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Jüngstes Team der Liga: TTC matec Frickenhausen II mit Trainer Qiu (es fehlt Sambe Kohei). Foto: Dr. Stephan Roscher.

Jeder kann jeden schlagen - Saisonvorschau 2. Bundesliga Herren

Dr. Stephan Roscher 06.09.2014

Frankfurt am Main. Fakt ist, dass es nun endlich losgeht und dass zehn hochkarätig besetzte Teams - in der Tat ist, zumindest auf dem Papier, nicht ein einziges schwaches auszumachen - ihre Kräfte messen werden. Wir werden vermutlich viele äußerst enge Partien erleben mit Kontrahenten auf Augenhöhe, bei denen einzig und allein die bessere Tagesform entscheidet. 

Viele sehen die nochmals verstärkten Passauer als den Meisterschaftsfavoriten Nummer eins an, doch das will noch nicht allzu viel bedeuten. So präsentierten sich vor einer Woche Mannschaften wie Süd-Meister Frickenhausen II, Nord-Vize Jülich und Weinheim, jene Weinheimer, die selbst nur den Klassenerhalt als Saisonziel definiert haben, äußerst stark in den Vorrundengruppen zur Deutschen Pokalmeisterschaft.

Alle Spekulationen sind freilich Schall und Rauch, wenn am Samstagabend mit dem West-Derby zwischen den Kölner "Geißböcken" und der Dortmunder Borussia der Startschuss zur Saison 2014/15 erfolgt. Es könnte spannend werden, sehr, sehr spannend.

 

BV Borussia Dortmund

Der BVB spielt seit vielen Jahren eine gute Rolle im Unterhaus. In der 2. Bundesliga Nord zählte der Klub mit dem klangvollen Namen - bis auf die durchwachsene Saison 2012/13 - immer zur Spitzengruppe und verwöhnte die Fans. Die vergangene Runde beendete man als Dritter und schaffte locker die Qualifikation für die "Eingleisige".

Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten schickt man einen unveränderten, bestens eingespielten Kader in die Saison. Der Zwei-Meter-Mann Erik Bottroff führt die Truppe an, der letzte Saison im vorderen Paarkreuz eine 21:13-Bilanz verbuchte. Ihm folgen mit Evgeny Fadeev, Björn Helbing und "Oldie" Qi Wencheng erfahrene Zweitligaspieler, die eigentlich keine Probleme haben sollten, das nunmehr vermutlich noch etwas höhere Niveau mitzugehen, auch wenn der Auftakt im Pokal nicht allzu gut verlief.

Dort unterlag man etwa dem Rivalen aus Köln, bei dem man gleich zum Ligaauftakt seine Visitenkarte abgibt. Bottroff und Co. sind heiß auf die Revanche gegen die "Geißböcke" und wollen auch acht Tage später vor heimischer Kulisse gegen die Boy Group aus Frickenhausen etwas reißen. In dieser Liga ohne schwache Teams hat der BVB vermutlich gegen jeden eine Siegchance, kann an einem schwächeren Tag aber auch gegen jeden verlieren. Auch hier gilt, dass man sich überraschen lassen muss und eine Prognose nahezu unmöglich ist.

"Unsere Mannschaft wird von Anfang an alles geben und vor allem das in die Waagschale werfen, was uns über all die Jahre ausgezeichnet hat - Teamgeist", ist sich Abteilungsleiter Bernd Möllmann sicher. Und auf der BVB-Webseite lesen wir: "Zusammen mit der individuellen Einzelklasse der Spieler sollte der Klassenerhalt ein realistisches Ziel sein."

BV Borussia Dortmund (Foto: Verein)

 

TTC matec Frickenhausen II

Die einzige Zweitvertretung der Liga musste den bärenstarken Masataka Morizono an die erste Mannschaft abgeben, doch der Talentschuppen von Trainer Qiu scheint unerschöpflich, der drei weitere Top-Talente aus Japan ins Rennen schicken kann.

