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Mit nur einer Saisonniederlage gewann der TSV Bad Königshofen den Meistertitel (Foto: Dümpert)

TSV Bad Königshofen am Ziel seiner Träume

Marco Steinbrenner 16.04.2017

Frankfurt am Main. Schon wieder das gleiche Bild: Wie in der Spielzeit 2015/16 landete in der Abschlusstabelle der TSV Bad Königshofen vor dem TTC indeland Jülich. Nach dem 6:3-Sieg in Jülich und der damit erfolgreich geglückten Revanche für die 4:6-Heimniederlage eine Woche vor Weihnachten „haben wir nichts mehr anbrennen lassen“, sagte TSV-Manager Andy Albert mit einem Augenzwinkern. „Die Mannschaft hat sich als intakte Einheit präsentiert.“ Mizuki Oikawa, der in der Endphase für Kazuhiro Yoshimura zum Einsatz kam, bewies seine Extraklasse und verlor nur zwei Einzel. Auch die Doppelbilanz (15:3) kann sich wahrlich sehen lassen. Eine Niederlage in der Rückrunde gab es nicht. Neben sechs Siegen reichte es gegen den 1. FC Saarbrücken-TT II, TTC OE Bad Homburg und im letzten Saisonspiel vor der Rekordkulisse von 746 Zuschauern gegen den TTC Fortuna Passau jeweils zu einem 5:5-Unentschieden. Die beiden Tschechen, Richard Vyborny und Marek Klasek, wurden damit in einem würdigen Rahmen verabschiedet. Vyborny wechselt zum Drittligisten TTC Wohlbach, während Klasek in sein Heimatland zurückkehrt. Richard Vyborny bleibt aber dem TTBL-Aufsteiger als sportlicher Leiter erhalten. Als Neuzugang wurde der Slowene Darko Jorgic unter Vertrag genommen. „Die TTBL ist eine riesen Herausforderung“, weiß Eigengewächs Kilian Ort. „Wir können als krasser Außenseiter eigentlich nur gewinnen.“

TTC indeland Jülich wieder auf Platz zwei

Mit vier Punkten Rückstand auf den TSV Bad Königshofen darf sich der TTC indeland Jülich erneut mit dem Vizemeistertitel schmücken. „Mit nur zwei Niederlage in der Rückserie können wir durchaus zufrieden sein“, sagt Pressesprecher Jörg Sauer. Vor den heimischen Fans gab es sowohl gegen den Meister als auch gegen den 1. FC Köln ein 3:6. Nach fünf Begegnungen musste sich der Verein aus disziplinarischen Gründen von Yoshihiro Ozawa trennen. Trotzdem reichte es noch zum zweiten Platz. „Wir wollten unter die ersten Drei. Deshalb haben wir unser Saisonziel auch erreicht.“ Während Lauric Jean und Martin Allegro weiter in Jülich aufschlagen werden, verlassen Peter Sereda (TTC Schwalbe Bergneustadt) und Hermann Mühlbach (Ziel unbekannt) den Club von Manager Arnold Beginn.

Die erfolgreichste Rückrunden-Mannschaft ist allerdings der TTC Fortuna Passau. Wie auch der Meister aus Bad Königshofen reichte es zu sechs Erfolgen sowie drei Remis. „Nach der enttäuschenden Hinserie hat das Team gezeigt, dass sie durchaus um den Meistertitel hätte mitspielen können“, stellt Pressesprecher Thomas Saller klar. Als neuer Spitzenspieler legte Can Akkuzu eine famose zweite Saisonhälfte hin. Der Franzose überzeugte mit einer 16:2-Bilanz und verlor lediglich gegen Martin Allegro und Petr David (TV 1879 Hilpoltstein). „Die übrigen Spieler haben sich deutlich konstanter präsentiert als noch in der Hinrunde.“ Für die kommende Saison werden die Fortunen ein neues Team ins Rennen schicken, da Can Akkuzu, Frane Kojic und Frantisek Krcil Passau verlassen werden. „Das Quartett wird erneut schlagfertig sein“, verspricht Saller.

