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Die Bundesfinal-Sieger eingerahmt von den "Großen" Gerrit Engemann und Tanja Krämer (Foto: FL)

Frederike Starp und Dzhem Ahmed sind Deutschlands beste Minis

FL 14.06.2015

Delmenhorst. Frederike Starp aus Billerbeck (Westdeutscher Tischtennis-Verband) und Dzhem Ahmed aus Memleben (Thüringer Tischtennis-Verband) heißen die Mini-Meister 2015. Die beiden Elfjährigen setzten sich beim 32. Bundesfinale in Delmenhorst durch, wo die Verbandssieger aus den 20 DTTB-Mitgliedsverbänden zusammengekommen waren. Am Finalsonntag kam nicht nur in den Finalspielen gute Stimmung auf. Für große Unterhaltung sorgte auch der Showkampf zwischen Bundesligaspielerin Tanja Krämer und Jugend-Nationalspieler Gerrit Engemann. Insgesamt nahmen in der Saison 2014/2015 27.000 Kinder an der Breitensportaktion teil. Seit 1983 hatten mehr als eine Million Mädchen und Jungen mitgemacht.

Zwei hochverdiente Sieger

Das Bundesfinale 2015 brachte zwei hochverdiente Sieger hervor. Frederike Starp aus Billerbeck (Westdeutscher Tischtennis-Verband) gab im ganzen Turnier nur einen Satz ab und war auch im Finale gegen Nina Ückert (Waal, Bayerischer TTV) klar obenauf. „Ich hatte schon gehofft, weit zu kommen, aber nicht, dass ich hier gewinnen kann. Vor dem Finale war ich total nervös. Ich habe versucht, das wie ein normales Spiel zu sehen“, sagte die strahlende Siegerin. Die Elfjährige betreibt auch Karate (8. Kyu), hört gern Musik von Taylor Swift und spielt erst seit einem guten Jahr Tischtennis. Der Erfolg beim Bundesfinale gibt ihr weiter Motivation im Training beim DJK VfL Billerbeck. Die Eltern von Friderike waren stolz wie Bolle auf ihrer Tochter. „Es gab viel Herzklopfen und Schweißperlen. Wir haben auf der Tribüne ganz schön mitgezittert, im Vorfeld aber gar nicht viel erwartet. Vielleicht ist es gut, wenn man entspannt an die Sache rangeht“, sagte Mutter Birgit.


Jungen-Sieger cool auch vor TV-Kamera


Dzhem Ahmed gewann bei den Jungen (Foto: Bernd Müller)Schon etwas länger dabei ist Dzhem Adhem, der souverän bei den Jungen gewann. Im Endspiel behauptete sich der gebürtige Bulgare, der erst vor gut einem Jahr nach Deutschland kam, aber in seiner Heimat schon Tischtennis-Erfahrung gesammelt hatte. Gegen Endspielgegner Rangha Bunyan (Mechernich / Westdeutscher TTV) hatte Adhem in der Vorrunde erst im fünften Satz gewonnen, im Finale gab es ein deutliches 3:1. „Ich war etwas nervös, habe aber mit mehr Spin gespielt und mich nach jedem Punkt gepusht. Das war wichtig“, sagte Hip-Hop-Fan (Wiz Khalifa) Dzhem, der sogleich von Jugend-Nationalspieler Gerrit Engemann beglückwunscht wurde und dann sein erstes TV-Interview gab. Vor der Kamera von Radio Bremen verhielt sich der Elfjährige mit der gefühlvollen Hand fast so cool wie am Tisch. „Wahnsinn! Ich habe Tränen in den Augen. Ich hätte nie gedacht, dass er das schafft“, war Dzhems Betreuer Mario Main überglücklich. Main fördert den Bundessieger beim SV Rot-Weiß Wiehe in Thüringen.