Spitzenspieler ist der 17-jährige Sambe Kohei, der mit 16 im April als damals jüngster Spieler aller Zeiten die Chile Open gewann und auf der September-Weltrangliste an Position 145 geführt ist. Und wenn der Einser nicht an Bord ist, da sein Verband natürlich großen Wert auf ihn legt, stehen mit Mizuki Oizawa und Yuma Tsuboi weitere junge, quirlige Japaner zur Verfügung, die alle bereits gehobenes Zweitliga-Niveau aufweisen dürften. Trainersohn Qiu Dang - Bruder Liang wechselte in die TTBL-Vertretung - dürfte hauptsächlich an Position zwei aktiv sein. 

Der Saisonauftakt ist etwas happig, müssen die Schwaben doch am ersten Spieltag gleich bei den hoch eingeschätzten Jülichern und eine Woche später beim BVB ran. 

Trainer Qiu Jian Xin geht davon aus, dass seine Boy Group auch in der eingleisigen 2. Liga rasch Fuß fasst: "Die Liga ist stark, aber auch gar nicht so viel stärker als letzte Saison. Allerdings gibt es jetzt keine schwachen Mannschaften mehr. Wir streben einen Platz im vorderen Mittelfeld an und dürften gegen keinen Gegner chancenlos sein." Die Sportliche Leiterin Doris Schmid sieht das ganz ähnlich: "Die Liga ist sehr ausgeglichen. Daher sind Abstiegskandidaten schwer auszumachen. Oben werden sicherlich Passau, Bad Königshofen und wir mitspielen. Unser Saisonziel ist ein Mittelplatz."

Das jüngste Team der Liga mit Trainer Qiu (ganz rechts): TTC matec Frickenhausen II (es fehlt Sambe Kohei). Foto: Dr. Stephan Roscher.

 

ASV Grünwettersbach

Der Süd-Meister der Saison 2011/12, der um ein Haar am Aufstieg in die "Eingleisige" gescheitert wäre - nur aufgrund des Sensationssiegs von Brackwede in Bergneustadt am letzten Spieltag ersparte man sich ein Relegationsspiel gegen Ober-Erlenbach -, setzt auf neue Gesichter.

Mit dem zur Ochsenhausener Trainingsgruppe gehörenden Spanier Alvaro Robles sowie Jan Zibrat und Samuel Walker kamen junge, hungrige Spieler, die teilweise - wie Robles in Grenzau und Ottenau und Zibrat in Borsum - bereits ihre Zweitliga-Tauglichkeit unter Beweis gestellt haben. Den Slowenen Zibrat zog es aus den Niederlanden zurück nach Deutschland. Und der Engländer Walker kam aus der Regionalliga West vom Meister TTC Seligenstadt. Von der alten Truppe, die zuletzt Platz sechs in der Südstaffel belegte, ist nur der norwegische Routinier Geir Erlandsen an Bord geblieben. Kurios: bis auf Walker bieten die Karlsruher nur Linkshänder auf, weswegen man vor allem auf die Doppel gespannt sein darf.

Abteilungsleiter und Geschäftsführer Armin Freiburger setzt darauf, dass sich die neue Truppe gut etabliert: "Wir haben die Mannschaft total umgestellt und hoffen, dass wir um die Plätze drei bis fünf mitspielen können. Es sind alles gute Einzelspieler, natürlich müssen sie sich als Team erst noch finden. Wenn Passau komplett spielt, sind sie wohl kaum zu schlagen, alles andere dürfte von der Tagesform abhängen. Wir freuen uns auf interessante Spiele und viele Zuschauer in unserer neuen Halle."

ASV Grünwettersbach, v.l. Jan Zibrat, Alvaro Robles, Samuel Walker (es fehlt Geir Erlandsen). Foto: Dr. Stephan Roscher.

 

TSV Bad Königshofen

Der Senkrechtstarter der letzten Jahre aus dem unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld, der nach einer tollen Saison 2013/14 als Aufsteiger am Ende "nur" Dritter wurde, möchte seine Erfolgsstory fortsetzen.

