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Physiotherapeutin und Profisportlerin: Kristin Silbereisen (Foto: Holger Straede)

"Wir fahren nicht zum Final Four, um zu verlieren"

FL 09.01.2016

Hannover. Die Herren haben ihren Pokalsieger ermittelt, am Sonntag sind die Damen in Hannover-Misburg an der Reihe. Wir haben mit Kolbermoors Nationalspielerin Kristin Silbereisen über das Halbfinal-Knallerduell gegen den Topfavoriten Berlin gesprochen. Die Deutsche Meisterin von 2010, die neben dem Profisport als Physiotherapeutin arbeitet, spricht über die Partie gegen ihren Ex-Verein sowie über das Treffen mit den Nationalteamkolleginnen und einer guten Freundin.


Was habt ihr euch vorgenommen für das Final Four?

Kristin Silbereisen: Natürlich wollen wir gewinnen. Wir fahren nicht zum Final Four, um zu verlieren. Wir wissen aber auch, dass es super, super schwer wird. In der Weltrangliste sind die Berlinerinnen deutlich vor uns. Dennoch kann das Pokalsystem ein Vorteil sein. Und wenn wir einen Lauf kriegen, ist alles drin. Auf der anderen Seite können wir auch 0:3 verlieren.


Wie wollt ihr Berlin schlagen?

Wir haben uns schon ein paar Gedanken gemacht. Aber Auslosung hin oder her: Wenn wir gewinnen wollen, müssen alle drei Spielerinnen über ihren Verhältnissen spielen.


Wie ist deine eigene Verfassung?

Nach meinem Staatsexamen habe ich nicht gut gespielt, dann wurde es wieder besser, unter anderem mit zwei Siegen gegen Essen. Die Weihnachts- und Silvester-Pause hat mir noch mal gutgetan. Den Jahreswechsel habe ich auf Mallorca verbracht, ein bisschen Golf gespielt. Nach den Prüfungen konnte ich in dem Urlaub zum ersten Mal richtig abschalten. Es gab keine Verpflichtungen. Jetzt fühle ich mich ganz gut, das Gefühl ist da.


Ihr habt vergangene Woche einen Nationalmannschafts-Lehrgang gehabt zusammen mit den Berlinerinnen Peti und Nana (Shan Xiaona, d. Red.). Wurde da auch untereinander ein bisschen gefrotzelt?

Die Berliner wollten nicht mit uns (Kristin und Sabine Winter, d. Red.) trainieren. Mir macht das nichts aus. Mit Nana trainieren ich schon seit zehn Jahren, wir kennen uns in- und auswendig. Ab und zu ist schon ein Spruch gefallen, zum Beispiel, wenn man einen guten Ball gespielt hat und sagt, dass es am Sonntag ähnlich läuft. Aber es findet alles im normalen Rahmen statt und ist nur Spaß.


Du und Sabine seid mit Nana heute gemeinsam von Düsseldorf angereist.

Ja, das stimmt. Wir haben schon Witze gemacht, dass sie uns vielleicht in eine ganz andere Stadt fährt. Wenn bei uns die Nummer eins und zwei fehlen würden, wäre es für Berlin ganz einfach (lacht).


Du bist mit Nana sehr gut befreundet, ihr habt viele Jahre in gleichen Vereinen gespielt. Jetzt bist du in Kolbermoor und sie in Berlin. Ihr seid direkte Kontrahentinnen.

Das erste Spiel in der Bundesliga gegen sie im Oktober war schwierig für mich. Es war das erste Mal nach zehn Jahren Bundesliga, dass ich gegen sie spielen musste. Da habe ich mich überhaupt nicht wohl gefühlt. Aber daran gewöhnt man sich, psychologisch ist es jetzt sicher besser.


Du hast die dreijährige Ausbildung als Physiotherapeutin in diesem Herbst abgeschlossen und arbeitest auch in dem Beruf. Wie sieht da dein Alltag aus?

Ich arbeite montags und dienstags halbe Tage bei Ole Nauert, dem Physiotherapeuten von Borussia Düsseldorf. Das Gute ist, dass ich meine Zeiten auch flexibel gestalten kann. Die Arbeit macht mir viel Spaß. So sehe ich neben dem Tischtennis noch etwas anderes und es geht nicht nur darum.

 

Final Four um die Deutsche Pokalmeisterschaft der Damen 2015/2016

Sonntag, 10. Januar

Halbfinals um 10 Uhr

ttc berlin eastside – SV DJK Kolbermoor

TTV Hövelhof – TUSEM Essen


Finale ab 13.30 Uhr

Austragungsort:

Sporthalle Schulzentrum

Ludwig-Jahn-Straße 8

30629 Hannover

 

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