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Sechs Siege und nur ein Remis führten den 1. FSV Mainz 05 an die Tabellenspitze (Foto: 1. FSV Mainz 05)

Süd: 1. FSV Mainz 05 noch ungeschlagen auf dem Weg in die 2. Bundesliga

Marco Steinbrenner 18.12.2016

Frankfurt am Main. Wer kann den 1. FSV Mainz 05 auf dem Weg zur Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die 2. Bundesliga aufhalten? Mit nur einem Verlustpunkt gewann das FSV-Sextett souverän den inoffiziellen Herbstmeistertitel. Im Tabellenkeller befinden sich gleich vier Teams in akuter Abstiegsgefahr. Die derzeit schlechtesten Chancen auf den Ligaverbleib hat der noch sieglose TSV 1860 Ansbach.

Spitzenreiter aus Mainz wird seiner Favoritenrolle bislang eindrucksvoll gerecht

„So kann es gerne weitergehen“, stellt Dennis Müller, Kapitän des Spitzenreiters 1. FSV Mainz 05, bei einem Blick auf die Tabelle zur Saisonhalbzeit mit einem Augenzwinkern fest. Acht Siege sowie nur ein 5:5-Unentschieden gegen den Viertplatzierten NSU Neckarsulm sind das bisherige Ergebnis. Beim einzigen Punktverlust musste der Liga-Primus auf die etatmäßige Nummer zwei, Irvin Bertrand, verzichten. Der französische Nachwuchsspieler war parallel für sein Heimatland bei den Jugend-Weltmeisterschaften in Kapstadt im Einsatz. „Das Remis war trotzdem sehr gut“, stellt Müller klar. „Neckarsulm und Jena sind für mich schließlich sehr stark besetzt.“ Die Ausgeglichenheit innerhalb der Mainzer Mannschaft sowie zwei sehr starke Doppel haben bislang dazu geführt, dass der ärgste Verfolger SV Schott Jena bereits zwei Zähler Rückstand hat. „Trotzdem müssen wir aufpassen und dürfen nicht nachlassen“, hebt der Mainzer Spielführer mahnend den Zeigefinger. „Selbstverständlich gehen wir aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs mit viel Selbstvertrauen und einer großen Motivation in die Rückrunde. Wir wollen den Meistertitel!“

Keinesfalls enttäuscht ist Andreas Amend, Abteilungsleiter des SV Schott Jena, über den zweiten Platz. Im Gegenteil: „Wir sind mit der Vorrunde sehr zufrieden. Alle Spieler und beide Doppel weisen positive Bilanzen auf.“ Das bisherige Abschneiden, so Amend, sei besser als vor Saisonbeginn erwartet. Auch der ärgste Verfolger kam zu einem 5:5-Unentschieden gegen die NSU Neckarsulm. Die einzige Niederlage bislang resultiert aus dem 4:6 gegen den 1. FSV Mainz 05. Als Ziel für die noch ausstehenden neun Begegnungen hat sich das Schott-Quartett mindestens den dritten Platz gesetzt. „Damit hätten wir die direkte Qualifikation für die Pokal-Vorrunde erreicht.“ Das Erreichen dieses Rangs sei allerdings „kein Selbstläufer“.

 

Zwei Punkte hinter dem Team aus Jena befindet sich der TTC 1946 Weinheim auf Position drei. „Alle Spieler haben die Erwartungen erfüllt“, sagt Vereinssprecher Rainer Schmidt und hebt die 6:3-Bilanz des Doppels Björn Baum/Tom Eise hervor. Insgesamt seien die Leistungen in den Doppeln (13:5) die Grundlage für das bisherige, „sehr zufriedenstellende Abschneiden“ gewesen. Der dritte Platz war für Schmidt „nicht zu erwarten“. In der Rückrunde soll diese Position erfolgreich verteidigt werden. „Hilfe“ bekommt das Team von Frederick Jost, der aufgrund seines studienbedingten Auslandsaufenthalts in Knoxville (Tennessee) das Team nochmals verstärken wird. „Mit Frederick haben wir sicherlich noch die eine oder andere taktische Variante mehr.“

Nach dem siebten Platz in der Vorsaison hatte Alexander Mohr, Trainer der NSU Neckarsulm, für die Saison 2016/17 als Vorgabe ausgegeben, „einen Rang im vorderen Mittelfeld oder in der Spitzengruppe belegen zu wollen“. Dazu hat es bislang gereicht, wenngleich der Rückstand zur Tabellenspitze bereits fünf Punkte beträgt. Neuzugang Jens Schabacker überzeugte an Position eins (11:6-Bilanz) ebenso wie die Nummer drei Josef Braun (14:2).

