Saarbrücken. Beim LIEBHERR Men´s World Cup in Saarbrücken haben drei Spieler aus Asien das morgige Halbfinale erreicht. Neben den beiden Chinesen Fan Zhendong und Xu Xin qualifizierte sich auch Wong Chun Ting (Hongkong). Die europäischen Fahnen hält der Schwede Kristian Karlsson hoch. Die beiden Deutschen, Dimitrij Ovtcharov und Bastian Steger, waren im Achtelfinale ausgeschieden.
Fan Zhendong erreicht mit nur einem Satzverlust das Halbfinale
Der an Position eins gesetzte Fan Zhendong (China) wurde seiner Favoritenrolle gerecht und zog mit einem 4:1-Sieg gegen Jeoung Youngsik (Südkorea) souverän in das Halbfinale ein. Die Nummer zwei der aktuellen Oktober-Weltrangliste hatte nach eigenen Angaben zunächst „einige Startschwierigkeiten“. Diese spiegelten sich auch im ersten Satzverlust des Turniers wieder, denn zuvor hatte Fan Zhendong sein Auftaktmatch im Achtelfinale gegen Gao Ning (Singapur) mit 4:0 gewonnen. Mitentscheidend für den ungefährdeten Erfolg gegen Youngsik sei, so der Vorjahreszweite aus China, der Gewinn des dritten Satzes mit 11:9 (nach 3:6-Rückstand) gewesen. Auf der anderen Seite gab der Südkoreaner zu, „alles versucht zu haben. Aber am Ende war es einfach nicht genug.“ Fan Zhendong habe besonders gegen Ende der Sätze stets „die besseren Antworten“ parat gehabt.
Krimi zwischen Simon Gauzy und Kristian Karlsson
Sieben Sätze lieferten sich Simon Gauzy und Kristian Karlsson eine offene Partie. Am Ende jubelte der Schwede und behielt mit 12:10 im siebten Satz die Oberhand. Wie schon beim 4:1-Achtelfinalsieg gegen Dimitrij Ovtcharov habe Karlsson erneut „Probleme gehabt, im ersten Satz in meinen Rhythmus zu kommen“. Anschließend fand der 25-Jährige besser zu seinem Spiel und punktete häufig mit guten Aufschlag. Gauzy, der zuvor Bastian Steger mit 12:10 im siebten Durchgang bezwungen hatte, musste sich diesmal knapp geschlagen geben. „Ein paar Punkte haben den Unterschied ausgemacht“, resümierte der Franzose und gab zu, „insbesondere mit dem Service meines Gegners einige Probleme gehabt zu haben“.
Nach dem 4:2-Sieg in der Runde der letzten 16 gegen Joao Monteiro aus Portugal hatte Wong Chun Ting (Hongkong) im Viertelfinale keine Mühe, Lee Sangsu (Südkorea) ohne Satzverlust zu bezwingen. „Ich hatte die letzten vier Spiele gewonnen und wusste genau, was ich tun musste“, verriet der Weltranglistensiebte. Dagegen sprach Lee Sangsu von einem „sehr schweren Spiel“. Dem Südkoreaner gelang es nach eigener Ansicht nicht, „den enormen Spin meines Gegners zu kontrollieren“. Nervös sei er im Vorfeld nicht gewesen.
Nach drei Siegen hintereinander endete die Erfolgsserie von Pär Gerell gegen Xu Xin aus China. Der Schwede gewann vor 3.250 Zuschauern in der Saarlandhalle den ersten Satz (11:7), doch für eine Überraschung gegen den Weltranglisten-Dritten reichte es trotzdem nicht. „Ich bin zufrieden mit meiner Leistung und hätte auch den zweiten sowie dritten Satz gewinnen können. Dann wäre sicherlich auch ein Xu Xin nervös geworden.“ Doch der an Position zwei gesetzte Chinese behielt die Nerven und feierte nach dem 4:0-Erfolg gegen Hugo Calderano (Brasilien) im Achtelfinale einen am Ende souveränen 4:1-Sieg. „Ich hätte mich besser auf das Spiel vorbereiten sollen“, gestand Xu Xin anschließend und spielte auf den 7:11 und 4:7-Rückstand an. „Ich musste mich wieder in die Partie zurückkämpfen und auf jeden Punkt konzentrieren.“ Am Ende war der 26-Jährige froh, in die Vorschlussrunde eingezogen zu sein.
