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Ohne Verlustpunkt führt der BSC Rapid Chemnitz die Tabelle an (Foto: BSC Rapid Chemnitz)

Süd: BSC Rapid Chemnitz beherrscht die Liga nach Belieben und ist noch ohne Punktverlust

Marco Steinbrenner 26.12.2016

Frankfurt am Main. Neun Spiele – neun Siege: Der BSC Rapid Chemnitz beherrschte die Hinrunde in der 3. Damen-Bundesliga Süd nach Belieben. Bereits zur Saison-Halbzeit hat der Spitzenreiter einen Vorsprung von sieben Punkten auf den Zweitplatzierten TV 1921 Hofstetten. Der Gewinn des Meistertitels scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Im Kampf um den Klassenerhalt haben der SV Schott Jena und der TB Wilferdingen aktuell auf den letzten zwei Rängen die schlechtesten Karten.

Wer soll den BSC Rapid Chemnitz auf dem Weg zum Meistertitel stoppen?

Die Verantwortlichen des BSC Rapid Chemnitz können die Sektflaschen bereits jetzt kaltstellen. Der Meistertitel und der damit verbundene Aufstieg in die 2. Bundesliga ist bereits nach neun der insgesamt 18 Spieltage so gut wie eingetütet. Mit der makellosen Ausbeute von 18:0 Punkten führt der Fünfte aus der abgelaufenen Saison die Tabelle an. „Wir sind im Vergleich zur vergangenen Spielzeit und zu vielen anderen Mannschaften von krankheits- und verletzungsbedingten Ausfällen verschont geblieben“, sagt Trainerin Kirstin Neubert. „Dadurch konnten wir stets mit einer konkurrenzfähigen Mannschaft antreten.“ Besonders bemerkenswert ist, dass die BSC-Damen im unteren Paarkreuz lediglich ein Spiel verloren haben. Emilia Kijok musste sich bei ihrer 6:1-Bilanz Yvonne Kaiser-Steinbrecher (TuS Fürstenfeldbruck) geschlagen geben. Die jungen Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft, zu der auch Kijok zählt, überzeugten an den Positionen drei und vier. „Sie haben von den Erfahrungen unserer Älteren profitiert und den Anschluss geschafft.“ Das Saisonziel, frühzeitig den Klassenerhalt zu schaffen, ist damit schon jetzt so gut wie geschafft. Für die Rückrunde bleibt der Spitzenreiter seiner Devise treu und setzt weiter gezielt jüngere Spielerinnen ein, „um sie ohne Druck zu fördern und zu fordern“, verrät Neubert.

Sieben Mannschaften bilden das Tabellenmittelfeld – Vier Punkte trennen Platz zwei und acht

„Die Vorrunde ist für uns hervorragend verlaufen“, strahlt Lothar Wolz, Abteilungsleiter des TV 1921 Hofstetten, bei einem Blick auf die Tabelle. Der Erfolg ist um so höher einzuschätzen, da die etatmäßige Nummer drei, Julia Janitzek, verletzungsbedingt nur drei der neun Partien bestritt. „Es ist schon fast unglaublich, dass wir auf Platz zwei überwintern.“ Das Vorhaben, im gesicherten Mittelfeld zu landen, wurde schon jetzt weit übertroffen. „Aber die Liga ist sehr ausgeglichen und auch wir haben einige Male von Ausfällen der Gegner profitiert“, fügt Wolz hinzu und freut sich, dass die hervorragende Nachwuchsarbeit weiter Früchte trägt. „Vor einem Jahr hatten wir nach der Hinrunde nur zwei Punkte. Jetzt sind es schon deren Elf.“

Ebenfalls 11:7 Zähler stehen auf dem Konto des Dritten TTC 1946 Weinheim. Der Vorsitzende Christian Säger ist mit dem bisherigen Abschneiden „unter den gegebenen Voraussetzungen zufrieden“. Die an Position zwei aufgestellte Julia Weimer fiel aufgrund ihrer Babypause die gesamte Vorrunde aus. Beim Doppelspieltag gleich zu Beginn der Saison gegen den BSC Rapid Chemnitz (2:6) und SV Schott Jena (5:5) musste Spitzenspielerin Aneta Olendzka ihre Partien verletzungsbedingt kampflos abgeben. Gleiches traf auf Anastasia Bondareva im letzten Hinrundenspiel beim TV 1921 Hofstetten (2:6) zu. Der Aufsteiger blickt den noch verbleibenden neun Begegnungen sehr positiv entgegen, denn Weimer kehrt wieder in die Mannschaft zurück. „Allerdings entscheiden zwischen Platz zwei und acht Nuancen“, weiß Christian Säger um die Ausgeglichenheit in der Liga.

Nur einen Punkt hinter dem TV 1921 Hofstetten und TTC 1946 Weinheim ist der TSV Schwabhausen II auf dem vierten Platz zu finden. Das Team aus dem Landkreis Dachau musste den Ausfall von Andrea Welz verkraften, die aufgrund einer schmerzhaften Schulterverletzung sechs Partien ausfiel. „Deshalb sind wir mit unserem Abschneiden schon zufrieden“, sagt Spitzenspielerin Sarah Mantz, die eine deutliche Leistungssteigerung hinter sich hat und zwölf ihrer 18 Einzel gewann. Für die Rückrunde hat sich die Zweitliga-Reserve vorgenommen, „in der Tabelle noch auf Platz zwei oder drei zu klettern. Chemnitz werden wir wohl nicht mehr erreichen“, so Mantz.

