Als letzte von insgesamt sechs gestarteten Spielerinnen des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) hatte sich Kristin Silbereisen bei den LIEBHERR Weltmeisterschaften in Düsseldorf für das Achtelfinale qualifiziert. Die deutsche Meisterin verpasste jedoch den Sprung unter die letzten Acht und schied gegen Feng Tianwei aus Singapur, Nummer vier der Welt sowie Bronzemedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen 2012 in Londen, mit 11:8, 5:11, 7:11, 11:9, 7:11 sowie 9:11 aus.
Mitentscheidend für die Niederlage sei, so die 32-Jährige, der verlorene fünfte Satz gewesen. Mit 7:3 hatte die deutsche Meisterin in Führung gelegen, doch die nächsten acht Ballwechsel entschied die Nummer vier der Weltrangliste für sich. „Anschließend ist Kristin innerlich eingenickt“, beobachtete Bundestrainerin Jie Schöpp, die ihrem Schützling aber keinen Vorwurf machte. „Sie spielte ein großes Turnier.“
Kristin Silbereisen trauert der 7:3-Führung im fünften Satz nach
Unmittelbar nach der Begegnung hatte Silbereisen noch keine Erklärung parat, warum der fünfte Durchgang nicht gewonnen wurde. „Ich muss das mal per Video anschauen.“ Ein wenig trauerte die Bundesligaspielerin des SV DJK Kolbermoor den vergebenen Chancen nach. „Auch wenn ich meine beste WM gespielt habe, war mehr möglich. Schade, dass es nicht zum Einzug in das Viertelfinale gereicht hat.“ Trotzdem durfte sich Kristin Silbereisen darüber freuen, die beste deutsche Einzel-Spielerin in ihrer Wahlheimat Düsseldorf gewesen zu sein. „Ich habe zeigen können, dass ich auch noch da bin und auf dem Top-Niveau mitspielen kann.“
Silbereisen setzt seit dem Jahr 2012 nicht mehr ausschließlich auf die Karte Tischtennis. Die Nummer 62 der Welt begann seinerzeit ihre Ausbildung zur Physiotherapeutin und schloss diese drei Jahre später erfolgreich ab. „In der Zeit konnte Kristin natürlich nicht viel trainieren“, erinnert sich die Bundestrainerin. Das ist aber mittlerweile ganz anders. Aktuell fehlt sie aufgrund ihres parallelen Jobs in einer Praxis bei zwei Einheiten pro Woche. „Kristin meistert dies sehr gut“, freut sich Schöpp und charakterisiert Silbereisen als eine Spielerin, „die sich sehr viele Gedanken über ihre Stärken und Schwächen macht“.