Dass der 1. FC Saarbrücken-TT II nach 14 Punkten in der Hinrunde im zweiten Saisonabschnitt nur noch sieben Zähler holte, ist eng mit der Verletzung von Leonardo Mutti verbunden. Der Italiener kam zum Rückrunden-Auftakt gegen den TSV Bad Königshofen noch zum Einsatz und gewann sowohl gegen Filip Zeljko als auch gegen Richard Vyborny. Dann verletzte sich die Nummer drei aber an der Schulter und gab in der Folgezeit fünf Partien kampflos ab. Einzig gegen Qi Wencheng (Borussia Dortmund) reichte es noch zu einem Sieg. „Das Fehlen von Leonardo hat uns einige Punkte gekostet“, weiß Pressesprecher Nicolas Barrois. „Zum Glück hatten wir unser Saisonziel Klassenerhalt eigentlich schon nach der Hinrunde erreicht.“ Nach zwei Jahren wird Mutti Saarbrücken wieder verlassen und in sein Heimatland zurückkehren. Als Neuzugang wurde Deni Kozul unter Vertrag genommen. Der Slowene belegte bei den diesjährigen U21-Europameisterschaften den dritten Platz.

Drei Siege, drei Unentschieden, drei Niederlagen und ein Spielverhältnis in der Rückrunde von 41:41 bedeutet für den TTC OE Bad Homburg den fünften Tabellenplatz. „Wir sind mit der zweiten Serie zufrieden“, bilanziert Teammanager Johannes Herrmann. Der Verein zeige sich „extrem stolz“, mit Tomislav Pucar den aktuellen U21-Europameister in seinen Reihen zu haben. Mit Nandor Eceseki schlägt noch ein weiterer Medaillengewinner beim Fünften auf. „Mit unserer Personalpolitik können wir somit sehr zufrieden sein.“ Beide überzeugten im oberen Paarkreuz. Eine deutliche Leistungssteigerung sei bei Laurens Tromer zu erkennen gewesen. Dagegen habe Dominik Scheja durch die Umstellung in das Halbprofitum „und leider immer wieder auftretenden Verletzungen eine durchwachsene Saison hinter sich“. Die Leistungen von Scheja seien zuletzt, so Herrmann, „aber sehr ansprechend gewesen“. Zwei neue Gesichter wird es in der Mannschaft für die Saison 2017/18 geben. „Die Spieler werden wir in der kommenden Woche bekanntgeben.“ Tomislav Pucar wechselt in die höchste polnische Spielklasse. Laurens Tromer geht ebenfalls (Ziel unbekannt).

Ariane Brandt, Teamsprecherin von Borussia Dortmund, macht gar kein Geheimnis daraus, „dass der Rückrundenverlauf nicht optimal war“. Bence Majoros, Erik Bottroff und Adam Szudi standen verletzungsbedingt jeweils ein Spiel nicht zur Verfügung. Die Ersatzspieler Qi Wencheng und Kirill Fadeev gingen leer aus. „Deshalb haben wir auch nur sechs Punkte geholt.“ Trotzdem ist Brandt froh, „dass die Mannschaft in der abgelaufenen Saison nicht in den Abstiegskampf verwickelt war“. Ein wenig höher als auf Platz sechs hätten sich die Gelb-Schwarzen in der Tabelle allerdings „gerne wieder gesehen“. Das Team wird unverändert in die Spielzeit 2017/18 gehen.

