Saarbrücken. Kennen Sie Yijun Feng? Er ist der mit 18 Jahren der jüngste Teilnehmer beim Men’s World Cup 2016 in Saarbrücken. Geboren in China, kam er mit 8 Jahren in die USA. Dort besucht er aktuell ein College in Atlanta und studiert Wirtschaft. Nebenbei spielt er „ein wenig“ Tischtennis. Im letzten Jahr spielte er professionell in China. Auf der internationalen Bühne ist er erst vor kurzem angekommen: 2016 in Kuala Lumpur bei der Team-Weltmeisterschaft, bei den Olympischen Spielen in Rio und auf der World Tour bei den Hungary Open.
Sein bislang größter internationaler Erfolg war ein Sieg gegen Quadri Aruna aus Nigeria, den er selbst allerdings nicht wirklich zählen möchte: Normalerweise habe er keine Chance gegen einen Top 30 Spieler, sagt der Amerikaner. Sein kurzfristiges Ziel sei, unter die Top 130 zu kommen.
Wenn man seinen Beinahe-Sieg gegen Lee Sangsu im Eröffnungsmatch gesehen hat, als er sich gegen den Weltranglisten-19. erst im Entscheidungssatz geschlagen geben musste, erscheinen die Pläne des sympathischen 19-Jährigen sehr bescheiden.
Betreut wird er übrigens von Stefan Feth, dem ehemaligen Bundesligaspieler von TTC Zugrbrücke Grenzau und jetzigen Nationaltrainer der USA. Feth wanderte vor 10 Jahren in die USA aus und betreibt mit seiner Frau Nan Li und seinen chinesischen Schwiegereltern Zhang Li und Li Zhen Shi eine Tischtennisakademie bei San Francisco. Seine Schwiegereltern haben zusammen acht Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften für China gewonnen. Yijun spielt übrigens im Penholderstil, also einer modernen Variante mit Rückhandtopspin. Er hat es in China so gelernt. Wie erklärt er sich den Niedergang dieses Spielstils selbst in China? „Man hat mehr Power mit dem Shake-Hand-Stil – und er ist einfacher zu erlernen.“