Kolbermoor. Der SV DJK Kolbermoor scheint gut gerüstet zu sein für das Hammerspiel am kommenden Sonntag beim TTC 46 Weinheim. Am Freitagabend ließen die Oberbayern beim klaren 6:2 über den ESV Weil jedenfalls keine Fragen offen. Selbst die sonst so starke Anna Hursey konnte, abgesehen von einem soliden Auftritt im Doppel, keine Akzente setzen und musste Hana Arapovic und Annett Kaufmann gratulieren.
Allerdings war das Team aus dem Dreiländereck personell gehandikapt an die Tische gegangen. Die bisher sehr erfolgreiche Chilenin Daniela Ortega stand nicht zur Verfügung, somit musste man auf die erkrankte Lea Lachenmayer zurückgreifen, die ihr Einzel und Doppel abschenken musste. Zudem laborierte Ievgeniia Sozoniuk an Knieproblemen.
Dies soll aber keineswegs die bärenstarke Leistungen von Kolbermoor schmälern, das vor etwas über 160 Fans beim letzten Punktrunden-Heimspiel in der B2X-Arena das dominante Team war und den Gästen lediglich neun Satzgewinne gestattete.
1:1 nach den Doppeln: Kaufmann/Arapovic gewannen kampflos gegen Lachenmayer/Riliskyte, währen Hursey/Sozoniuk ein recht gutes Spiel gegen Ghosh und Tiefenbrunner, letztere kam nur im Doppel zum Einsatz, lieferten, das sie letztlich klar in vier Sätze für sich entschieden.
Dann zog Kolbermoor rasch davon: Annett Kaufmann nahm in vier Sätzen Revanche gegen Ievgeniia Sozoniuk für die Hinspielniederlage – damals hatte auch das Team aus Bayern überraschend mit 4:6 verloren. Die starke Hana Arapovic besiegte Anna Hursey mit 3:2 – da hätte wohl mancher eher auf Hursey getippt. Das kampflose 0:3 von Lea Lachenmayer gegen Qianhong Gotsch folgte – schade, dieses Defensiv-Duell hätte man gerne gesehen. Die Litauerin Kornelija Riliskyte hielt ihr Team aber erst einmal im Spiel und verkürzte durch einen überraschenden Vier-Satz-Sieg gegen die Inderin Swastika Ghosh auf 2:4.
Doch dann war wieder das vordere Paarkreuz in der Reihe, und Kolbermoor machte ziemlich humorlos den sprichwörtlichen Sack zu. Die richtig gut aufgelegte Annett Kaufmann gönnte Anna Hursey nicht einmal einen Satz. Revanche Teil zwei geglückt – im Hinspiel hatte die 18-jährige Hoffnungsträgerin des DTTB bekanntlich sowohl Hursey als auch Sozoniuk gratulieren müssen. Und Hana Arapovic geriet gegen Ievgeniia Sozoniuk nie in Gefahr und machte den Deckel drauf.
Kolbermoors Trainer und Abteilungsleiter Dr. Michael Fuchs hatte Grund zur Zufriedenheit: "Wir haben im vorderen Paarkreuz heute gut gespielt, die ersten zwei Einzel waren aber umkämpft und hätten auch anders ausgehen können. Insgesamt eine konzentrierte Leistung von uns und ich denke auch ein verdienter Sieg, aber natürlich ist uns auch entgegengekommen, dass Lea Lachenmayer ihre Spiele krankheitsbedingt nicht spielen konnte."
Auf die etwas überspitzt formulierte Frage, ob Kolbermoor so stark oder Weil so schwach gewesen sei, antwortete ESV-Abteilungschefin Doris Spiess: “Beides trifft zu. Kolbermoor hat sich gut präsentiert und bei uns war einiges nicht optimal. Anna Hursey fehlte etwas die Spritzigkeit - ihr hingen noch die Reisestrapazen nach -, Ievgeniia Sozoniuk mit Knieproblemen und Lea Lachenmayer krank. Das alles trug natürlich nicht dazu bei, die Revanche von Kolbermoor zu verhindern. Einzig Kornelija Riliskyte konnte frei aufspielen und hat sich auch mit einem Sieg belohnt. Wir hoffen jetzt, dass bis zum nächsten Wochenende wieder alle gesund und fit sind.” Am Samstag, den 1. März, empfangen die Weilerinnen nämlich den Serienmeister ttc berlin eastside und wollen da, gerade vor den heimischen Fans, eine bessere Figur abgeben als in Kolbermoor.
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