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Aufsteiger TTC Wöschbach (Foto: Verein)
Süd: Liga ist nach Einschätzung der Vereinsvertreter stärker und ausgeglichener geworden

Spannung im Titelrennen garantiert

Marco Steinbrenner 09.09.2017

Frankfurt am Main. Wer wird Nachfolger des FSV Mainz 05 als Meister der 3. Herren-Bundesliga Süd? Eine Frage, auf die die Vereinsvertreter mit sehr unterschiedlichen Antworten reagieren. Spannung ist also angesagt, wenn die zehn Teams um den Aufstieg in das Bundesliga-Unterhaus und um den Klassenerhalt kämpfen. Im Vergleich zur Vorsaison sind die beiden Regionalliga-Meister DJK SpVgg. Effeltrich (Süd) und der TTC Wöschbach (Südwest) neu mit dabei.

Ein spannendes Rennen wird an der Tabellenspitze erwartet

Als Tabellendritter der Relegationsrunde verpasste der Vizemeister, NSU Neckarsulm, zuletzt den Sprung in die 2. Bundesliga nur knapp. Mit der exakt gleichen Mannschaft möchte der Vorjahreszweite diesmal, so Betreuer Alexander Mohr, „unter die ersten vier Mannschaften kommen. Die Liga ist sehr ausgeglichen – in der Summer sogar noch etwas stärker einzuschätzen.“ Die mannschaftliche Geschlossenheit nennt Mohr als eine Stärke. „Wir haben eine gute Mischung und mit Josef Braun einen Spitzenspieler für das hintere Paarkreuz.“
Rainer Schmidt, Trainer des TTC 1946 Weinheim, macht kein Geheimnis daraus, „dass wir den dritten Platz wenn möglich verteidigen wollen“. Bojan Crepulja hat den Verein in Richtung Serbien verlassen. Aus diesem Land ist Dragan Subotic wieder nach Deutschland zurückgekehrt. „Wir haben keinen Spitzenspieler, der eine Partie fast im Alleingang entscheiden kann“, nennt der TTC-Coach eine Schwäche, die aber durch „mannschaftliche Geschlossenheit“ wieder wettgemacht werden soll. Im Vergleich zur abgelaufenen Spielzeit, so Schmidt weiter, gebe es keine Übermannschaft wie den FSV Mainz 05.
Der SV Schott Jena, in der zurückliegenden Saison auf dem vierten Platz gelandet, hat mit Nico Stehle (Leiselheim) und Marko Petkov (Serbien) das gesamte obere Paarkreuz verloren. Dafür wurden Frantisek Placek (Lazne/Tschechien) und Roman Rezetka (Havirov/Tschechien) unter Vertrag genommen. „Für uns geht es nur noch um den Klassenerhalt. Mit dem Verlust von Stehle sowie Petkov haben wir die Komfortzone verlassen“, stellt Abteilungsleiter Andreas Amend klar. „Nun müssen wir um den Verbleib in der Liga kämpfen.“
Als ein „junges, aufstrebendes Team“ bezeichnet Betreuer Matthias Bluhm den ASV Grünwettersbach II. Der Abgang von Daniel Ringleb (Bolzum) soll durch Daniel Kleinert (Tündern) kompensiert werden. „Wir wollen unter die Top 3“, sagt Bluhm optimistisch. „Die Liga ist sehr ausgeglichen und es sind viele Überraschungen möglich.“
Bereits vor dem ersten Aufschlag verrät Erik Schreyer, Cheftrainer des zuletzt Sechstplatzierten Post SV Mühlhausen II, „dass wir nicht immer in Bestbesetzung antreten werden. Die Doppelbelastung einzelner Spieler als Trainer oder Akteur in der Tischtennis Bundesliga kann sich als Schwäche erweisen.“ Auf der anderen Seite baut die Post-Reserve auf die Erfahrung der Spieler, die Doppelstärke und das Heimpublikum. „Wir sollten uns im Bereich von Platz drei bis sechs am Ende wiederfinden“, sagt Schreyer. Jakub Figel (Dudince/Slowakei) ist neu in der Mannschaft. Dafür verließ Olegs Kartuzovs den Klub in Richtung Blankenburg.

