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Der Weltranglisten-Erste Dimitrij Ovtcharov will auch beim World Team Cup wieder jubeln (Foto: Schillings)
Je 12 Teams testen bei Damen und Herren eine Modifizierung des Olympischen Systems / 270.000 Dollar Preisgeld

World Team Cup: DTTB-Herren in London an Drei gesetzt

MS 20.02.2018

London. Fünfeinhalb Jahre nach Austragung der Olympischen Spiele ist London erneut Schauplatz eines Tischtennis-Topevents. Von Donnerstag bis Sonntag spielen die besten Nationalmannschaften beim World Team Cup in der Copper Box Arena im Olympiapark um ein Preisgeld von 270.000 Dollar. Bei der elften Austragung ist Deutschland als Europameister mit seinem Herren-Team qualifiziert und hinter Olympiasieger China und dem WM-Zweiten Japan an Position drei gesetzt. An den Austragungsort London hegt Deutschland beste Erinnerungen: Bei den Olympischen Spielen 2012 gewannen die DTTB-Auswahl und Dimitrij Ovtcharov im Einzel jeweils Bronze.

Ovtcharov führt das Team an / Timo Boll tankt in der Schweiz Energie

Bei den Herren führt der Weltranglisten-Erste Dimitrij Ovtcharov das deutsche Team an, das in London planmäßig ohne den Weltranglisten-Dritten Timo Boll antritt. Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf freut sich auf das Turnier: „Es ist ein prestigeträchtiges, interessantes Turnier, bei dem wir gut spielen wollen." Ovtcharov erhält in London Unterstützung vom Weltranglisten-20. Ruwen Filus (Fulda), Doppel-Europameister Patrick Franziska (Saarbrücken) und dem Weltranglisten-49. Benedikt Duda (Bergneustadt). Roßkopf: "Die Jungs sind fit. Ruwen, Franz und Bene waren am Sonntag in der Bundesliga erfolgreich und heute Abend ist noch ein weiterer TTBL-Spieltag für sie. Wir reisen Mittwochfrüh aus dem vollen Wettkampfbetrieb an und machen dann am Nachmittag eine Trainingseinheit, bevor es am Donnerstag losgeht. "

Während seine Teamkollegen in London um eine Medaille kämpfen, tankt Timo Boll nach einem anstrengenden Jahr 2017 und einem umfangreichen Auftakt in 2018 mit Vereinserfolgen beim Final Four und in der Champions League sowie dem Gewinn des Europe Top 16 in Montreux bei einem Kurzurlaub in der Schweiz Energie für kommende Aufgaben. Jörg Roßkopf hatte den Verzicht auf den Rekord-Europameister schon Anfang Januar angekündigt: "Timo Boll wird den World Team Cup nicht spielen. Er ist nicht Bestandteil seiner WM-Vorbereitung. Uns ist wichtig, dass Timo Ende April in Halmstad topfit ist.“

DTTB-Herren hinter China und Japan an drei gesetzt

Europameister Deutschland, das derzeit dank sieben DTTB-Assen unter den Top 50 die Team-Weltrangliste anführt, wird angesichts des Verzichts auf den Weltranglisten-Dritten Timo Boll in London hinter den in Bestbesetzung antretenden Teams von China und Japan, aber vor Hongkong und Südkorea an Position drei gesetzt sein. Bundestrainer Jörg Roßkopf sieht den World Cup als Herausforderung an: "Die Jungs brennen alle. Es geht darum, wichtige Weltranglistenpunkte zu gewinnen, beispielsweise für Dima, der seine Position 1 in der Welt verteidigen will. Für die drei anderen ist der World Team Cup zudem eine gute Gelegenheit, sich für die WM in Position zu bringen, denn für das Team sind nur Dima und Timo gesetzt." Roßkopf hofft in London auf ein Finale Deutschland gegen China, weiß aber auch: "Dadurch, dass wir an drei gesetzt sind, können wir natürlich vielleicht auch schon im Halbfinale auf China treffen. Aber erst einmal müssen wir uns auch bis dahin durchsetzen. Ein Duell mit China, egal in welcher Runde, wäre aber gut. Diese Vergleiche sind immer wichtig für uns."