Viele zählen den weiter verstärkten TSV zu den besten Teams der Liga. Für Chun-Lin Lee (Militärdienst in Taiwan) kamen Portugals Toptalent Joao Geraldo aus dem Ochsenhausener Liebherr Masters College als neue Nummer eins und als Nummer fünf Routinier Marek Klasek aus Tschechien, den jeder kennt, der sich nur ein bisschen mit Bundesligageschichte befasst hat.

Angetrieben von der Idee, den Eigengewächsen Kilian Ort und Christoph Schüller optimale Möglichkeiten zur Weiterentwicklung im heimischen Umfeld zu bieten, hat man in Bad Königshofen etwas aufgebaut und eine Struktur geschaffen, die hochklassiges Tischtennis ermöglicht.

Drei junge, steigerungsfähige Akteure und zwei erfahrene Leitwölfe - diese Mischung sollte passen. Am Samstagabend kann die Truppe vor heimischer Kulisse gegen den SC Fürstenfeldbruck zeigen, ob sie gleich zu Anfang der Saison den hohen Erwartungen gerecht wird.

Manager Andy Albert will keinen allzu großen Druck aufbauen: "Alle Vereine haben aufgerüstet und wir wissen, dass es nicht einfach wird. Der Klassenerhalt sollte aber zu schaffen sein.“ Jugendnationalspieler Kilian Ort merkt an: „Es wird sehr ausgeglichen sein mit dem Favoriten Fortuna Passau. Ich denke, dass wir eine gute Mittelfeldmannschaft haben." Und Marek Klasek ergänzt: "Es wird bestimmt eine harte Saison, in der wir jedes Spiel gewinnen, aber auch verlieren können. Wir werden um jeden Punkt hart kämpfen müssen. Aber ich denke, wir können optimistisch sein.“

TSV Bad Königshofen (Foto: Verein)

 

SC Fürstenfeldbruck

Die Bayern waren zwei Jahre im Süden eine feste Größe und erreichten gute Platzierungen - 2012/13 wurde man auf Anhieb Zweiter, ein Jahr später wurde es Platz vier nach einer tollen Rückserie mit 13:5 Zählern.

Nicht mehr dabei ist das letztjährige Spitzenpaarkreuz mit Zhao Tian Ming und Darius Knight. Auf der Spitzenposition werden sich gleich vier asiatische Talente abwechseln, allesamt neu zum SCF gestoßen. An eins gemeldet ist der Taiwanese Lee Chia-Sheng, aktuelle Nummer 191 der Weltrangliste. Als tatsächliche Nummer zwei - auf dem Bogen als Nummer fünf vermerkt - ist der Deutsche Jugendmeister von 2013, Florian Schreiner, anzusehen, der Sohn der ehemaligen deutschen Spitzenspielerin Yunli Schreiner. Ihm folgen mit dem Serben Bojan Crepulja und dem Kroaten Filip Cipin weitere ambitionierte junge Spieler.

Am Samstag, den 6. September, startet man in die Runde mit dem Auswärtsspiel beim TSV Bad Königshofen, das einen ersten Fingerzeig geben wird, wo man in dieser Saison tatsächlich steht.

Abteilungsleiter Rudi Lutzenberger gibt zu Protokoll: "Wir haben unsere Mannschaft für die eingleisige zweite Liga weiter verjüngt, das Durchschnittsalter beträgt jetzt knapp 20 Jahre. Das ist ein gewisses Risiko, was die Stabilität betrifft, aber eine Chance, was die Entwicklung betrifft. Mit Andras Podpinka verfügen wir über einen Coach, der die Mannschaft formen kann." Lutzenberger gibt den Klassenerhalt als Saisonziel aus: "Wir rechnen mit einem Kampf gegen den Abstieg, in den nicht nur wir, sondern mehrere Teams verwickelt sein können. Unser Ziel ist der Verbleib in der attraktiv gewordenen Liga, wobei wir uns für die Rückrunde - wie schon in der Vorsaison - die entscheidende Steigerung erwarten."

Florian Schreiner (Foto: Dr. Stephan Roscher).

