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Zweiter Platz nach der Vorrunde mit einem Sieg am Samstag noch möglich

Jugend-EM: Jungen und Mädchen verpassen Überraschung

Marco Steinbrenner 14.07.2017

Guimaraes. Bei den 60. Jugend-Europameisterschaften in Guimaraes (Portugal) sind die Jungen- sowie Mädchen-Mannschaften des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) mit einem Sieg sowie einer Niederlage in die Team-Wettbewerbe gestartet. Damit müssen beide DTTB-Vertretungen das dritte und letzte Gruppenspiel am Samstag ab 12.15 Uhr gewinnen, um als Gruppenzweiter direkt in das sonntägliche Achtelfinale (18.15 Uhr) einzuziehen.

Jungen: Überraschung gegen Russland lag in der Luft

„Eigentlich hätten wir dieses Spiel gewinnen müssen“, sagte Jungen-Bundestrainer Zhu Xiayong nach der 2:3-Niederlage gegen die an Position drei gesetzte Mannschaft aus Russland. Im fünften und letzten Einzel hatte Gerrit Engemann, Nummer 20 der U18-Europarangliste, gegen den zehn Ränge vor ihm platzierten Denis Ivonin die ersten beiden Sätze mühelos mit 11:5 und 11:7 gewonnen. Ein Erfolg des DTTB-Quartetts und damit die große Chance auf den Gruppensieg lag in der Luft. Doch daraus wurde nichts. Der Russe drehte die Partie noch und entschied die nachfolgenden Abschnitte mit 11:8, 11:5 sowie 11:5 für sich. „Gerrit hat ab dem dritten Durchgang keinen Druck mehr gemacht“, beobachtete Zhu und fügte hinzu: „Es muss immer weiter gekämpft werden – bis zum Ende!“ Der 17-Jährige selbst hatte keine Erklärung für die Niederlage. „Ich weiß selber nicht, was ich da gemacht habe. Ich habe nur fünf Prozent meines eigentlichen Niveaus abgerufen.“
Zuvor hatte sich Gerrit Engemann mit dem Ranglisten-Siebten Artur Abusev ein packendes Match geliefert. Nach fünf hart umkämpften Sätzen behielt der Zweitligaspieler des TTC GW Bad Hamm gegen den Abwehrspezialisten die Oberhand. Gleiches schaffte auch Tobias Hippler, der ebenfalls über die volle Distanz gehen musste, um gegen Abusev zu triumphieren. „Ich hatte einen guten Kopf“, sagte der Linkshänder anschließend. Allerdings war Hippler in der Eröffnungspartie gegen Ivonin ohne Chance. Gleiches galt auch für Cedric Meissner, der bei seinem EM-Debüt gegen Lev Katsman trotz gewonnenem ersten Satz am Ende deutlich mit 1:3 verlor. „Ich bin gut angefangen und habe danach zu viel über die Taktik nachgedacht“, sagte Meissner. Im vierten Durchgang wehrte der 17-Jährige beim Stand von 5:10 zunächst fünf Matchbälle ab. „Danach habe ich nicht mutig genug gespielt und wurde dafür direkt bestraft.“ Katsman siegte mit 12:10 und sorgte für die zwischenzeitliche wichtige 2:1-Führung der Russen.
Im Auftaktspiel gegen die Türkei hatte die DTTB-Auswahl keine große Mühe, die Begegnung 3:0 für sich zu entscheiden. Gerrit Engemann war mit einem 3:2-Erfolg gegen Spitzenspieler Abdullah Yigenler, Nummer 24 in der U18-Europarangliste, gestartet. Danach ließen Tobias Hippler und Cedric Meissner jeweils ungefährdete Siege folgen. „Das erste Spiel bei einem so großen Turnier ist nie ganz einfach“, blickt Zhu Xiaoyong zurück. „Die Jungs hatten ein paar Probleme. Trotzdem bin ich zufrieden.“ Mit einem Erfolg am Samstag um 12.15 Uhr gegen Spanien, ebenfalls mit einem Sieg gegen die Türkei (3:0) und eine Niederlage gegen Russland (0:3) behaftet, wäre Position zwei und der Sprung in das Achtelfinale gesichert. „Morgen ist ein neuer Tag“, ergänzte Gerrit Engemann und verließ trotz alledem mit einer Portion Enttäuschung in der Sporttasche die Halle.