ASV Grünwettersbach II bleibt hinter den eigenen Erwartungen zurück

Matthias Bluhm, Betreuer des ASV Grünwettersbach II, macht gar kein Geheimnis darauf, dass die TTBL-Reserve auf dem fünften Tabellenplatz und sieben Zählern Rückstand auf das Team aus Mainz mit dem Hinrundenverlauf nicht zufrieden ist. „Wir wollten um Platz zwei spielen“, erinnert Bluhm an das Saisonziel. Die Niederlage beim TTC Wohlbach (2:6) war in Bestbesetzung nicht einkalkuliert worden. Hinzu kam das Verletzungspech von Spitzenspieler Jan Zibrat, der Slowene fehlte bei der 1:6-Heimniederlage gegen den SV Schott Jena, und Geir Andre Erlandsen (musste bei der 3:6-Schlappe gegen den 1. FSV Mainz 05 passen). Für Matthias Bluhm ist aufgrund des Fünf-Punkte-Rückstandes zum Zweiten aus Jena das Saisonziel „kaum noch zu erreichen“. So geht es dem Team nun darum, mehr als die bislang erzielten zehn Punkte im zweiten Saisonabschnitt zu holen. Florian Bluhm rückt für Erlandsen in das obere Paarkreuz. „Vielleicht bringt diese Umstellung einen Vorteil“, sagt Vater Matthias.

Als Aufsteiger ist der TV Leiselheim als Tabellensechster und 8:10 Punkten auf einem guten Weg, das von Kapitän Raphael Graf im Vorfeld ausgegebene Ziel „Klassenerhalt“ zu erreichen. Der Vorsprung zum zweiten Abstiegsrang beträgt vier Zähler. Neuzugang und Spitzenspieler Anders Lind wusste bislang mit einer 10:4-Bilanz zu gefallen.

Spannung im Kampf um den Klassenerhalt / Vier Mannschaften sind gefährdet

Insgesamt vier Teams müssen sich ernsthafte Gedanken im Kampf um den Liga-Verbleib machen. Die Abstiegszone beginnt beim Siebten Post SV Mühlhausen II, der ebenso wie der Achte TTC Wohlbach fünf Punkte holte. „Wir haben eine durchwachsene Hinrunde gespielt“, sagt Mühlhausens Manager Thomas Stecher. Die beiden 6:2-Erfolge gegen den FC Bayern München und den TSV 1860 Ansbach „waren positiv und wichtig“. Auf der anderen Seite sei das „einzig wirklich negative Erlebnis“ die 1:6-Auftaktpleite beim TV Leiselheim gewesen. „Die Niederlage an sich war nicht schlimm, da Leiselheim ein gutes Team hat“, stellt Stecher klar. „Vielmehr war die Verfassung unserer Spieler noch nicht so, wie es sich gehört hätte.“ Um nicht abzusteigen, sei es von großer Bedeutung, auch die Rückspiele gegen München und Ansbach zu gewinnen. „Darauf sollte der Fokus liegen.“

Der TTC Wohlbach war in die Saison gestartet, um nach Aussage des Vorsitzenden Hubert Becker, „einen Mittelfeldplatz“ zu belegen. Dafür fehlen dem Team allerdings einige Positionen, sodass sich das Team mit nur fünf Punkten und Platz acht mitten im Abstiegskampf befindet. Noch einen Zähler weniger hat der FC Bayern München auf seinem Konto, der nur in den Duellen mit dem TTC Wohlbach (6:1) und TSV 1860 Ansbach (6:3) punktete. Trotzdem verlief die Vorrunde nach Meinung von Teamsprecher Matthias Stein „zufriedenstellend“. Unglücklich seien die 4:6-Niederlagen gegen den TV Leiselheim, ASV Grünwettersbach II und TTC 1946 Weinheim gewesen. „Wir haben unsere Chancen nicht genutzt“, sagt Stein und ärgert sich besonders über das Resultat im Weinheim-Spiel. „In drei Partien haben wir mehrere Matchbälle nicht nutzen können.“ Als „sehr erfreulich“ bezeichnet der Teamsprecher die 9:8-Bilanz von Spitzenspieler Dr. Michael Plattner und gibt die Hoffnung auf den Klassenerhalt sowie den damit notwendigen achten Platz noch lange nicht auf. „Wir haben nur einen Punkt Rückstand und alles selbst in der Hand.“

Beim Regionalliga-Aufsteiger TSV 1860 Ansbach, der nur beim 5:5-Unentschieden gegen den TV Leiselheim punktete, deutet vieles auf den direkten Wiederabstieg hin. Spitzenspieler Torben Wosik stellte seine Ausnahmestellung mit einer 12:1-Bilanz eindrucksvoll unter Beweis und verlor nur zum Saisonstart gegen den Grünwettersbacher Florian Bluhm im fünften Satz mit 9:11. Insgesamt gewann das Schlusslicht lediglich 14 Einzel. Die beiden übrigen Erfolge gehen auf das Konto von Neuzugang Manuel Kupfer. Bei aktuell vier Punkten Rückstand auf den rettenden Rang acht ist schon jetzt der Ligaverbleib in weite Ferne gerückt.

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