Die Taktik eines Gegners kann ein Profi-Tischtennisspieler nun auch mithilfe eines Computerprogramms analysieren lassen: Mit der Spielanalyse-Software TUM.TT. Diese ist im Rahmen der LIEBHERR Tischtennis-Weltmeisterschaft in Düsseldorf übergeben worden.
In einem zweijährigen Projekt entwickelten Sportwissenschaftler Michael Fuchs und Informatiker Sebastian Wenninger am Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik der TU München ein Analyse-Werkzeug für Tischtennis. Gefördert wurde dieses durch das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp). Neben dem Lehrstuhl, der bereits für andere Sportspiele wie etwa Beachvolleyball ähnliche Programme erarbeitet hat, waren an der Software für Tischtennis auch Spielanalysten des DTTB sowie die Abteilung Spiel- und Kampfsportarten des IAT Leipzig beteiligt.
Wer das Programm benutzt, kann bei der Analyse beispielsweise von Videomaterial unterschiedliche Schwerpunkte setzten: Etwa auf Platzierung oder Technik. Spieler oder Trainer, die mit der Software arbeiten, können sich von dieser aber auch ausarbeiten lassen, mit welchem Schlag ein Gegner meist punktet und so die eigene Taktik entsprechend anpassen.
Sportwissenschaftler Michael Fuchs setzte die neue Software kürzlich bei der Para-Team-WM in Bratislava (Slowakei) ein. Das Ergebnis: Eine sehr positive Resonanz. „Spiele, die die Spieler eine Woche vorher bei einem anderen Turnier klar verloren hatten, haben sie nun gewonnen“, erzählt Fuchs. Ein „Puzzleteil“ für diese Verbesserungen sei sicherlich auch die Arbeit an der Taktik, unterstützt durch die Analyse-Software, ist sich der Sportwissenschaftler sicher.
Der Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Martin Lames übergab TUM.TT am Rande des ITTF-Wissenschaftskongresses in Düsseldorf im Rahmen der LIEBHERR Tischtennis-WM offiziell an DTTB-Präsident Michael Geiger und DTTB-Generalsekretär Matthias Vatheuer. Eingesetzt werden soll die Software im Hochleistungssport.