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Jens Lang - ein Deutscher in Australien. (Foto: Schillings)

Jens Lang: Als Nationaltrainer und Sportdirektor in Down Under

Bernd Ahrens 02.10.2016

Saarbrücken. Der Men's World Cup in Saarbrücken ist für Jens Lang ist es eines der letzten großen Turniere als Nationaltrainer Australiens. Anfang Januar 2017 wird er den Job wechseln und als Competition Manager den Tischtenniswettbewerb für die Commenwealth Games 2018 organisieren." Für mich eine riesengroße Herausforderung, auf die ich mich sehr freue und für den australischen Verband ist das eine große Chance nach über fünf Jahren wieder frischen Wind hereinzubringen" kommentiert Lang diesen Schritt.

Seit Juni 2011 ist er als Sportdirektor und Nationaltrainer in Personalunion für den australischen Tischtennisverband tätig. Sein Aufgabenbereich ist aufgeteilt in "75 Prozent Schreibtisch und 25 Prozent Trainingsarbeit", wobei Lang seine Stärken und auch seine Zukunft klar im organisatorischen Bereich und nicht in der Trainingshalle sieht. Auch aus diesem Grund war ein "Tapetenwechsel", wie er es nennt, für ihn sehr reizvoll.

Schwierige Bedingungen für Tischtennis

Die Strukturen im australischen Tischtennissport kann man nicht mit denen in Deutschland vergleichen. "Für die Australier ist der Tischtennissport ein Hobbysport", sagt Lang, der gerade bei diesem Problembereich in den letzten Jahren angesetzt hat. Mit den 25 Prozent seiner Arbeitszeit in der Praxis ist er für die Herren, Damen und für den gesamten Jugend- und Schülerbereich zuständig. Was zeigt, wie schwierig es ist, professionelles Training anzubieten. Als Sportdirektor bin ich dafür verantwortlich, Voraussetzungen für beständige Strukturen zu schaffen, die Tischtennis als Leistungssport in Australien möglich machen", fasst Lang seine derzeitige Aufgabe zusammen.

Bezogen auf die Jugendlichen, die in den letzten Jahren auch unter ihm trainiert haben, sieht er eine klare Veränderung vor allem bei der Einstellung zum Training und zum Tischtennissport an sich: "Für die Jugendlichen, die die letzten vier bis fünf Jahre hochgekommen sind, halte ich meine Hand ins Feuer. Sie haben absolut die richtige Mentalität, auch wenn sie wahrscheinlich keine Weltklassespieler werden. Dafür sind die Bedingungen in Australien noch nicht vorhanden sind." Ob einer dieser Jugendlichen in Zukunft bei einem Men's World Cup teilnehmen darf wie derzeit David Powell, bleibt abzuwarten.

Ein Satzgewinn wäre ein Riesenerfolg

Für Powell, derzeit in der Weltrangliste auf Position 299 gelistet, ist dieses Turnier ein absoluter Karrierehöhepunkt. Jens Lang beschreibt die Zielsetzung für Powell vor dem Turnier nicht als ergebnisorientiert, sondern mehr als eine Möglichkeit, verschiede Faktoren zu trainieren. Als Beispiele nennt er Aufschlag-/Rückschlagsituationen, die Konzentration hoch zu halten, die positive Einstellung nicht zu verlieren und zu sehen, woran in der Zukunft gearbeitet werden sollte. "Man muss ganz klar sagen, wenn David hier einen Satz gewinnen sollte, wäre das ein Riesenerfolg angesichts der Leistungsstärke seiner Gegner."

Mit Jetlag an den grünen Tisch

Der Satzgewinn blieb im verwährt, wenn man die Rahmenbedingungen seiner Reise betrachtet, ist das sowieso nicht verwunderlich. Am Donnerstag ist er aus Australien in Deutschland angekommen, am Freitag har er zwei Trainingseinheiten absolviert und musste dann am Samstag gegen einen Top 20- Spieler wie Bastian Steger an den Tisch. "Bei acht Stunden Zeitverschiebung ist es natürlich schwierig, innerhalb von nicht einmal zwei Tagen auf den Punkt fit in ein Turnier zu gehen." Sowohl gegen Bastian Steger als auch Hugo Calderano blieb er chancenlos. Nach dem Turnier geht es für Powell direkt zurück nach Australien, im Gepäck hat er jedenfalls eine tolle Erfahrung. Jens Lang wird die Reise nach Deutschland noch nutzen, um ein paar Tage Urlaub zu machen und Freunde in seiner Heimat zu besuchen.

 

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