Saarbrücken. DONIC-Geschäftsführer Frank Schreiner hat gerade die ersten Geschäftspartner am Rande des World Cups begrüßt, da verabschiedet sich mit Dimitrij Ovtcharov der momentan wichtigste Werbeträger des Unternehmens bereits aus dem Turnier in der Saarlandhalle. „Sportlich ist das eine Katastrophe“, räumt der 56-Jährige freimütig ein, der sich ungemein auf die Veranstaltung gefreut hatte.
Denn DONIC fungiert gemeinsam mit einem chinesischen Ballhersteller zunächst noch bis 2019 als Ausrüster beim Liebherr Men’s World Cup. Und für das im benachbarten Völklingen vor 53 Jahren vom Vater des heutigen Inhabers noch unter dem Namen Sport-Schreiner gegründete Unternehmen ist die Station im Saarland natürlich eine besondere.
„Ein Heimspiel eben und damit zusätzlich interessant“, sagt Schreiner, der das unerwartet frühe Aus von „Dima“ freilich nicht zu hoch hängen mochte: „So ist nun mal der Sport und nach Olympia sind ja viele in ein Loch gefallen“, bemüht er sich um eine Erklärung für den Auftritt seines Top-Mannes. Spürbar gelitten hat die Laune des DONIC-Chefs dadurch nicht.
"Alte Schweden"
Was auch an zwei weiteren sehr wichtigen Werbepartnern gelegen haben mag, die wenig später für Furore sorgten, allerdings außerhalb der Spielboxen, am DONIC-Stand im Foyer der Saarlandhalle: Jan-Ove Waldner und Jörgen Persson, von Schreiner respekt- und liebevoll gleichermaßen als „alte Schweden“ tituliert. Er weiß: „Sie sind immer noch sehr populär und Waldner ist immer noch mit Abstand der beliebteste Nicht-Chinese.“
Dass das Remmidemmi zwischen Tischtennis-Klamotten, Schlägerhölzern, Belägen und sonstigem Sportbedarf den Umsatz belebt hat, dürfte der Chef nicht uninteressiert beobachtet haben. Aber der entscheidende Faktor für das World Cup-Engagement war der Standbetrieb nicht: „Ein gewisses Zubrot zur Refinanzierung unserer Kosten schon“, erläutert Schreiner, viel wichtiger indes seien die Fernsehzeiten in China.
„Die übertragen hier jedes Chinesen-Spiel in die Heimat“, freut sich der Unternehmer. Der daraus resultierende Werbeeffekt beherrscht denn auch das DONIC-Kalkül. Aus gutem Grund: „China ist für uns nach Deutschland der zweitwichtigste Markt.“ Wobei die Völklinger weltweit in mehr als 80 Länder liefern.
„In den vergangenen Jahren konnten wir unsere Umsätze kontinuierlich steigern, mal mehr, mal weniger“, kann Frank Schreiner feststellen, ein Beleg dafür sei nicht zuletzt der inzwischen vierte Anbau auf dem Firmengelände. Unter den Anbietern in Europa, schätzt er, sei DONIC jedenfalls „ganz vorne mit dabei“.
Viele Ausrüstungspartner
Zurückzuführen wohl auch auf eine breit angelegte Kommunikationsstrategie. Mit zahlreichen Verbänden als Ausrüstungspartner ihrer Nationalmannschaften, renommierten Vereinen ebenso, unter ihnen der französische Champions League-Sieger Pontoise, Ovtcharov-Klub Orenburg (Russland) sowie nicht zuletzt den Bundesligisten Ochsenhausen, Fulda und Bremen. Und bei den Aktiven als Werbepartner setzt DONIC neben einigen etablierten Spielern auf vielversprechende internationale Nachwuchsleute: Den Polen Jakub Dijas etwa, Jao Geraldo (Portugal) oder den Engländer Sam Walker.