 

TTC indeland Jülich

Der einstige Bundesliga-Dino aus der westlichen Grenzregion - 2013/14 am Ende vermutlich deshalb "nur" Zweiter, weil man in einigen wichtigen Partien nicht komplett antreten konnte - kann auch diese Saison wieder eine starke Truppe aufbieten.

Zwar wechselte Spitzenspieler Hunor Szöcs - Einzelbilanz 24:4, Doppelbilanz 13:2 - zum Erstligisten Werder Bremen, doch konnte man sich mit dem aus Herne zurückgekehrten langen Belgier Lauric Jean einen soliden Spitzenspieler sichern, der noch einiges an Steigerungspotenzial aufweist. Nicht mehr dabei ist der Ukrainer Dmytro Pysar. Weiterhin im Team sind dagegen "Leader" Hermann Mühlbach, der inzwischen auch dem luxemburgischen Nationaltrainerstab angehört, und der wendige Japaner Yoshihiro Ozawa, die letzte Saison zu den Leistungsträgern zählten.

Und an Position vier ist der hochgewachsene 20-jährige Niederländer Ewout Oostwouder gemeldet, der auf Empfehlung Trinko Keens nach Jülich kam. Oostwouder, mit Rang 404 im aktuellen Weltranking und 148 unter den internationalen U21-Junioren eigentlich unter Wert platziert, hat bei diversen World Tour-Auftritten gezeigt, dass er gutes Potenzial besitzt.

Im Pokal hinterließen die "Indeländer" inklusive des Neuzugangs einen sehr starken Eindruck. Beim Vorrundenturnier in Siek, wo sie die Ligarivalen Köln mit 3:2 und Dortmund gar mit 3:0 in die Schranken wiesen, qualifizierten sie sich als Sieger für das Achtelfinale, in dem sie zu Hause auf den TTBL-Klub TTC matec Frickenhausen treffen werden.

Neuer Trainer ist mit Miro Broda ein ganz erfahrener Mann, der die Truppe sicher optimal einstellen und coachen wird. Jülich sollte in der Lage sein, eine gute Rolle im neuen, eingleisigen Unterhaus zu spielen, das manche als die viert- oder fünftbeste Liga der Welt ansehen - natürlich mit weitem Abstand hinter der chinesischen Super League, der TTBL und der französischen Pro-A.

Jülichs Neuzugang Ewout Oostwouder in emotionaler Pose (photo by courtesy of the ITTF).

 

TTC Ruhrstadt Herne

Der einstige Erstligist, der nach dem Abenteuer TTBL zeitweise völlig zu verschwinden drohte, dann aber die Kurve nahm und eine zweitligataugliche Mannschaft auf die Beine stellte, hat nach nur einem Jahr seine Nummer eins Lauric Jean (Einzelbilanz 20:8) wieder an den Ligarivalen Jülich abtreten müssen.

Der Vierte der Saison 2013/14, der in die Runde am Sonntag mit dem Heimspiel gegen den ASV Grünwettersbach einsteigt, hat jedoch auf dem Transfermarkt zugeschlagen und mit dem Serben Dragan Subotic - aus Brackwede gekommen - eine neue Nummer eins verpflichtet.

Und mit dem 17-jährigen Schweden Anton Källberg, aktuelle Nummer 294 der Welt, hat man eines der größte Talente Europas in den "Pott" geholt. Källberg, der schon im Pokal einen starken Eindruck hinterließ, wo er unter anderem die Bad Königshofener Kilian Ort und Marek Klasek bezwang, ist zunächst die Nummer vier, könnte aber die vor ihm platzierten Subotic sowie die an der Ruhr verbliebenen Petko Gabrovski (Bulgarien) und David McBeath (England) mächtig unter Druck setzen.

Insgesamt eine ganz schwer einzuschätzende, internationale Truppe mit Potenzial, die manche im Mittelfeld der Liga sehen - andere sprechen von einer absoluten "Wundertüte".