Yanhua Yang-Xu vom VfL Sindelfingen im Einzel und Doppel noch ohne Niederlage

Drei Siege, drei Unentschieden und drei Niederlagen: Mit dieser Bilanz findet sich der VfL Sindelfingen auf dem fünften Platz wieder. Yanhua Yang-Xu überragte an Position eins und blieb sowohl im Einzel (10:0) als auch im Doppel an der Seite von Jasmin Lorenz (5:0) ohne Niederlage. „Obwohl wir einige Spiele ersatzgeschwächt antreten mussten, sind wir insgesamt zufrieden“; sagt Teamsprecher Bernd Petzsche. Xu, Lorenz und auch Melanie Strese fehlten teilweise krankheits- oder verletzungsbedingt. „Die Ausfälle konnten nur zum Teil durch die nachrückenden Spielerinnen kompensiert werden“, ergänzt Petzsche und hebt die Leistungen des erst 16-jährigen Neuzugangs Hannah Sautter positiv hervor. Sautter war eigentlich für die Reserve in der Regionalliga Südwest vorgesehen und bewies in der ersten Mannschaft gleich zweimal Nervenstärke. Bei den 5:5-Unentschieden gegen die TTG Süßen und den TV 1921 Hofstetten blieb die eigentliche Nummer vier der Zweitvertretung im Einzel jeweils ungeschlagen. In der alles entscheidenden letzten Partie gegen Maike Janitzek (Hofstetten) holte Hannah Sautter einen 0:2-Satzrückstand auf und gewann noch im finalen Durchgang. Trotz der 9:9 Punkte sei das von Trainer Oliver Appelt ausgegebene Saisonziel, einen gesicherten Mittelfeldplatz zu belegen, noch längst nicht erreicht. „Ohne die Verletzungen unserer Spielerinnen wären sicherlich zwei bis drei Punkte mehr drin gewesen“, stellt Bernd Petzsche klar. Mindestens neun Zähler sollen auch in der Rückrunde geholt werden.

Der Tabellenzweite der Vorsaison, TTG Süßen, ist lediglich aufgrund des schlechteren Spielverhältnisses hinter dem VfL Sindelfingen auf Position sechs zu finden. „Wir können mit der Punkteausbeute zufrieden sein“, sagt Mannschaftsführerin Katharina Binder. „Allerdings kann bei dieser ausgeglichenen Liga noch vieles passieren.“ Mit einer 11:5-Bilanz ragt Abwehrspielerin Ann-Katrin Ziegler an Brett drei heraus. Das Doppel Celine Gruber/Verena Volz ist noch ohne Niederlage (6:0).

Nach vier Aufstiegen hintereinander überzeugte der TuS Fürstenfeldbruck bislang auch in der 3. Bundesliga. Mit 8:10 Punkten und dem siebten Platz liegt der Neuling absolut im Soll. „Bislang lief es für uns überraschend positiv“, sagt Trainerin Sandra Peter. „Wir konnten gegen fast jede Mannschaft mithalten.“ Ziel bleibe auch weiterhin der Klassenerhalt. Unbedingt müsse eine Steigerung in den Doppeln erfolgen, denn von den 18 Begegnungen wurden nur sieben Spiele gewonnen.

Drei Zähler ist die NSU Neckarsulm als Tabellenachter von einem Abstiegsrang entfernt. Der technische Leiter, Alexander Mohr, macht gar kein Geheimnis daraus, „dass die Hinrunde für uns nicht wie erwartet verlief“. Neuzugang Wenna Tu konnte verletzungsbedingt nur sieben der neun Begegnungen absolvieren. Mittlerweile ist die Schüler-Nationalspielerin aber wieder fit. „Deshalb erwarten wir auch eine deutliche Steigerung in der zweiten Saisonhälfte."

SV Schott Jena und TB Wilferdingen nehmen die beiden Abstiegsplätze ein

Ein Sieg gegen das Schlusslicht TB Wilferdingen (6:3) sowie zwei 5:5-Unentschieden gegen den TTC 1946 Weinheim sowie die TTG Süßen: Mit nur vier Punkten belegt der SV Schott Jena den vorletzten Rang und wäre zum jetzigen Zeitpunkt abgestiegen. Den ersten Saisonabschnitt bezeichnet Abteilungsleiter Andreas Amend als „Seuchen-Hinrunde“. Anna Baklanova ist langzeitkrank und wurde gar nicht eingesetzt. Neuzugang Marija Jadresko zog sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und konnte die letzten fünf Partien der Hinrunde entweder nur aus dem Stand oder gar nicht absolvieren. „Der einzige Lichtblick ist, dass wir trotzdem schon vier Zähler auf dem Konto stehen haben.“ Das Ziel Klassenerhalt sei aufgrund der Personalsituation, so Amend, „in weite Ferne gerückt“. Sollten jedoch Baklanova und Jadresko wieder fit werden, „können wir den Abstieg aus eigener Kraft vermeiden“.

Für den TB Wilferdingen verlief die Vorrunde nach Angaben von Trainer Matthias Zelling „nicht zufriedenstellend“. Verletzungen und Erkrankungen verschiedener Spielerinnen hätten in entscheidenden Spielen zu Niederlagen geführt. Nach dem 6:3-Auftaktsieg bei der NSU Neckarsulm folgte kein einziger Erfolg mehr. Lediglich eine Punkteteilung gab es noch beim 5:5-Unentschieden daheim gegen den TuS Fürstenfeldbruck. Vier Zähler beträgt aktuell der Rückstand auf den rettenden achten Tabellenplatz.

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