Hannover. Die Deutsche Pokalmeisterschaft der Damen steht seit ihrer Wiedereinführung in der Saison 2013/2014 ganz im Zeichen eines einzigen Vereins. Der ttc berlin eastside beherrschte die Endrunden der drei bisherigen Auflagen, und auch am Sonntag greift Deutschlands derzeit dominierender Damen-Verein erneut nach dem Titel. Beim Final Four peilt das Berliner Star-Ensemble seine vierte Pokalmeisterschaft in Folge an. Dass der Titel diesmal nicht an die Spree geht, das will neben dem TV Busenbach und der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim vor allem der SV DJK Kolbermoor verhindern, der die Hauptstädterinnen wie im Vorjahr im Halbfinale im vorweggenommenen Finale herausfordert. Die Vorschlussrundenbegegnungen werden ab 10 Uhr, das Endspiel ab 13.30 Uhr in der Sporthalle des Schulzentrums an der Ludwig-Jahn-Straße 8 in Hannover-Misburg ausgetragen.
Vorweggenommenes Endspiel Kolbermoor gegen Berlin
Das Halbfinale zwischen den Mannschaften aus Berlin und Kolbermoor als das vorgezogene Endspiel zu bezeichnen, ist nur folgerichtig. Die beiden Rivalen führen derzeit gemeinsam ungeschlagen die Tabelle in der Bundesliga an, denn der Herbstmeister wird diesmal erst am 13. Januar gekürt. Dann stehen sich die beiden Topteams zum zweiten Mal binnen fünf Tagen zum Nachholspiel des wegen der World-Tour-Grand-Finals verlegten Dezember-Matches gegenüber.
Im Duell der Bundesliga-Giganten kommt es zum geballten Aufeinandertreffen der nahezu gesamten deutschen Nationalmannschaft. Titelverteidiger Berlin hat mit Petrissa Solja und Shan Xiaona zwei Silbermedaillengewinnerinnen der Olympia-Auswahl des DTTB in seinen Reihen, die Bayerinnen warten mit den hoch motivierten Doppel-Europameisterinnen Sabine Winter und Kristin Silbereisen auf. Den Unterschied zur Konkurrenz ausmachen könnte vielleicht einmal mehr Routinier Georgina Pota, Berlins nervenstarke Ungarin.
Auf Yui Hamamoto kann eastside-Trainerin Irina Palina diesmal nicht als taktische Alternative zurückgreifen, denn die Japanerin muss in Asien Verpflichtungen für ihren Verband wahrnehmen. Trotzdem ist die ehemalige Weltklasse-Defensivspielerin optimistisch: „Meine Spielerinnen sind fit, haben gut trainiert und sind hoch motiviert.“ Palina weiß aber auch: „„Kolbermoor ist hochkarätig besetzt und wird es uns nicht leicht machen. Die bessere Tagesform wird wohl entscheiden, wer ins Finale einzieht. Wir hoffen, am Ende unseren ersten Titel der Saison 2016/17 feiern zu können, aber wir müssen den Kampf vom ersten Ball an annehmen."
Kolbermoor will mit einem Generalangriff auf Deutschlands erfolgreichste Mannschaft nicht bis zum Bundesliga-Spitzenspiel am nächsten Freitag warten. Die im Jahr 2016 erheblich verbesserte Sabine Winter, die bei ihrem Damen-World-Cup-Debüt im Oktober das Viertelfinale erreichte, sieht in Hannover sogar noch bessere Chancen für eine Überraschung: „Wenn man eastside überhaupt einen Titel streitig machen kann, dann wohl im Pokalwettbewerb.“
Tickets auch an der Tageskasse/Halbfinal-Duell Bingen gegen Busenbach
Das zweite Halbfinale bestreiten der TV Busenbach und die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim. Legt man die Bundesligatabelle zugrunde, dann ist der Traditionsverein aus Busenbach als Tabellenachter der Hinrunde gegen den Drittplatzierten aus Bingen allerdings der klare Außenseiter. Der TV mit den routinierten Ex-Nationalspielerinnen Tanja Krämer und Jessica Göbel sowie der talentierten Jugend-WM-Teilnehmerin Jennie Wolf, der in der Bundesliga bislang nur zwei Zähler zu Buche stehen hat, scheint an einem guten Tag aber sehr wohl in der Lage, das favorisierte TTG-Trio mit Abwehrass Ding Yaping, der Tschechin Hana Matalova und Jung-Nationalspielerin Yuan Wan in Bedrängnis zu bringen. Wie stark auch diese beiden Halbfinalisten einzuschätzen sind, unterstreicht Berlins Präsident Alexander Teichmann mit seiner Einschätzung: „Das Final Four 2017 ist sicherlich das bestbesetzte seit der Wiedereinführung des Damen-Pokals. Es ist eine Herausforderung, in diesem Jahr den Titel zu gewinnen.“
Tickets für das Final Four in Hannover sind auch an der Tageskasse noch erhältlich. Das Stelldichein der besten Pokalmannschaften Deutschlands hat die niedersächsische Landeshauptstadt nach dem Qualifikationsturnier 2014 und dem Final Four 2016 erneut Hannovers Mr. Tischtennis Uwe Rehbein zu verdanken, der auch diesmal wieder federführend an der Spitze der Organisations-Dreigestirns TTC Helga Hannover, SG Misburg und Badenstedter SC steht. Bei der Auflage 2017 feiert einer der Vereine einen bemerkenswerten Geburtstag. „Im Januar hat der TTC Helga Hannover sein 70-jähriges Jubiläum und ist damit der zweitälteste reine Tischtennis-Verein Deutschlands. Das Timing für unser nächstes Damen-Highlight ist also perfekt“, sagt Uwe Rehbein, selbst seit 60 Jahren Mitglied des TTC Helga. Seit rund 30 Jahren organisiert Rehbein Tischtennis-Großveranstaltungen in Hannover. Letztes internationales Event war im Jahr 2012 das Länderspiel der EM-Qualifikation der DTTB-Damen gegen Spanien.
Final Four um die Deutsche Pokalmeisterschaft der Damen 2016/2017 (8. Januar)
Halbfinals um 10 Uhr
TV Busenbach - TTG Bingen/Münster-Sarmsheim, 10 Uhr, Tisch 1
SV DJK Kolbermoor - ttc berlin eastside, 10 Uhr, Tisch 2
Finale ab 13:30 Uhr
Austragungsort
Sporthalle Schulzentrum
Ludwig-Jahn-Straße 8
30629 Hannover-Misburg
Tickets
Erwachsene 10 Euro (Vorverkauf 8 Euro)
Jugendliche: 6 Euro (Vorverkauf 4 Euro)
Vorverkaufsstellen
TMS-TT-Shop Hannover, Weidendamm 41, Telefon 0511 716820
TT-2000 T. Förster, Hannover, Liebigstraße 5, Telefon 0511 8993858
Sportwerk GmbH, Hildesheim, Senkingstraße 27, Telefon 05121 2060251