Berlin. Klar, beim Bundesfinale "Jugend trainiert für Olympia" (JTFO) in Berlin geht es in erster Linie um den sportlichen Wettkampf. Der Breitensport kommt aber nicht zu kurz. Schließlich stehen sage und schreibe 56 Tische in der Horst-Korber-Sporthalle zur Verfügung. So fand auch in diesem Jahr im Vorfeld des Bundesfinales ein "Tag der Schulen" statt. Gut 600 Schülerinnen und Schüler konnten am Dienstag vier Stunden Tischtennis ausprobieren. Das DTTB-Schnuppermobil durfte dabei nicht fehlen. Für die Organisation des Schul-Wettbewerbs hauptverantwortlich ist Bettina Engel. Eine Reportage von JTFO.de
Beim Eintritt in die Horst-Korber-Sporthalle wird man sofort in den Tischtennis-Bann gezogen: hunderte Sportlerinnen und Sportler mit und ohne Behinderung messen sich an 56 Tischtennisplatten. An jeder Platte wird geschmettert, pariert, gejubelt, gelitten und gefeiert. Dass der Tischtenniswettbewerb bei Jugend trainiert für Olympia und Paralympics so faszinierend ist, dafür sorgt Bettina Engel.
Bettina Engel ist Hauptverantwortliche für den Wettkampfablauf im Tischtennis. Sie hat dieses Amt das erste Mal inne, nachdem ihre Mutter, Gudrun Engel, im vergangenen Jahr die Organisation an sie übergab. Nun tut sie alles daran, den Wettkampf für die fast 500 Schülerinnen und Schüler unvergesslich zu machen. „An den zwei Tagen sind alle Sportlerinnen und Sportler zusammen in der Halle. Sie feuern sich gegenseitig an und freuen sich über die gezeigten Leistungen. Das macht den Wettkampf bei ‚Jugend trainiert‘ aus.“, erzählt die Leiterin der JTFO-Arbeitsgruppe des Deutschen Tischtennis-Bundes. Man merkt, dass Engel mit Leidenschaft dabei ist.
Die Sportlerinnen und Sportler ohne Behinderung duellieren sich an 48 Tischen, die in zwei Reihen in der Sporthalle platziert wurden. Für die paralympischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer stehen gleich daneben 8 Tische zur Verfügung, die neben Frau Engel auch von Robert Förster betreut werden. Es ist dabei kein Unterschied zwischen den Wettkämpfen zu erkennen. Ein Spielort für alle, zur gleichen Zeit: hier funktioniert die Integration von Jugend trainiert für Paralympics perfekt. Gang und gebe dabei ist, dass das Zählen und Schiedsrichten von den spielfreien Mitspielern selbst übernommen wird.
Für den Aufbau der Felder benötigen die Organisatoren und Helfer einige Stunden. Am Montagabend, zwei Tage vor „Jugend trainiert“ sind die Tische schon präpariert. Das nutzte der Deutsche Tischtennis-Bund sogleich am Dienstag für den „Tag der Schulen“, berichtet Engel begeistert. „Dort haben wir über 600 Grundschülerinnen und Grundschüler zum Tischtennis eingeladen. Diese haben dann hier ihr Sportabzeichen in unserer Sportart absolviert.“
Für die Organisation der Jugend trainiert für Olympia-Wettbewerbe greifen Engel und ihr Team auf die erfolgreich durchgeführten Veranstaltungspläne der letzten Jahre zurück. Sie hat aber gleichzeitig neue Ideen. „Ich versuche das Helferteam zu verjüngen. Wir wollen vor allem Tischtennisinteressierte Schülerinnen und Schüler dafür gewinnen. Leider ist es schwer, die dafür erforderlichen Freistellungen der Kinder und Jugendlichen von der Schule zu bekommen“, sagte Engel. Dabei zählt die Turnier- und Spielleitung täglich 25 Personen. Bisher machen das vor allem Erwachsene im höheren Alter.
Einen Berliner Schüler konnte Engel schon gewinnen: Yannick Sprengel ist 12 Jahre alt und Spielleiter an zwei Tischen. Er sticht zwischen den erwachsenen Spielleitern unverkennbar hervor. Der Berliner hat es mit seiner Schule nicht zum Bundesfinale geschafft. Aber er hat den Aufruf zur ehrenamtlichen Mitarbeit gehört und sich gemeldet. „Mir macht das Spaß hier“, berichtet der Nachwuchsspieler von Verein Hertha BSC, „so kann ich ja irgendwie doch dabei sein.“. Er fiebert natürlich mit den Berlinern ein wenig mit. Engels Enthusiasmus bei der Organisation überträgt sich also schon auf die Jüngsten.
Ein großes Dankeschön verteilt Engel dazu noch an die Organisationsleitung der Gesamtveranstaltung, die, aufgrund des Bahnstreiks, Shuttlebusse für die Tischtennisspielerinnen und –spieler bereitgestellt hat. „Diese Aktion ist wunderbar und hilft uns, unseren Wettbewerb wie geplant durchzuführen. Ohne die Busse wären die Sportler nicht pünktlich vor Ort.“ Diese Hilfe nimmt sie gern in Anspruch - ansonsten hat sie alles im Griff.