Rio de Janeiro. Während die blau-auf-rot-gewohnten Fans beim Hingucken immer noch blinzeln müssen beim Blick auf die Olympia-Farbkombination in Rio, fällt den Sportlern der Unterschied kaum noch auf. Türkiser Tisch - offizielle Farbbezeichnung des japanische Hersteller San-Ei ist "Les Yeux Bleus", "blaue Augen" - auf grünem Boden: "Die Farbkombination ist überhaupt kein Problem. Das merke ich gar nicht groß", sagt Dimitrij Ovtcharov nach seinem ersten Training an einem der nur vier Tische in der Haupthalle des Riocentro Pavilion 3, in dem am 6. August die Einzelwettbewerbe in einem 70er-Feld bei den Sommerspielen für Herren und Damen starten werden. Sabine Winter sieht es genauso: "Die Farben stören mich nicht. Ich habe mich auch nicht lange daran gewöhnen müssen", erklärt sie und ergänzt pragmatisch wie sie ist: "Es bleibt Tischtennis."
Rio sieht aus wie London / Klimaanlage kein Problem für die Bälle
"Die Halle erinnert mich sehr an London, was ein gutes Omen sein sollte", so der beste Nicht-Chinese, Ovtcharov, weiter. Der nächste beim Sport mit den empfindlichen, nur 2,7 Gramm leichten Bällen oft kritische Punkt, ist in Rio voraussichtlich gar keiner: die Klimaanlage, die gerne mal einen Tick zu kräftig bläst für den Geschmack der Cracks.
"Die Klimaanlage war heute ziemlich stark an, aber die experimentieren nur. Ich bin mir sicher, dass wir das Problem während der Matches nicht haben werden." Dimitrij Ovtcharov ist da entspannt.
Sabine Winter eigentlich auch. Wären nicht die Innen-Temperaturen. "Von der Flugkurve des Balles hat mich die Klimaanlage weniger gestört. Eher, dass mir die ganze Zeit kalt war, auch beim Spielen, sobald es keine Beinarbeitsübung mehr war", so die 23-jährige dreifache Europameisterin. Ein generelles Problem sei die Kälte aber wohl nicht. "'Peti' war nicht kalt, und Ying hat auch nichts gesagt. Vielleicht muss ich mich einfach mal mehr bewegen." Folgerichtig stand für Winter nach Einheiten mit Deutschlands Einzelstarterinnen Petrissa Solja und Han Ying am Abend noch ein Balleimer-Training auf dem Programm.