Sollte Deutschland den Sprung in das Finale schaffen (Sonntag, 16 Uhr deutscher Zeit), geht es noch am Abend weiter nach Frankfurt, denn der Terminkalender ist eng. Roßkopf: "Am Montag will ich beim Lehrgang in Frankfurt die Kondition überprüfen. Dann folgen schon am Wochenende die Deutschen Meisterschaften in Berlin und von dort aus fliegen wir sofort weiter nach Doha zu den Qatar Open."

Weltverband testet modifiziertes Olympisches System

Etwas mehr als zwei Monate vor den Team-Weltmeisterschaften im schwedischen Halmstad (29.4. bis 6.5.) ist das Stelldichein der besten Nationen ein interessanter und wertvoller Vergleich, allerdings bleibt die Aussagekraft für die globalen Titelkämpfe angesichts des gewählten Spielsystems eingeschränkt. Denn das Turnier wird nicht im WM-System mit bis zu fünf Einzelbegegnungen, sondern im Olympischen System mit einem Doppel und bis zu vier Einzeln ausgetragen. Der Weltverband ITTF testet allerdings eine Modifizierung: Anstatt wie bisher nach zwei Einzeln bildet das Doppel diesmal den Auftakt eines jeden Mannschaftsspiels. Wer zwei Einzel bestreitet, kann auch wie bisher nicht im Doppel eingesetzt werden. Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf: "Das ist natürlich spannend zu sehen. Wie sich die Modifizierung im Detail auswirkt, erfahren wir in London. Wir haben ja mit Ruwen Filus auch einen Abwehrspieler dabei. Mal sehen, wie wir das machen."  

Wer die Gegner der deutschen Mannschaft am Donnerstag um 13 Uhr und um 20 Uhr in der Vorrunde sein werden, wird erst am späten Mittwochnachmittag ausgelost. Fest steht nur, dass es ein Team aus den Setzungspositionen fünf bis acht sowie eine Mannschaft aus den Positionen neun bis zwölf sein wird. Das Viertelfinale, das die Gruppensieger und die Gruppenzweiten erreichen, wird am Freitag um 20 Uhr ausgetragen.

Deutschlands Damen konnten sich durch das verlorene Finale gegen Rumänien bei den Europameisterschaften 2017 in Luxemburg diesmal nicht für den World Team Cup qualifizieren. Bei den Damen ist Japan vor China, Hongkong und Taiwan topgesetzt.

 
Zur Übertragung im Internetfernsehen der ITTF

Auslosung/Ergebnisse auf der Veranstaltungsseite des Weltverbands ITTF

 

DER ZEITPLAN DER HERREN (DEUTSCHE ZEIT)


Donnerstag, 22. Februar

HerrenGruppe
13.00 Uhr: Deutschland - 1 Team der Setzung 9-12
20.00 Uhr: Deutschland - 1 Team der Setzung 5-8 

Freitag, 23. Februar

Viertelfinale Herren
20.00 Uhr

Samstag, 24. Februar

Halbfinale Herren
13.00 Uhr oder 20.00 Uhr

Sonntag, 24. Februar

Finale Herren
16.00 Uhr

Zum kompletten Zeitplan des Turniers

Herren - Die Gruppeneinteilungen

Gruppe A: China, 1 Team der Setzung 5-8, 1 Team der Setzung 9-12
Gruppe B: Japan, 1 Team der Setzung 5-8, 1 Team der Setzung 9-12
Gruppe C: Deutschland oder Hongkong, 1 Team der Setzung 5-8, 1 Team der Setzung 9-12
Gruppe D: Hongkong oder Deutschland, 1 Team der Setzung 5-8, 1 Team der Setzung 9-12
Auslosung am Mittwoch

