Hagen am Teutoburger Wald. Wem unbegreiflich erscheinen mag, dass sich einer, der schon dreimal das Bundesranglistenturnier gewonnen hat, auch beim vierten Mal wieder mit dem gleichen Ehrgeiz hineinkniet, für den hat Georg Böhm eine verblüffend einfache Erklärung parat: "Wenn es gut war, willst du es noch einmal machen." Das schrieb das Fachmagazin "tischtennis". Im Jahr 1986.
30 Jahre später ist Zsolt-Georg Böhm, der in den 1980er-Jahren einer der besten deutschen Spieler war und unter anderem sechsfacher Deutscher Einzelmeister wurde, zurück beim Bundesranglistenfinale, das er in seiner Karriere insgesamt sechsmal gewinnen konnte. Zwischen 1988 und 1997 verwies er seine Nationalteamkollegen Ralf Wosik, Jörg Roßkopf, Steffen Fetzner und Richard Prause auf die hinteren Plätze bei dem Turnier, das unter den Bezeichnungen DTTB-Top 12 bzw. 16 firmierte und bei dem die komplette deutsche Elite zum epischen Jeder-gegen-jeden-Wochenende antrat.
Routine trifft auf junge Wilde
Den Glanz vergangener Jahre hat das Turnier etwas eingebüßt gegenüber früheren Zeiten mit einem lichteren nationalen und vor allem internationalen Terminkalender. Die Europameisterschaften in Budapest etwa laufen parallel, sodass sich beim Bundesranglistenfinale vor allem ehemalige Nationalspieler mit Jung-Nationalspielern, Jugend-Kaderspielern und ambitionierten Amateuren messen. Trotzdem ist das gegenwärtig im Top-48-Format ausgetragene Bundesranglistenfinale eine Veranstaltung, bei der zwei begehrte Titel vergeben werden, die wichtigsten nach den Deutschen-Meister-Titeln im Einzel. Außerdem gibt es für das vordere Drittel 13 persönliche Startplätze für Damen und Herren bei den Deutschen Meisterschaften in Bamberg vom 3. bis 5. März.
Ex-Nationalspielerin Tanja Krämer ist in Hagen bei den Damen topgesetzt und landet wie ihre Busenbacher Bundesliga-Teamkollegin bei nationalen Höhepunkten traditionell weit vorne. Krämer und Göbel konnten beide bereits den Titel gewinnen und werden in Hagen erneut versuchen, junge Wilde wie die B-Kaderspielerinnen Chantal Mantz (Berlin), Yuan Wan (Bingen-Münster/Sarmsheim) oder Jugend-Nationalspielerin Caro Hajok (Tostedt) in die Schranken zu weisen. Auch Titelverteidigerin Yuko Imamura (Hövelhof) ist wieder am Start.
Flemming vor Dang Qiu gesetzt / Duell Böhm gegen Stumper möglich
Bei den Herren spekuliert Alexander Flemming an Position eins der Setzliste auf seinen zweiten Titel beim Bundesranglistenfinale. Der größere Druck dürfte allerdings auf dem Grünwettersbacher Dang Qiu lasten, der zum Kreis derer aus dem Roßkopf-Nationalteam gehört, die sich Hoffnungen auf einen Startplatz bei der LIEBHERR WM Mitte 2017 in Düsseldorf machen dürfen - wenn sie sich in den kommenden Monaten mit Top-Leistungen oder vorbildlicher Trainingsarbeit empfehlen. Spannung birgt auch ein mögliches Generationen-Duell: Der 54-jährige Zsolt-Georg Böhm, der für Nassau in der Oberliga spielt, könnte auf den 14-jährigen Kornwestheimer Regionalliga-Akteur Kay Stumper treffen.