Mädchen: Bundestrainerin vermisst mehr Gegenwehr

„Serbien war besser als wir.“ Mädchen-Bundestrainerin Dana Weber fand nach der 1:3-Niederlage gegen den an Position vier gesetzten Gegner deutliche Worte. Izabela Lupulesku, serbische Spitzenspielerin und in der U18-Europarangliste auf Platz acht notiert, machte den Unterschied aus. Zunächst gewann Lupulesku in vier Sätzen gegen Jennie Wolf. „Ich bin gut angefangen, doch anschließend wurde meine Gegnerin immer stärker“, sagte Wolf. „Mir sind außerdem zu viele leichte Fehler unterlaufen.“ Auch Luisa Säger musste Izabela Lupulesku zum Sieg gratulieren. „Sie war in dieser Partie zehn Klassen besser als ich“, sagte die 17-Jährige und gab zu: „Ich hätte noch zehn Sätze spielen können und es wäre immer noch nichts dabei herumgekommen.“ Säger hatte sich im Eröffnungseinzel noch mühelos mit 11:9, 11:1 und 15:13 gegen Sabina Surjan durchgesetzt. „Ich hatte gedacht, dass das Spiel enger werden würde. Spielerisch war ich mit meiner Leistung zufrieden“, so Luisa Säger weiter. Das wichtige Duell der an Position drei nominierten Mädchen verlor Lotta Rose allerdings mit 1:3 gegen Tijana Jokic. „Wir haben gegen den Favoriten verloren, der eine überragende Izabela Lupulesku im Team hatte“, resümierte Weber anschließend. „Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mehr Gegenwehr von meiner Mannschaft erwartet hatte."
Zu Beginn der Team-Konkurrenz hatte sich das DTTB-Quintett mühelos mit 3:0 gegen die Türkei durchgesetzt. Nach souveränen Drei-Satz-Erfolgen von Jennie Wolf und Luisa Säger sorgte Franziska Schreiner mit ihrem 3:1-Sieg gegen Gul Pempe Ozkaya für den Schlusspunkt. „Ich hatte ein gutes Gefühl und mit meiner Leistung zufrieden“, strahlte die 15-Jährige bei ihrer zweiten EM-Teilnahme. Zum Abschluss der Gruppenphase wartet am Samstag um 12.15 Uhr Polen. Der letzte deutsche Gegner kommt ebenfalls auf eine 1:1-Bilanz. Durch einen Sieg hätten die Weber-Schützlinge als Gruppenzweiter direkt die Runde der letzten 16 erreicht. Das Achtelfinale wird am Sonntag um 18.15 Uhr ausgetragen.

Die DTTB-Gruppenspiele der Jungen und Mädchen

Jungen – Gruppe CDeutschland - Russland 2:3

Tobias Hippler - Denis Ivonin 1:3 (-9, -4, 10, -7)
Gerrit Engemann - Artur Abusev 3:2 (4, -8, 1, -13, 8)
Cedric Meissner - Lev Katsman 1:3 (6, -4, -3, -10)
Tobias Hippler - Artur Abusev 3:2 (-7, 1, -9, 6, 8)
Gerrit Engemann - Denis Ivonin 2:3 (5, 7, -8, -5, -5)

Deutschland – Türkei 3:0
Gerrit Engemann - Abdullah Talha Yigenler 3:2 (9, -8, 6, -6, 5)
Tobias Hippler - Batuhan Zihni Sahin 3:1 (-10, 6, 4, 9)
Cedric Meissner - Umut Emre Bassan 3:1 (-9, 6, 5, 10)

Deutschland – Spanien, Samstag 12.15 Uhr

Mädchen – Gruppe D
Deutschland – Serbien 1:3
Luisa Säger - Sabina Surjan 3:0 (9, 1, 13)
Jennie Wolf - Izabela Lupulesku 1:3 (4, -4, -8, -8)
Lotta Rose - Tijana Jokic 1:3 (-7, 9, -9,, -8)
Luisa Säger - Izabela Lupulesku 0:3 (-2, -7, -6)

Deutschland – Türkei 3:0
Jennie Wolf - Simay Kulakceken 3:0 (10, 6, 8)
Luisa Säger - Betul Nur Kahraman 3:0 (8, 5, 4)
Franziska Schreiner - Gul Pempe Ozkaya 3:1 (7, 6, -8, 2)

Deutschland – Polen, Samstag 12.15 Uhr

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