Halmstad. Mit dem Votum für Südkorea, das somit mit der Stadt Busan im Jahr 2020 Ausrichter der nächsten Team-Weltmeisterschaften sein wird, endete am Dienstagnachmittag am Rande der Team-Weltmeisterschaften 2018 in Halmstad, die Vollversammlung des Weltverbandes ITTF, das Annual General Meeting (AGM). Wahlen standen in Schweden nicht auf der Tagesordnung.
Im Vorjahr hatten die Delegierten bei der WM in Düsseldorf den Limburger Thomas Weikert zum ITTF-Präsidenten gewählt, ein Jahr später folgten sie ihm einstimmig bei der Zustimmung für eine vollständig neue Satzung, die der Rechtsanwalt und sein Präsidium der Versammlung vorgeschlagen hatten. Weikert: "Transparenz ist uns ein sehr großes Anliegen. Deshalb wurde die neue Satzung sehr bewusst unter den Grundsätzen von 'good governance' erarbeitet. Ich freue mich sehr, dass das Votum für die neue Constitution einstimmig ausgefallen ist."
German Open in Magdeburg als Best Platinum Event 2017 ausgezeichnet
Die Annahme der neuen Satzung war aus sportpolitischen Gesichtspunkten der wichtigste Teil der AGM, die mit dem Zuschlag für die Team-WM 2020 an Busan zu Ende ging. Einen Gegenkandidaten hatten die Südkoreaner allerdings nicht. Nachdem Ekaterinburg bereits im Vorfeld der WM seine Kandidatur zurückgezogen hatte, verzichtete kurzfristig auch San José. Sowohl Russland als auch die USA kündigten aber Bewerbungen für künftige WM-Turniere an.
DTTB-Präsident Michael Geiger und Generalsekretär Matthias Vatheuer wurden bei der AGM von ITTF-Vizepräsidenten Petra Sörling (Schweden) für eine Ehrung der besonderen Art auf die Bühne gerufen. Die German Open in Magdeburg, die mit Zuschauerrekord und dem deutschen Finale zwischen Dimitrij Ovtcharov und Timo Boll zu Ende gegangen waren, wurden als 'Best Platinum Event' der World Tour des Jahres 2017 ausgezeichnet.
Sportpolitische Entscheidungen am Donnerstag im Board of Directors
Am Morgen des 3. Mai tagt nun das Board of Directors (BoD). Zwei Anträge des ITTF-Präsidiums, des Executive Committee, stehen im Mittelpunkt der Entscheidungen. So steht eine Neuregelung der Spielberechtigung nach einem Nationalverbandswechsel zur Abstimmung: Spieler, die nach dem 21. Lebensjahr den Nationalverband wechseln, sind nach der aktuellen Bestimmung grundsätzlich nicht bei Weltmeisterschaften und World-Cup-Turniere für ihr neues Land startberechtigt. Auf Antrag des ITTF-Präsidiums soll diese Regelung durch eine neunjährige Sperrfrist ersetzt werden.
Außerdem strebt das ITTF-Präsidium eine Neustrukturierung der Weltmeisterschaften durch eine Verkleinerung an. Setzt sich der Antrag durch, gehen künftig bei Endrunden der Team-Weltmeisterschaften je 32 Damen- und Herren-Mannschaften und bei Individual-Weltmeisterschaften jeweils 128 Spielerinnen und Spieler im Einzel, je 32 Herren- und Damen-Doppel sowie 32 Mixed an den Start. Zum Vergleich: In Halmstad findet das WM-Turnier ab Sonntag mit 72 Damen- und 72 Herren-Mannschaften statt.