Schafft es ein Aufsteiger bis ganz nach oben?

Nach dem zuletzt siebten Rang hat sich der TV Leiselheim gezielt auf dem Spielermarkt zugeschlagen und wird von der Konkurrenz teilweise sogar als Titelanwärter genannt. Kapitän Raphael Graf stapelt jedoch etwas tiefer und nennt den „Klassenerhalt mit Blick nach oben“ als Saisonziel. Mit Nico Stehle (Jena), Medardas Stankevicius (Seligenstadt) und Sriram Sushmit (Biebrich) verstärkten sich die Hessen allerdings sehr gezielt. „Wir verfügen über ein ausgeglichen besetztes Team und sind am rheinhessischen Trappenberg sehr heimstark.“ Einen Führungsspieler gibt es in der Mannschaft nicht. „Es wäre schön, wenn sich einer dazu entwickeln würde“, so Graf. „Aktuell aber sehe ich niemanden der herausragt.“
Über einen prominenten Neuzugang freuen sich die Verantwortlichen des TTC Wohlbach, der sich zuletzt mit Position acht zufrieden geben musste. Richard Vyborny stieg mit dem TSV Bad Königshofen als Meister der 2. Bundesliga in das Oberhaus auf und soll nun in Wohlbach als Spitzenspieler für Siege sorgen. „Wir haben ein Team, das menschlich und kameradschaftlich sehr gut zusammen passt“, berichtet der Vorsitzende Hubert Becker und verrät, „dass wir einen Platz in der vorderen Tabellenhälfte belegen möchten. Das ist ein ehrgeiziges Ziel, denn die Liga ist insgesamt viel stärker geworden.“ Mit dem Kampf um den Klassenerhalt möchte der TTC diesmal, so Becker weiter, „auf jeden Fall nichts zu tun haben“.
Durch den Klassenerhalt des TTC Frickenhausen in der 2. Bundesliga schaffte der FC Bayern München noch als Vorletzter den Ligaverbleib. Mit Florian Schreiner wurde vom TTC Schwalbe Bergneustadt eine neue Nummer eins verpflichtet. Csaba Szappanos schlägt dagegen nunmehr für den TSV Schwabhausen auf. „Wir wollen Platz acht erreichen“, sagt Mannschaftsführer Julian Diemer. „Das Team ist ausgeglichen besetzt, heimstark und überzeugt durch Kampfgeist.“
Noch all zu gerne denkt Jürgen Weninger, Teammanager bei der DJK SpVgg. Effeltrich, an die abgelaufene Meister-Saison in der Regionalliga Süd zurück. „Die Euphorie nach dem völlig überraschenden Aufstieg ist immer noch da. Hinzu kommt eine überragende Stimmung.“ Zugänge gibt es keine. Dafür stehen Tobias Ehret (Windsbach) und Khaleel Askarali (Leutershausen) nicht mehr zur Verfügung. „Für uns zählt nur der Nichtabstieg. Alles andere wären Träumereien“, stellt Weninger klar und sieht seine Mannschaft ebenso wie den FC Bayern München in den unteren Regionen der Tabelle angesiedelt. „Vielleicht gibt es ja noch ein Überraschungsteam, bei dem es nicht so gut läuft.“
Sieben Aufstiege in den vergangenen zehn Jahren liegen hinter dem TTC Wöschbach, der nun in der 3. Bundesliga Süd angekommen ist. Mit Roman Rosenberg (Kornwestheim) wurde eine neue Nummer zwei verpflichtet. Der 34-Jährige kann schon auf Erstligaerfahrung in Bergneustadt zurückblicken. Ebenfalls neu ist Kenan Hrnic (Kleinsteinbach). Mannschaftsführer Michael Burg macht kein Geheimnis daraus, „dass wir unter die Top 5 wollen“.

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