TTC-Geschäftsführer Arthur Schemp stellt vor der Auftaktpartie fest: "Die Jungs sind gut drauf. Anton ist eine deutliche Verstärkung für uns. Wir haben zwar noch nie gegen Grünwettersbach gespielt, aber ich denke, das wird ein offener Schlagabtausch. Ich sehe den ASV schon leicht favorisiert, aber ein Punkt sollte für uns mindestens möglich sein."

Hernes Petko Gabrovski beim Aufschlag (Foto: Dr. Stephan Roscher).

 

TTC 1946 Weinheim

Die Nordbadener, die 2013/14 mit 23:13 Punkten auf Platz fünf der Südstaffel ins Ziel einliefen, vertrauen im Wesentlichen dem bewährten Personal - am belgischen Spitzenspieler Robin Devos sowie an den beiden Deutschen Jörg Schlichter und Björn Baum, allesamt solide Zweitligaspieler, weiß man schließlich, was man hat.

Der Weggang des talentierten Frederick Jost, der nun eine Liga tiefer beim FSV Mainz 05 aufschlägt, schmerzt allerdings ein wenig. Dafür konnte man sich mit dem gerade 17 gewordenen Megatalent Dennis Klein, das vom Drittliga-Aufsteiger Bietigheim-Bissingen kam, ein Faustpfand für die Zukunft sichern. Der Jugendnationalspieler des DTTB aus Oberschwaben, auf den man im Ochsenhausener Liebherr Masters College große Stücke hält, wird als Nummer vier in die Runde gehen, mittelfristig jedoch sicher die Spieler vor ihm unter Druck setzen.

Im Pokal konnte man ein erstes Ausrufungszeichen setzen und ein wenig überraschend das Vorrundenturnier in Bad Königshofen vor Herne und dem Gastgeber gewinnen, womit man sich das Achtelfinal-Highlight in heimischer Halle gegen Ex-Meister Werder Bremen sicherte.

TTC-Trainer Rainer Schmidt rechnet mit einer echten Herausforderung in der "Eingleisigen": "Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass es keine leichte Saison wird. Allein bezogen auf die TTR-Punkte sind wir eher im hinteren Bereich der Tabelle anzusiedeln. Aber wir haben uns Platz 5 bis 7 zum Ziel gesteckt, also das gesicherte Mittelfeld, und wollen mit dem Abstieg nicht zu tun haben." Schmidt hält die Spielklasse für extrem ausgeglichen: "Die Liga ist unheimlich stark geworden, nach unserer Ansicht gibt es keine Ausreißer nach unten, wie dies in den letzten Jahren immer wieder der Fall war. Jedes Spiel ist ein absolutes Highlight und niemand kann sich seiner Punkte vor Beginn schon sicher sein." Der TTC setzt darauf, für manche den Spielverderber zu geben: "Die Großen wollen wir gerne ärgern und den einen oder anderen Punkt gegen die besser eingeschätzten Mannschaften holen", sagt Schmidt. "Wir bauen auf unsere mannschaftliche Geschlossenheit und das gute Miteinander."

TTC Weinheim (Foto: Verein)

 

TTC Fortuna Passau

Die Niederbayern, Vizemeister der 2. Bundesliga Süd 2013/14, haben das bewährte Personal komplett gehalten. Die drei Tschechen Tomas Sadilek, Frantisek Krcil und Martin Pytlik sind ebenso geblieben wie der ungarische Spitzenspieler und Olympiateilnehmer Daniel Zwickl, letzte Saison mit einer 28:7-Bilanz zweitbester Spieler der Liga hinter Masataka Morizono.

Und Zwickl, zugleich Sportmanager in Ochsenhausen und am Liebherr Masters College, hat noch jemanden mitgebracht, ein Talent, das die halbe Liga liebend gerne unter Vertrag genommen hätte. Der 18-jährige polnische Nationalspieler Jakub Dyjas ist gekommen und kann nun zusammen mit Zwickl eine Fahrgemeinschaft bilden. Der hagere Dyjas, aktuelle Nummer 141 der Welt, stand letzte Saison in der Bergneustädter Aufstiegsmannschaft und erspielte dort eine makellose 16:0-Bilanz. Bei den Fortunen ist er die neue Nummer zwei, um deren Spitzenpaarkreuz man diese nur beneiden kann.