1. FC Köln überrascht mit einer Aufholjagd

„Alles in allem sind wir zufrieden“, resümierte Bernd Beringer, Manager beim TV 1879 Hilpoltstein, und sah beim Siebtplatzierten in der zweiten Saisonhälfte Höhen und Tiefen. „Gute Ergebnisse“ seien gegen den TTC Frickenhausen (6:1) sowie bei Borussia Dortmund (6:3) und beim TTC Zugbrücke Grenzau II (6:4) erzielt worden. Auf der anderen Seite gab es, so Beringer weiter, auch „einige Enttäuschungen“ wie die 3:6-Auswärtsniederlage gegen den 1. FC Köln und die 0:6-Heimpackung gegen den TSV Bad Königshofen. Alexander Flemming, Petr David, Nico Christ und Dennis Dickhardt stellten nach Beobachtungen ihres Managers immer wieder unter Beweis, „dass sie gegen jeden Spieler der Liga konkurrenzfähig sind. Das macht Mut für die nächste Spielzeit.“ Apropos nächste Spielzeit: Der TV 1879 Hilpoltstein setzt auf Kontinuität und verändert sein Team nicht. „Wir freuen uns auf das 13. Zweitligajahr in Folge.“

Mit nur vier Punkten nach der Hinrunde befand sich der 1. FC Köln in akuter Abstiegsgefahr. Mit zehn Zählern aus der Rückserie verbesserte sich das Team von Cheftrainer Dirk Huber am Ende auf den achten Platz. Teamsprecher Gianluca Walther spricht von einem „goldenen Januar“, denn gleich zu Beginn des Jahres wurden die wichtigen Partien daheim gegen den TV 1879 Hilpoltstein (6:3), TTC Zugbrücke Grenzau II (6:4) und TTC Frickenhausen (6:2) sowie das Gastspiel beim 1. FC Saarbrücken-TT II (6:2) gewonnen. Die Erfolge kommen nicht von ungefähr. Vor dem Rückrundenauftakt absolvierten die Geißböcke ein Trainingslager bei der schweizer Nationalmannschaft. Außerdem begleitete das Team als Sparringspartner die Vorbereitung des deutschen U23-Kaders in Düsseldorf auf die U21-Europameisterschaften. Einen besonderen Stellenwert genießt der 6:3-Auswärtserfolg am letzten Spieltag gegen den TTC indeland Jülich. „Aus den sieben Partien zuvor hatten wir nur einen Punkt gegen Jülich geholt“, erinnert sich Walther. Nach fünf Jahren wird Kapitän Thomas Brosig den Verein verlassen und zukünftig für Union Velbert in der 3. Bundesliga Nord aufschlagen. Auf der anderen Seite könne bislang, so Gianluca Walther weiter, „noch kein Transfer vermeldet werden. Wir hoffen täglich darauf, Vollzug verkünden zu können.“

Nachsitzen muss dagegen der TTC Frickenhausen als Tabellenvorletzter. „Die lausigste Saison ist noch nicht beendet“, sagt Manager Jürgen Max Veith und spielt damit auf die Relegationsrunde am 17. April mit den Vizemeisterin aus den 3. Bundesligen, TuS Celle (Nord) und NSU Neckarsulm (Süd), an. Frickenhausen genießt am Ostermontag Heimrecht. „Unendlich viel Pech“ hatte der Verein mit der Verletzung von Jesper Hedlund, der für die beiden Entscheidungspartien aber wieder fit ist. „Dies war der Ausschlag für die Misere.“ Hoffen lasse aber, so Veith weiter, dass fünf Punkte aus den vergangenen vier Rückrundenspielen eingefahren wurden.

Nach drei Zählern aus der Hinrunde holte der TTC Zugbrücke Grenzau II aus den neun Begegnungen der zweiten Serie lediglich noch einen Sieg gegen Borussia Dortmund (6:4). Der Abstieg als abgeschlagenes Schlusslicht konnte nicht verhindert werden. Der Club aus dem Westerwald spielt aber nicht in der 3. Bundesliga Süd weiter, sondern zieht das Team in die Oberliga zurück. „Wir mussten häufig durch Verletzungspech in unserer ersten Mannschaft Spieler abgeben“, berichtet Teamsprecher Frank Knopf. Dadurch sei das Saisonziel Klassenerhalt auch verfehlt worden. „Außerdem haben wir zu viele enge Spiele abgegeben.“

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