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Jubel nach der Überraschung: Kristian Karlsson besiegte Dimitrij Ovtcharov (Foto: ms)

LIEBHERR Men´s World Cup: Viertelfinale ohne deutsche Beteiligung

Marco Steinbrenner 02.10.2016

Saarbrücken. Ohne deutsche Beteiligung finden beim LIEBHERR Men´s World Cup in Saarbrücken die Partien im Viertelfinale statt. Sowohl Dimitrij Ovtcharov (gegen Kristian Karlsson aus Schweden) als auch Bastian Steger (gegen den Franzosen Simon Gauzy) schieden zu Beginn der Hauptrunde aus. Die beiden topgesetzten Spieler aus China, Fan Zhendong und Xu Xin, gaben sich dagegen keine Blöße und wurden ihrer Favoritenrolle gerecht.

 

Bundestrainer Jörg Roßkopf sieht schwache und gute Leistungen


Nur wenige Minuten nach seiner Fünf-Satz-Niederlage gegen Kristian Karlsson aus Schweden erkannte Dimitrij Ovtcharov neidlos an, „dass Kristian völlig verdient gewonnen hat“. Auf der anderen Seite musste der Weltranglistensechste zugeben, in Sachen Konzentration „nicht auf der Höhe“ gewesen zu sein. Bundestrainer Jörg Roßkopf bescheinigte seinem Schützling eine „schlechte Leistung“. Karlsson war nach der Partie überglücklich. „Ich bin ohne Druck ins Spiel gegangen und muss allerdings auch zugeben, dass Dimitrij heute nicht seine Normalform gezeigt hat.“

Insgesamt fünf Matchbälle vergab Bastian Steger bei seiner 3:4-Niederlage gegen Simon Gauzy. „Im Endeffekt ist das Ausscheiden schade“, sagte Roßkopf. „Bastian hätte den Sieg verdient gehabt. Das war ein insgesamt gutes Turnier von ihm.“ Der 35-Jährige selbst war zunächst enttäuscht, stellte dann sachlich fest: „Ein Ball hat am Ende über Sieg oder Niederlage entschieden.“ Gauzy war sichtlich froh, zum ersten Mal überhaupt gegen Steger gewonnen zu haben. „Nach dem 2:3-Satzrückstand habe ich versucht meine Konzentration hochzuhalten. In der Endphase hatte ich sicherlich auch ein wenig Glück bei den letzten zwei Ballwechseln.“

 

China-Asse geben sich zum Auftakt keine Blöße


Der an Position eins gesetzte Fan Zhendong machte mit Gao Ning (Singapur) kurzen Prozess. 11:3, 11:3, 11:6 und 11:3 hieß es am Ende für den Chinesen, der anschließend ehrlich zugab, nicht mit einem derart klaren Resultat gerechnet zu haben. „Ich hatte mich auf ein hartes Spiel vorbereitet. Im ersten Satz war ich allerdings noch nicht ganz so locker. Danach lief es bei mir besser“, strahlte die Nummer zwei der Weltrangliste und bereitete sich anschließend auf das Viertelfinale gegen den Südkoreaner Jeong Youngsik vor. „Er wird alles von mir abverlangen. Wenn ich meine Leistung abrufen kann, bin ich optimistisch, das Spiel auch zu gewinnen.“ Für Gao Ning endete der Auftritt in Saarbrücken nach dem Achtelfinale. „Fan Zhendong schlägt besser auf, ist schneller, hat mehr Spin in seinen Bällen und ist einfach klar besser.“

Auch Xu Xin, in der Saarlandhalle an Position zwei gesetzt, zog im Eiltempo in das Viertelfinale ein. Hugo Calderano (Brasilien) befand sich gegen die Nummer drei der Oktober-Weltrangliste auf verlorenem Posten und war bei der 0:4-Niederlage ohne jegliche Siegchance. „Ich konnte leider nicht mein Topniveau aus den vergangenen Monaten abrufen“, verriet der 20-Jährige. „Allerdings hat es mir Xu Xin mit seinem aggressiven und kraftvollen Spiel auch sehr schwer gemacht. Meist konnte ich nur reagieren.“ Die Rückschläge des Chinesen seien „hart und fest, sodass ich häufig direkt im Ballwechsel unter Druck stand“.

Jeong Youngsik (Südkorea) besiegte den Österreicher Stefan Fegerl (Foto: ms)

Lokalmatador Tiago Apolonia unterliegt Pär Gerell


Nach seinen sehr starken Leistungen am gestrigen Vorrundentag überzeugte Pär Gerell auch im Achtelfinale gegen Tiago Apolonia (Portugal). Der Schwede strahlte nach dem 4:1-Sieg und dem damit verbundenen Sprung unter die letzten Acht. „Ich habe mich gut bewegt und konnte mein Spiel durchbringen. Aktuell bin ich gut drauf.“ Die Enttäuschung beim Lokalmatadoren hielt sich in Grenzen. „Mein Match war nicht schlecht. Allerdings hat Pär sehr gute Aufschläge und eine super Vorhand, auf die ich oft keine richtige Antwort hatte.“ Dem Viertelfinale gegen Xu Xin schaut Gerell gelassen entgegen. „Wir haben einmal gespielt und ich habe klar 0:4 verloren. Ich strebe ein besseres Ergebnis an.“

