Saarbrücken/Frankfurt. Der Deutsche Tischtennis-Bund hat im Rahmen des Men’s World Cup in Saarbrücken die Nationalspieler Elke Schall-Süß und Christian Süß verabschiedet. Beide haben in vielen Jahren unzählige Erfolge für und mit dem Deutschen Tischtennis-Bund errungen. Für Elke Schall-Süß endet aber nur die Laufbahn als Spielerin. Seit letztem Jahr ist sie im Deutschen Tischtennis-Zentrum Internatstrainerin. Und auch ihr Ehemann Christian Süß will zukünftig hoch hinaus.
187 Länderspiele, fünf Olympiateilnahmen, vier Mal Europameisterin, Deutsche Meisterin unzählige WM-Teilnahmen seit 1991 – für den DTTB war Elke Schall-Süß eine erfolgreiche „Dauerbrennerin“. Und ein Vorbild für Akribie, Ehrgeiz und harte Arbeit. Erwin Berg von ihrem früheren Sponsor Tibhar sagte einmal: „Ich hätte nicht gedacht, dass du mit so wenig Talent so viel erreichen kannst.“ Schall-Süß findet das nicht unverschämt. Ganz im Gegenteil, sie mache das stolz und es sei auch eine Kunst, hart arbeiten zu können, erläuterte sie einst in einem mytischtennis-Interview. Neben ihren unzähligen Einsätzen für Deutschland in mehr als zwanzig Jahren hob Laudator und DTTB-Präsident Michael Geiger ihren Sieg gegen Li Nan aus China bei der WM 2003 in Paris als einen der Karrierehöhepunkte hervor. Außerdem sei ihre Einstellung und Professionalität auch ein hervorragendes Vorbild für junge Menschen: „Deswegen freuen wir uns umso mehr, dass Elke seit 2015 Internatstrainerin im DTTZ ist“, so der Präsident.
Boll & Süß: Ein fast unschlagbares Duo
Seine Karriere hat auch ihr Ehemann Christian Süß beendet, vielmehr wegen Knieproblemen beenden müssen. Davor war aber auch er ein fleißiger Titelsammler, vor allem gemeinsam mit Timo Boll im Doppel und der Mannschaft. Acht Mal wurden sie Europameister, zwei Mal deutscher Meister, drei Mal Vizeweltmeister mit der Mannschaft. „Christian war ein Spieler, den man schicken konnte, der mit viel Emotionen spielte und Zuschauer begeisterte“, so der DTTB-Sportdirektor Richard Prause, der als Herren-Nationaltrainer selbst viel mit dem Nordrhein-Westfalen gearbeitet hatte und die Dankesrede in Saarbrücken übernahm. Beide verbindet außerdem die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Peking im Team 2008 – die erste olympische Medaille nach 12 Jahren Durststrecke für den DTTB. Unvergessen auch der Finaleinzug im Doppel an der Seite von Timo Boll bei den Weltmeisterschaften 2005 in Shanghai, als sie im Halbfinale die als fast unbesiegbar geltenden Chinesen Ma Lin und Chen Qi deutlich besiegten. Dass Süß verletzungsbedingt schon mit Ende 20 seine Karriere beenden musste sei sehr schade, findet der Sportdirektor, er könne sicher heute noch auf einem Top-Niveau spielen. Aber Süß hat schon neue berufliche Ziele, er lässt sich gerade zum Piloten ausbilden. Und da hat Prause dann doch noch einen Wunsch an seinen Ex-Schützling: „Ich hoffe, dass Christian uns dann 2020 zu den olympischen Spielen nach Tokio fliegt.“