Gewinner waren alle 40 Teilnehmer


Frederike Starp und Dzhem Ahmed standen am Ende ganz oben auf dem Siegerpodest. Gewinner waren aber alle 40 Bundesfinal-Teilnehmer. Die Mädchen und Jungen, die sich über den Ortsentschied, Kreisentscheid, Bezirksentscheid und schließlich den Verbandsentscheid für das Bundesfinale der mini-Meisterschaften qualifiziert hatten, erlebten unvergessene Tage in Delmenhorst. Wie immer stand nicht nur der Sport im Blickpunkt. Das Gemeinschaftliche und Gesellige macht die Veranstaltung vor allem aus. Viele Freundschaften werden geschlossen, Nummern ausgetauscht. Am Freitag lernten sich die Teilnehmer beim Kegeln ausführlich kennen, am Samstagmorgen stand gemeinsames Geocaching auf dem Programm. Vor Turnierbeginn leitete A-Lizenz- und DTTB-Assistenztrainerin Lara Broich, die in Vertretung von Schülerinnen-Bundestrainerin Dana Weber einsprang, eine einstündige Trainingseinheit und gab dem Nachwuchs grundlegende Tipps für ihr Spiel. „Das hat viel Spaß gemacht, die Kinder haben gut mitgemacht, wussten auch schon viele Dinge und waren sehr lernwillig. Sie scheinen Tischtennis alle sehr zu mögen, sie sollen einfach mit viel Freude dabei bleiben“, sagte die 25-jährige angehende Diplomtrainerin nach ihrer Bundesfinal-Premiere. „Bei einigen Spielerinnen und Spielern war ich echt überrascht, welches Niveau sie schon mitbringen, Besonders haben mir auch die Mädchen imponiert, die alle richtig offensiv und vorwärts spielen“, betonte Broich.


Showkampf mit Tanja Krämer und Gerrit Engemann


Stellte sich den Fragen von Radio Bremen: Tanja KrämerIm Turnier konnten sich die Minis mal mehr, mal weniger in Szene setzen, was vor allem an den Vorerfahrungen lag. Manche Kinder spielen und trainieren seit einigen Jahren, während andere erst einige Monate den Schläger schwingen und durch die mini-Meisterschaften überhaupt erst zum Tischtennis gefunden haben. Ein Paradebeispiel dafür ist ausgerechnet eine heutige Bundesligaspielerin. Tanja Krämer vom TV Busenbach kam durch die mini-Meisterschaften als Zehnjährige überhaupt erst zum Tischtennis, wurde 1990 beim Bundesfinale zwar „nur“ Fünfte, startete dann aber eine beeindruckende Karriere. Unter anderem wurde sie 2008 Deutsche Meisterin im Einzel, bestritt 29 Länderspiele für Deutschland, gewann 2002 EM-Silber im Team und gehört heute zu den besten Bundesligaspielerinnen.

Am Sonntag war Tanja Krämer bei den Minis zu Gast, zeigte zusammen mit Jugend-Nationalspieler Gerrit Engemann einen tollen Showkampf und spielte lange mit den Minis. „Das war cool, gerade die Mädels waren schon echt stark. Ich hoffe, dass die Kinder dabei bleiben, einen guten Verein finden, der sich um sie kümmert", so die dreifache Deutsche Doppel-Meisterin. Krämer unterstrich auch noch mal die Bedeutung der mini-Meisterschaften. "Die mini-Meisterschaften sind ja für Kinder gedacht, die erst mit dem Tischtennis angefangen haben. Man kann nicht verhinderm, dass manche Kinder schon lange auf einen Erfolg dort hintrainieren, aber es ist eigentlich nicht Sinn und Zweck der Sache“, stellte Krämer klar.


Engemann nimmt sich lange Zeit für die Kids


Gerrit Engemann, der noch vor dem eigentlichen Showkampf mit den Kindern lange Rundlauf spielte, sagte: „Das mache ich echt gerne und es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich denke, die Kinder freuen sich, mit jemandem zu spielen, der in der Jugend-Nationalmannschaft ist. Ich war auch echt über die Spielstärke überrascht, die haben mir einige Bälle ganz schön reingezogen“, sagte der 15-jährige EM-Bronzemedaillengewinner im Doppel und Team von 2014. Seit Februar ist Engemann Mitglied im Internat des Deutschen Tischtennis-Zentrums. „Das Training ist super gut unter Helmut Hampl. Ich kann nach der Schule mit Leuten wie Steffen Mengel und Bastian Steger trainieren. Das ist ein riesen Ansporn für mich“, so der Spitzenspieler vom Drittliga-Aufsteiger TTC GW Bad Hamm, der sich nun auf die Jugend-EM in Bratislava vorbereiten wird.


Lob an den Durchführer TTSC 09 Delmenhorst


Lara Broich absolvierte mit den Minis eine Trainingseinheit (Foto: Bernd Müller)Der Vorsitzender des Durchführers TTSC 09 Delmenhorst, Thorsten Rosowski, resümierte: „Wir haben ein sehr positives Feedback von Kindern und Eltern bekommen, was das Essen, die Unterkunft und das Programm angeht. Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten war richtig gut. Wir können als Verein stolz darauf sein, das durchgezogen zu haben. Jetzt wollen wir unsere Jugendarbeit nach vorne bringen“, schaute der Rosowski voraus.


