren. In zehn Gruppen à drei Nationen gibt es im System „Jeder gegen jeden“ jeweils ein Heim- und ein Auswärtsspiel. Die Gruppensieger qualifizieren sich direkt für die oberste Kategorie der EM, die zehn Gruppenzweiten absolvieren ein Play-off-Match (eine Heim- und eine Auswärtspartie), woraus die fünf Sieger ebenfalls die Championships Division erreichen. Die Play-off-Verlierer treten wie die Gruppendritten nur in der Challenge Division an.
EM 2016 mit Mixed / Meldungen im Einzel abhängig von Platzierung bei Team-EM
Bei der Individual-EM wird ab 2016 neben Einzel- und Doppelwettbewerb auch Mixed gespielt. Wichtige Neuerung: Die Zahl der zugelassenen Meldungen im Einzel hängt von den Ergebnissen der vorangegangenen Team-EM ab. Die auf den Rängen eins bis vier Platzierten erhalten fünf Startplätze im Einzel, die auf den Plätzen dahinter zwischen vier und zwei Spielern. Fünf Einzelstarter erhält außerdem die Gastgebernation. Im Doppel sind es bis zu je vier Damen und Herren, die pro Nation gemeldet werden können, fürs Mixed maximal zwei Damen und zwei Herren pro Land. Auch nationenübergreifende Kombinationen sind möglich.
„Über die überwältigende Mehrheit vor allem zu den EM-Anträgen habe ich mich sehr gefreut. Auch wenn wir als DTTB in der EM-Qualifikation nicht für Heim- und Auswärtsspiele plädiert haben, sind wir insgesamt mit den Anträgen sehr einverstanden. Ich denke, wir haben die Grundlage gelegt, dass wir in den nächsten Jahren ein festes System für die Europameisterschaften – sowohl für Team als auch für Einzel, Mixed, Doppel – haben werden, was möglichst lange anhält und uns auch die Möglichkeit gibt, sowohl für Europa, aber auch für Deutschland besser planen zu können, zum Beispiel als potentielle Ausrichter“, erklärt Heike Ahlert, die neben ihrem ETTU-Amt beim DTTB die für den Leistungssport zuständige Vizepräsidentin ist.
An der U21-EM können bis zu 56 Spielerinnen und 56 Spieler entsprechend der Europarangliste teilnehmen, maximal drei pro Nation. Der Ausrichter kriegt einen Platz garantiert. „Die U21-Europameisterschaften sollen dazu beitragen, den Übergang von der Jugend zu den Erwachsenen erleichtern. Die Spielerinnen und Spieler haben dann ein Turnier mehr, bei dem sie sich auf hohem Niveau miteinander messen und viel Spielpraxis sammeln können“, sagt Ahlert.
Wahlen finden erst beim ETTU-Kongress im kommenden Jahr statt.