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Das moralische Gewissen des Sports: Hans Wilhelm Gäb (Foto: Roscher)

Protest: Hans Wilhelm Gäb gibt Olympischen Orden zurück

SH 26.07.2016

Frankfurt/Main. Zu den Entscheidungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zum Startrecht russischer Athleten bei den Sommerspielen in Rio de Janeiro hat DTTB-Ehrenpräsident Hans Wilhelm Gäb, früherer Chef der Stiftung Deutsche Sporthilfe und derzeit deren Ehrenvorsitzender im Aufsichtsrat, die folgende persönliche Erklärung abgegeben:

„Ich halte die Entscheidung des IOC, das russische NOK, dem systematische Doping-Kriminalität nachgewiesen wurde, nicht zu sanktionieren, für den bisher schwersten Schlag gegen die Integrität des Sports und die olympischen Prinzipien. Ich empfinde die für Rio vom IOC beschlossene Aussperrung der russischen Athletin Julia Stepanowa, die mit der Aufdeckung russischer Betrügereien dem sauberen Sport einen großen Dienst erwiesen hatte und in der Folge aus ihrer Heimat flüchten musste, als einen schamlosen Akt und eine einzigartige Verbeugung vor der Machtpolitik eines bloßgestellten Staates. Ich fühle mich beschämt durch die Erklärung des DOSB-Präsidenten Alfons Hörmann, der all dies gutheißt, die IOC-Maßnahmen als ‚fair und gerecht‘ bezeichnet und damit die deutsche Anti-Doping-Agentur NADA und die eigene Athleten-Vertretung desavouiert.

Deswegen habe ich mich entschlossen, den mir 2006 von Thomas Bach verliehenen Olympischen Orden zurückzugeben. Ich möchte nicht die Auszeichnung einer Organisation tragen, welche die Ideale des Sports verrät. Die Ehrennadel des DOSB werde ich zurückschicken, wenn das Präsidium des DOSB die Erklärung seines Präsidenten als Erklärung des deutschen Sports übernimmt.“

Hans Wilhelm Gäb

Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der Stiftung Deutsche Sporthilfe

Ehrenpräsident des Deutschen Tischtennis-Bundes

 

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