Damen - Die Gruppeneinteilungen

Gruppe A: Japan, Team der Setzung 5-8, Team der Setzung 9-12
Gruppe B: China, Team der Setzung 5-8, Team der Setzung 9-12
Gruppe C: Hongkong oder Taiwan, 1 Team der Setzung 5-8, 1 Team der Setzung 9-12
Gruppe D: Taiwan oder Hongkong, 1 Team der Setzung 5-8, 1 Team der Setzung 9-12
Auslosung am Mittwoch
 

DIE SETZUNGSLISTEN

Herren

1. China (Fan Zhendong, Lin Gaoyuan, Xu Xin, Ma Long, Yu Ziyang)
2. Japan (Koki Niwa, Tomokazu Harimoto, Yuya Oshima, Jin Ueda)
3. Deutschland (Dimitrij Ovtcharov, Ruwen Filus, Patrick Franziska, Benedikt Duda)
4. Hongkong (Wong Chun Ting, Ho Kwan Kit, Jian Tianyi, Lam Siu Hang)
5. Südkorea (Lee Sangsu, Jeong Sangeun, Lim Jonghoon, Jeoung Youngsik)
6. Brasilien (Hugo Calderano, Gustavo Tsuboi, Eric Jouti)
7. Schweden (Kristian Karlsson, Anton Kallberg, Par Gerell, Elias Ranefur)
8. England (Paul Drinkhall, Samuel Walker, Liam Pitchford, David McBeath, Tom Jarvis)
9. Frankreich (Emmanuel Lebesson, Quentin Robinot, Alexandre Robinot, Alexandre Cassin)
10. Ägypten (Omar Assar, Mohamed El-Beiali, Ahmed Saleh, El-Sayed Lashin)
11. USA (Kanak Jha, Adar Alguettti, Yijun Feng)
12. Australien (David Powell, Kane Townsend, Hu Heming)
*Die Setzungsliste, die auf den drei in der WR höchstplatzierten Startern einer Nation erstellt wird, wurde am 21. Februar aktualisiert. Schweden (zuvor 6) und Frankreich (zuvor 7) rückten durch die Absagen von Mattias Karlsson und Simon Gauzy um eine bzw. 2 Positionen nach hinten.

Damen

1. Japan
2. China
3. Hongkong
4. Taiwan
5. Rumänien
6. Singapur
7. Brasilien
8. Ägypten
9. Nordkorea
10. USA
11. Australien
12. England 

 

DAS AUFGEBOT DES DTTB IN LONDON

Herren: Dimitrij Ovtcharov (Fakel Gazprom Orenburg), Ruwen Filus (TTC Rhönsprudel Fulda-Maberzell), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt)
Trainer: Jörg Roßkopf 
Sportdirektor: Richard Prause
Physiotherapeut: Peter Heckert (Olympiastützpunkt Hessen)
Schiedsrichter: Christoph Geiger

DAS SPIELSYSTEM

Bei Damen und Herren wird jeweils mit 12 Mannschaften. In der Vorrunde wird am Donnerstag in 4 Gruppen à 3 Teams "jeder gegen jeden gespielt". Die Gruppensieger und die Zweitplatzierten erreichen das Viertelfinale. Ab dem Viertelfinale wird im K.-o.-System gespielt.
Die Matches werden in einer modifizierten Version des "Olympischen Systems" ausgetragen. Im "Olympischen Test-System" wird das Doppel nicht nach den beiden ersten Einzeln, sondern unmittelbar zu Beginn eines Mannschaftsspiels ausgetragen. Die Mannschaftsaufstellung, die aus drei Spielern besteht, muss 20 Minuten vor Beginn des Matches festgelegt werden. Das Match ist mit dem dritten Punktgewinn für ein Team beendet. Maximal fünf Begegnungen (ein Doppel und vier Einzel) werden ausgetragen.

Spielreihenfolge Team A - Team X

Doppel: B/C - Y/Z
Einzel: A - X
Einzel: C - Z
Einzel: A - Y
Einzel: B - X

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