Ein Extra-Lob hatte DTTB-Ressortleiter Peter Müller für den TTSC 09 Delmenhorst parat: „Wir sind mit der ganzen Abwicklung hochzufrieden. Großen Dank an den TTSC 09 um Thorsten Rosowski und seinem Helferteam. Alle haben ihre Aufgabe tiptop erfüllt. Es hat sich als sehr gut erwiesen, dass sich der Verein im vergangenen Jahr das Bundesfinale in Mühlhausen angeschaut hat“, betonte Müller.


Der DTTB-Ressortleiter Breitensport nutzte das Bundesfinale auch, um sich mit Sportentwicklern aus DTTB-Mitgliedsverbänden zu treffen, um über die Zukunft der mini-Meisterschaften zu beratschlagen. Die Zahl der Ortsentscheide ist zwar erneut gestiegen, doch die Anzahl, der Kinder, die an den 1450 Ortsentscheiden teilgenommen haben, weiter gesunken – auf nun gut 27.000 und damit knapp 2000 weniger als in der Saison zuvor. „Wir feilen derzeit an Ideen, wie die Vereine noch mehr Kinder für die mini-Meisterschaften überzeugen können.“ Müller hob gleichsam hervor, dass die mini-Meisterschaften nach wie vor eine Sportentwicklungsaktion sei, die sich bewährt habe und die von Vereinen und Schulen weiterhin voll angenommen wird. Seit dem Start der mini-Meisterschaften 1983 wurden durch die Aktion deutlich über eine Million Kinder an den Tischtennissport herangeführt.


Unterstützt werden die mini-Meisterschaften von den Partnern des Deutschen Tischtennis-Bundes, ARAG und JOOLA.

 

Bundesfinale mini-Meisterschaften 2015

Endstand Mädchen

Finale: Frederike Starp - Nina Ückert 3:0 (3,6,8)

1. Frederike Starp (Westdeutscher TTV)

2. Nina Ückert (Bayerischer TTV)

3. Neele Scholz (TTV Württemberg-Hohenzollern)

4. Eliane Golov (Westdeutscher TTV)

5. Sarah Timur (Hessischer TTV)

6. Celina Jasmin Horstmann (TTV Sachsen-Anhalt)

7. Lena Wiesbach (TTV Schleswig Holstein)

8. Emma Kunze (Thüringer TTV)

9. Marlene Jansen (Badischer TTV)

10. Eleni Demissie (Berliner TTV)

11. Aileen Pohl (TTV Brandenburg)

12. Jolina Morres (Saarländischer TTB)

13. Nele Schneekönig (TTV Niedersachsen)

14. Jana Gossen (TTV Rheinland)

15. Arina Starodubcec (Südbadischer TTV)

16. Sara Göttelmann (Rheinhessischer TTV)

17. Lina Hasenpatt (TTV Niedersachsen)

18. Theresa Nauerth (Pfälzischer TTV)

19. Michelle Feller (Sächsischer TTV)

20. Layla Alhasaui (FTT Bremen)

21. Luise Schimdt (TTV Mecklenburg-Vorpommern)

Ergebnisse Vor- und Zwischenrunde (pdf-Datei)


Endstand Jungen

Finale: Dzhem Ahmed - Rangha Bunyan 3:1 (3,3,-9,4)

1. Dzhem Ahmed (Thüringer TTV)

2. Rangha Bunyan (Westdeutscher TTV)

3. Tobias Gall (Bayerischer TTV)

4. David Fine (Badischer TTV)

5. Emanuel Alemu (Berliner TTV)

6. Majed Iklim (TTV Mecklenburg-Vorpommern)

7. Laurin Morweiser (Hessischer TTV)

8. Julian Stahmann (Rheinhessischer TTV)

9. David Sommerfeld (TTV Schleswig-Holstein)

10. Marvin Glatz (Pfälzischer TTV)

11. Colin Grave (TTV Rheinland)

12. Lennart Brandt (TTV Sachsen-Anhalt)

13. Max Tribius (Hamburger TTV)

14. Adrian Krauel (TTV Niedersachsen)

15. Elias März (TTV Württemberg-Hohenzollern)

16. Jan Brandenburg (FTT Bremen)

17. Lennart Knöpfle (Südbadischer TTV)

18. Silas Szilagyi (TTV Brandenburg)

19. Nils Ole Lenthe (Saarländischer TTB)

Ergebnisse Vor- und Zwischenrunde (pdf-Datei)

Alle Minis plus Lara Broich in der Mitte (Foto: Bernd Müller)

 

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