Frankfurt am Main. Welche Mannschaft wird Nachfolger des TTC Langweid und steigt als Meister in die 2. Bundesliga auf? Auf diese Frage geben einen Großteil der Vereinsvertreter aus der 3. Bundesliga Süd schnell eine Antwort: Der VfL Sindelfingen, in der abgelaufenen Saison noch auf Platz vier zu finden gewesen, startet als Topfavorit. Im Kampf um den Klassenerhalt wird ein spannendes Rennen erwartet, da es in der Klasse eine hohe Leistungsdichte gibt.
VfL Sindelfingen: Mit Rückkehrerin Melanie Strese in das Bundesliga-Unterhaus?
„Wir möchten im gesicherten Mittelfeld landen“, sagt Oliver Appelt, seit 14 Jahren Trainer beim VfL Sindelfingen, vor dem Saisonstart. Die übrigen Vereinsvertreter sehen das Team jedoch viel weiter vorne in der Tabelle. Und das hat seinen Grund: Melanie Strese (zuletzt im belgischen Gent aktiv gewesen) kehrt zurück. Allerdings wird, so Appelt, Spitzenspielerin Yanhua Yang-Xu nicht alle Partien bestreiten. Die TTG Süßen muss dagegen „kleine Brötchen“ backen. Der Vizemeister hat die bisherige Nummer eins, Martyna Dziadkowiec, an den Neu-Zweitligisten TTC Langweid verloren. „Durch diesen Abgang haben wir unser Saisonziel auch mit dem Erreichen des Klassenerhaltes formuliert“, sagt Mannschaftsführerin Katharina Binder, die mit Ann-Katrin Ziegler vom Konkurrenten TB Wilferdingen eine neue Teamkollegin besitzt. Nach dem zuletzt erreichten dritten Platz hat auch der TSV Schwabhausen II erneut gute Chancen, in der Spitzengruppe zu landen. Davon möchte Kapitänin Cristina Tugui jedoch nichts wissen. „Wir wollen die Liga halten und die jungen Talente fördern.“ Mit Sarah Mantz, Natalia Mozler, Andrea Welz und Cristina Tugui bleibt das Team aus dem Landkreis Dachau unverändert.
Zahlreiche Mannschaften streben den Klassenerhalt an
Der Vorjahressechste NSU Neckarsulm hat sich erneut auf die Fahnen geschrieben, im Mittelfeld zu landen. Mit Schüler-Nationalspielerin Wenna Tu (TB Wilferdingen) wurde ein hoffnungsvolles Talent für die zweite Position hinter Rebecca Matthes verpflichtet. „Die Mannschaft ist gewachsen“, sagt Alexander Mohr (technischer Leiter). Einen Platz „im gesicherten Mittelfeld“ strebt der TV 1921 Hofstetten an. Im dritten Jahr in der 3. Bundesliga hofft Abteilungsleiter Lothar Wolz, „dass wir von den vielen verletzungsbedingten Ausfällen der Vorsaison diesmal verschont bleiben“. Die sehr starke Rückrunde und der Sprung auf Platz acht sorgt bei Wolz für Optimismus. „Wir haben ein junges Team mit sehr guter Entwicklung.“ Die Mannschaft besteht ausschließlich aus Eigengewächsen. Ebenfalls „ohne Abstiegssorgen im Mittelfeld“ möchte der Aufsteiger TTC 1946 Weinheim landen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden mit Anastasia Bondareva (TB Wilferdingen) und Stine Christ (SV Böblingen) zwei neue Spielerinnen für das untere Paarkreuz unter Vertrag genommen. „Wir müssen uns zunächst an die Liga und das Niveau gewöhnen“, sagt Mannschaftsführerin Julia Weimer. „Dafür nehmen wir uns die Zeit.“ Während die Schwächen „nicht öffentlich verraten werden, haben wir eine junge und dynamische Mannschaft, in der noch Potential steckt“.
Der Tabellenfünfte der abgelaufenen Saison, BSC Rapid Chemnitz, stapelt tief und gibt als Saisonziel den Klassenerhalt an. „Wie schon im Vorjahr werden wir unseren Nachwuchstalenten Einsatzmöglichkeiten geben“, verrät Trainerin Kirstin Neubert. „Ob sie schon konstant punkten können, bleibt abzuwarten.“ Mit Nicole Delle und Hana Valentova ist das starke obere Paarkreuz unverändert geblieben. „Wir haben eine gute Mischung aus Erfahrung und Jugend.“ Der TB Wilferdingen geht mit einer komplett veränderten Mannschaft an den Start. „Unser neues Team besitzt viel mehr Erfahrung“, sagt Coach Matthias Zelling. „Trotzdem ist unser Ziel, die Liga zu halten.“ Mit Larissa Gales und Dominique Kieffer wurden zwei junge Spielerinnen aus Luxemburg verpflichtet, „die allerdings bislang wenig Routine besitzen“.
Andreas Amend, Abteilungsleiter beim SV Schott Jena, macht gar kein Geheimnis daraus, „dass wir möglichst früher als in der vergangenen Saison am letzten Spieltag den Klassenerhalt erreichen wollen“. Durch die Rückkehr von Marija Jadresko (TV Glück-Auf Wackersdorf) habe sich das Leistungsniveau steigern lassen. „Wir haben eine gute Mischung aus drei entwicklungsfähigen, jungen Spielerinnen und zwei Routiniers.“ Allerdings weiß Amend auch, „dass uns eine Nummer zwei fehlt, die eine ausgeglichene Bilanz spielen kann. Deshalb werden wir uns auch im Abstiegskampf wiederfinden.“ Nach vier Aufstiegen hintereinander, angefangen in der Landesliga, ist der TuS Fürstenfeldbruck nun in der 3. Bundesliga angekommen. „Unsere Mädchen spielen teilweise schon seit neun Jahren zusammen“, berichtet Trainerin Sandra Peter, die auf Erstliga-Erfahrung in Langweid zurückblicken kann. Gleiches gilt für Agnes Kokai beim Nachbarn TSV Schwabhausen. „Der Zusammenhalt ist sehr groß und auch der Spaß bleibt nicht auf der Strecke.“ Ob das allein reicht, um auch in der Saison 2017/18 drittklassig zu sein, bleibt abzuwarten.