Dimitrij Ovtcharov und Bastian Steger verpassen die Viertelfinal-Qualifikation
Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf fand nach der 1:4-Niederlage von Dimitrij Ovtcharov gegen Kristian Karlsson deutliche Worte. „Dimitrij hat schlecht gespielt und im zweiten Satz einige Netz- sowie Kantenbälle gegen sich einstecken müssen.“ Trotz des gewonnenen ersten Durchgangs war der 28-Jährige am Ende ohne Chance und musste neidlos anerkennen, „dass Kristian der verdiente Sieger ist“. Deutlich umkämpfter war die Partie von Bastian Steger gegen Simon Gauzy. Erst im Entscheidungssatz setzte sich der Franzose mit 12:10 durch, nachdem der Deutsche zuvor im sechsten (10:7) und siebten Satz (10:8) insgesamt fünf Matchbälle ausließ. Trotz der Niederlage war der Wahl-Bremner keinesfalls unzufrieden. „Ein Ball hat über Sieg oder Niederlage entschieden.“ Der Bundestrainer sprach von einem „guten Spiel“ seines Schützlings. „Bastian hätte den Sieg verdient gehabt.“
Die Spiele und Ergebnisse am Montag
Finale (15.15 Uhr)
Spiel um Platz 3 (14.30 Uhr)
Halbfinale
11.00 Uhr: Fan Zhendong CHN - Kristian Karlsson SWE
11.45 UIhr: Wong Chun Ting HKG - Xu Xin CHN
Die Spiele und Ergebnisse am Samstag und Sonntag
Viertelfinale
Fan Zhendong CHN - Jeoung Youngsik KOR 4:1 (-6, 5, 9, 10, 9)
Simon Gauzy FRA - Kristian Karlsson SWE 3:4 (5, -8, -4, 10, -7, 8, -10)
Wong Chun Ting HKG - Lee Sangsu KOR 4:0 (9, 5, 7, 5)
Pär Gerell SWE - Xu Xin CHN 1:4 (7, -7, -8, -4, -7)
Achtelfinale
Fan Zhendong CHN – Gao Ning SIN 4:0 (3, 3, 6, 3)
Stefan Fegerl AUT – Jeoung Youngsik KOR 2:4 (-6, -9, -3, 11, 7, -13)
Simon Gauzy FRA – Bastian Steger GER 4:3 (3, -14, 13, -3, -8, 10, 10)
Kristian Karlsson SWE – Dimitrij Ovtcharov GER 4:1 (-6, 7, 5, 5, 11)
Wong Chun Ting HKG – Joao Monteiro POR 4:2 (9, -7, 6, 5, -3, 4)
Lee Sangsu KOR – Vladimir Samsonov BLR 4:1 (9, -7, 10, 14, 6)
Tiago Apolonia POR – Pär Gerell SWE 1:4 (-8, 10, -9, -9, -4)
Hugo Calderano BRA – Xu Xin CHN 0:4 (-8, -5, -6, -7)
Vorrunde
Gruppe A: 1. Bastian Steger GER 2:0, 2. Hugo Calderano BRA 1:1, 3. David Powell AUS 0:2
Steger – Powell 4:0 (6, 4, 4, 5)
Steger – Calderano 4:0 (7, 5, 8, 7)
Calderano - Powell 4:0 (3, 4, 8, 5)
Bastian Steger und Hugo Calderano stehen im Achtelfinale.
Gruppe B: 1. Lee Sangsu KOR 2:0, 2. Kristian Karlsson SWE 1:1, 3. Feng Yijun USA 0:2
Lee – Feng 4:3 (7, -7, -6, 8, 9, -5, 4)
Lee – Karlsson 4:1 (9, 7, 6, -9, 8)
Karlsson - Feng 4:0 (4, 8, 11, 2)
Lee Sangsu und Kristian Karlsson stehen im Achtelfinale.
Gruppe C: 1. Stefan Fegerl AUT 2:0, 2. Joao Monteiro POR 1:1, 3. Alexander Shibaev RUS 0:2
Fegerl – Monteiro 4:2 (-9, 9, 6, -5, 7, 5)
Fegerl – Shibaev 4:3 (10, 6, -6, -7, 7, -11, 6)
Shibaev - Monteiro 2:4 (-10, -10, 7, 7, -9, -7)
Stefan Fegerl und Joao Monteiro stehen im Achtelfinale.
Gruppe D: 1. Pär Gerell SWE 2:0, 2. Gao Ning SIN 1:1, 3. Quadri Aruna NIG 0:2
Aruna – Gerell 2:4 (6, -7, 9, -5, -10, -10)
Aruna – Gao 3:4 (5, 6, -14, -6, -8, 7, -11)
Gao - Gerell 0:4 (-2, -7, -9, -6)
Pär Gerell und Gao Ning stehen im Achtelfinale.