Jeong Youngsik (Südkorea) machte nach seinem 4:2-Erfolg gegen Stefan Fegerl (Österreich) gar kein Geheimnis daraus, „anfangs sehr nervös gewesen zu sein. Nach ein paar Minuten wurde es dann besser.“ Mit der 3:0-Satzführung im Rücken sei der 24-Jährige zuversichtlich gewesen, „die Partie auch zu gewinnen“. Auf der anderen Seite stellte Fegerl fest, „dass es für mich äußerst schwierig war, einen passenden Rhythmus zu finden“. Zu Beginn habe bei dem Österreicher das Timing nicht gestimmt. Anschließend kämpfte sich Fegerl in die Partie zurück. „Ich änderte meine Taktik ein wenig und versuchte mit mehr Härte und einer besseren Platzierung zu spielen.“ Die Durchgänge vier sowie fünf gewann der Weltranglistenelfte zwar, doch für den Sieg und den damit verbundenen Sprung in das Viertelfinale reichte es trotzdem nicht.

„Ich habe mich auf dieses Spiel gut vorbereitet“, berichtete Wong Chun Ting (Hongkong), der sich gegen den Portugiesen mit 4:2 durchsetzte. Auch das letzte Aufeinandertreffen vor zwei Jahren bei den German Open hatte Wong Chun Ting für sich entschieden. „Damals war es ein ganz enges Match, sodass ich erneut von einer sehr schweren Begegnung ausging. Schließlich hat mein Gegner eine starke Vorhand und gute Aufschläge.“ Trotz einer kleinen Schwächephase in den Sätzen zwei und fünf ließ der Asiate nichts anbrennen und besann sich in den entscheidenden Phasen wieder auf seine Taktik.

„Wir haben heute beide gut gespielt. Am Ende war ich der Glücklichere“, resümierte Lee Sangsu nach seinem 4:1-Erfolg gegen Vladimir Samsonov (Weißrussland). Damit revanchierte sich der Südkoreaner für die 3:4-Niederlage bei den Kuwait Open. Dem Viertelfinale gegen Wong Chun Ting (Hongkong) blickt Lee Sangsu ganz gelassen entgegen. „Ich werde einfach spielen. Bislang habe ich noch keines der drei Spiele gegen ihn gewonnen.“

Die Spiele und Ergebnisse auf einen Blick

Viertelfinale

17.00 Uhr: Fan Zhendong CHN - Jeoung Youngsik KOR

17.50 Uhr: Simon Gauzy FRA - Kristian Karlsson SWE

19.30 Uhr: Wong Chun Ting HKG - Lee Sangsu KOR

18.40 Uhr: Pär Gerell SWE - Xu Xin CHN


Achtelfinale

Fan Zhendong CHN – Gao Ning SIN 4:0 (3, 3, 6, 3)

Stefan Fegerl AUT – Jeoung Youngsik KOR 2:4 (-6, -9, -3, 11, 7, -13)

Simon Gauzy FRA – Bastian Steger GER 4:3 (3, -14, 13, -3, -8, 10, 10)

Kristian Karlsson SWE – Dimitrij Ovtcharov GER 4:1 (-6, 7, 5, 5, 11)

Wong Chun Ting HKG – Joao Monteiro POR 4:2 (9, -7, 6, 5, -3, 4)

Lee Sangsu KOR – Vladimir Samsonov BLR 4:1 (9, -7, 10, 14, 6)

Tiago Apolonia POR – Pär Gerell SWE 1:4 (-8, 10, -9, -9, -4)

Hugo Calderano BRA – Xu Xin CHN 0:4 (-8, -5, -6, -7)


Halbfinale (Montag ab 11 Uhr)


Spiel um Platz 3 (Montag 14.30 Uhr)


Finale (Montag 15.15 Uhr)

Vorrunde

Gruppe A: 1. Bastian Steger GER 2:0, 2. Hugo Calderano BRA 1:1, 3. David Powell AUS 0:2

Steger – Powell 4:0 (6, 4, 4, 5)

Steger – Calderano 4:0 (7, 5, 8, 7)

Calderano - Powell 4:0 (3, 4, 8, 5)

Bastian Steger und Hugo Calderano stehen im Achtelfinale.

Gruppe B: 1. Lee Sangsu KOR 2:0, 2. Kristian Karlsson SWE 1:1, 3. Feng Yijun USA 0:2

Lee – Feng 4:3 (7, -7, -6, 8, 9, -5, 4)

Lee – Karlsson 4:1 (9, 7, 6, -9, 8)

Karlsson - Feng 4:0 (4, 8, 11, 2)

Lee Sangsu und Kristian Karlsson stehen im Achtelfinale.

Gruppe C: 1. Stefan Fegerl AUT 2:0, 2. Joao Monteiro POR 1:1, 3. Alexander Shibaev RUS 0:2

Fegerl – Monteiro 4:2 (-9, 9, 6, -5, 7, 5)

Fegerl – Shibaev 4:3 (10, 6, -6, -7, 7, -11, 6)

Shibaev - Monteiro 2:4 (-10, -10, 7, 7, -9, -7)

Stefan Fegerl und Joao Monteiro stehen im Achtelfinale.

Gruppe D: 1. Pär Gerell SWE 2:0, 2. Gao Ning SIN 1:1, 3. Quadri Aruna NIG 0:2

Aruna – Gerell 2:4 (6, -7, 9, -5, -10, -10)

Aruna – Gao 3:4 (5, 6, -14, -6, -8, 7, -11)

Gao - Gerell 0:4 (-2, -7, -9, -6)

Pär Gerell und Gao Ning stehen im Achtelfinale.

 

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