In der Pokalvorrunde reichte es nicht zum Achtelfinaleinzug - in Brackwede musste man nach zwei Siegen und einer Niederlage mit Platz zwei zufrieden sein. Doch da fehlten sowohl Zwickl als auch Dyjas. Nicht von ungefähr halten die meisten Ligarivalen den TTC für den Meisterschaftsfavoriten Nummer eins.

Pressesprecher Thomas Saller sagt: "Wir gehen sehr optimistisch in die erste Spielzeit der eingleisigen 2. Bundesliga. Der erfolgreiche Kader der letzten Saison mit dem überragenden Spitzenspieler Daniel Zwickl, Frantisek Krcil, Tomas Sadilek und Spielertrainer Martin Pytlik bleibt zusammen und wird verstärkt mit Jakub Dyjas. Ich erwarte eine sehr spannende Punkterunde und wir bauen auf unsere Heimstärke; immerhin blieben wir letzte Saison in eigener Halle ungeschlagen. Zudem können wir mit unserem Fünfer-Kader besser variieren und haben Optionen, wenn sich ein Spieler verletzt." Saller formuliert die Erwartungen: "Unser Ziel ist es, uns in der vorderen Tabellenhälfte zu etablieren. Wir freuen uns nach insgesamt 13 Jahren in der 2. Liga Süd auf neue Gegner aus dem `Norden`."

Wird als Meisterschaftsfavorit gehandelt: TTC Fortuna Passau (Foto: Verein).

 

1. FC Köln

Erst im allerletzten Spiel der Vorsaison erkämpften sich die "Geißböcke" die Startberechtigung für Liga 2. In einem denkwürdigen Spiel vor fast 400 Zuschauern wurde der lange vor den Kölnern rangierende TTC Ober-Erlenbach mit 6:3 geschlagen, was gleichbedeutend mit dem begehrten fünften Rang war.

Nach der Devise "nerver change a winning team" blieben die Rheinländer komplett zusammen. Linkshänder Lennart Wehking, immer dafür bekannt, bei Deutschen Meisterschaften einen "Großen" rauszuhauen, bleibt die unumstrittene Nummer eins, gefolgt von den Routiniers Jochen Lang und Thomas Brosig sowie den jungen Spielern Gianluca Walther und Florian Wagner.

Im Pokal setzte man ein erstes kleines Glanzlicht. Zwar musste man sich am Ende den Jülichern beugen, platzierte sich aber vor dem alten Rivalen BVB, dem man eine Niederlage beibrachte. Ob sich ein solcher Erfolg gegen denselben, auf Revanche sinnenden Gegner im Auftaktspiel am 6. September wiederholen lässt, muss sich zeigen.

Kölns Kapitän Thomas Brosig formuliert die Ziele und Erwartungen seines Klubs: "Die Liga ist um einiges stärker als im vergangenen Jahr. Unser Team wurde - und das ist gut so - nicht verändert. Uns ist also bewusst, dass es eine ganz schwierige Saison werden wird. Landen wir am Ende auf Platz 8 ist bestimmt keiner unglücklich." Brosig zeigt Zuversicht: "Sportlich - menschlich sowieso - und auch organisatorisch bin ich guter Dinge, dass die Saison 2014/2015 für den 1. FC Köln eine erfolgreiche werden wird." Nicht ganz ohne Stolz fügt er hinzu: "Neben dem sportlichen Erfolg ist für uns Spieler aber auch der Spaß am Tischtennis besonders wichtig. Wir haben - und damit sind wir wahrscheinlich das einzige Team in der Liga - nicht einen Profi im Team. Wir haben alle rund um den weißen Plastikball noch einige andere Aufgaben. Je besser uns dieser Spagat zwischen Job, Studium und Tischtennis mit Spaß gelingen wird, desto erfolgreicher werden wir am Ende abschneiden."

Kölns Florian Wagner in Emotionspose (Foto: Dr. Stephan Roscher).

 

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