Spielsystem und Eintrittspreise
Die 48 Damen und 48 Herren werden an zwölf Tischen in der Sporthalle der Grundschule Gellenbeck sehenswerten Sport bieten. Es wird in acht Gruppen mit je sechs Spielern bzw. Spielerinnen gespielt. Die Sieger der Gruppen qualifizieren sich direkt für die Endrunde. Die Zweit- und Drittplatzierten der Gruppen spielen eine Qualifikationsrunde für die Endrunde der besten 16 Akteure. Das Turnier beginnt am Samstag um 9 Uhr mit der ersten Damen-Runde.
Am Sonntag ab 9:30 Uhr wird das Turnier mit den Platzierungsspielen fortgesetzt. Dann spielen die Qualifizierten um die Plätze eins bis 16, wobei lediglich die Endplatzierungen eins und zwei sowie 13 und 14 exakt ermittelt werden. In allen Spielen der Vorrunde entscheiden drei Gewinnsätze, in allen Spielen der Platzierungsrunde sowie in den Qualifikationsspielen vier Gewinnsätze.
Der Eintritt kostet an beiden Tagen vier Euro pro Person, darin enthalten sind 2 Euro als Verzehrgutschein für die Cafeteria. Kinder bis zwölf Jahre haben freien Eintritt.
Auslosung / Ergebnisse
Die Auslosung ist am Freitagabend.
Zu den Ansetzungen und Ergebnissen
Die Top 4 in Hagen a. T. W.
Herren
Damen
Zeitplan
Freitag, 21. Oktober
19:00 Uhr: Auslosung
Samstag, 22. Oktober
09:00 Uhr: 1. Runde Damen (Gruppe) (12 Tische)
09:30 Uhr: 1. Runde Damen (Gruppe) (12)
ca. 09:55 Uhr: Begrüßung
10:00 Uhr: 1. Runde Herren (Gruppe) (12)
10:30 Uhr: 1. Runde Herren (Gruppe) (12)
11:00 Uhr: 2. Runde Damen (Gruppe) (12)
11:30 Uhr: 2. Runde Damen (Gruppe) (12)
12:00 Uhr: 2. Runde Herren (Gruppe) (12)
12:30 Uhr: 2. Runde Herren (Gruppe) (12)
13:15 Uhr: 3. Runde Damen (Gruppe) (12)
13:45 Uhr: 3. Runde Damen (Gruppe) (12)
14:15 Uhr: 3. Runde Herren (Gruppe) (12)
14:45 Uhr: 3. Runde Herren (Gruppe) (12)
15:15 Uhr: 4. Runde Damen (Gruppe) (12)
15:45 Uhr: 4. Runde Damen (Gruppe) (12)
16:15 Uhr: 4. Runde Herren (Gruppe) (12)
16:45 Uhr: 4. Runde Herren (Gruppe) (12)
17:30 Uhr: 5. Runde Damen (Gruppe) (12)
18:00 Uhr: 5. Runde Damen (Gruppe) (12)
18:30 Uhr: 5. Runde Herren (Gruppe) (12)
19:00 Uhr: 5. Runde Herren (Gruppe) (12)
19:30 Uhr: Qualifikationsrunde Damen (8)
20:15 Uhr: Qualifikationsrunde Herren (8)
Sonntag, 23. Oktober
09:30 Uhr: 1. Runde Damen (K.-o.-Runde) (8)
10:15 Uhr: 1. Runde Herren (K.-o.-Runde) (8)
11:00 Uhr: 2. Runde Damen (K.-o.-Runde) (8)
11:45 Uhr: 2. Runde Herren (K.-o.-Runde) (8)
Im Anschluss Umbau
12:45 Uhr: 3. Runde Damen (K.-o.-Runde) (4)
13:30 Uhr: 3. Runde Herren (K.-o.-Runde) (4)
ab 14:15 Uhr: Damen Finale + Spiel um Platz 13 (2)
ab 15:00 Uhr: Herren Finale + Spiel um Platz 13 (2)
Im Anschluss Siegerehrung
Austragungsort
Sporthalle der Grundschule Gellenbeck
Görsmannstraße 16
49170 Hagen a. T. W.