Berlin/Frankfurt. Das Jahr 2025 ist ein ganz besonderes für den Deutschen Tischtennis-Bund. Es ist das Jahr des 100-jährigen Jubiläums. Am 8. November 1925 wurde der DTTB in Berlin bei seiner ersten "Ordentlichen Generalversammlung" aus der Taufe gehoben.
Auf der DTTB-Website erinnern wir in diesem Jahr jeden Monat mit einem anderen Thema aus der Historie oder Gegenwart. Diesmal blicken wir mit der Geschichte des Schnuppermobils in den Bereich der Sportentwicklung: Deutschlands fahrbare Tischtennishalle feierte erst kürzlich Geburtstag und tourt nun bereits im 26. Jahr unermüdlich durch die Bundesrepublik.
Rollender Wunderkasten voll mit Tischtennis
Sie kennen die Geschichte mit dem Zauberhut? Magier entlocken diesem auf wundersame Art und Weise Kaninchen, Seidenschals und vieles mehr. Die Magier des Deutschen Tischtennis-Bundes heißen „Teamer“ und zaubern eine ganze Tischtennishalle aus einem Wunderkasten auf vier Rädern hervor.
Dieses Auto, randvoll mit Tischtennisausrüstung und auf den Namen „Schnuppermobil“ getauft, tourt nunmehr seit etwas mehr einem Vierteljahrhundert quer durch Deutschland. Dabei war es keine Magie, sondern vielmehr das kluge Kalkül der verantwortlichen Funktionäre, die Ende Oktober 1998 in einem Workshop des DTTB-Breitensportkongresses die Vision entwickelten, ihren Sport mit einem fahrbaren Untersatz in jeden noch so entlegenen Winkel der Republik zu tragen. Melanie Buder, Jugendsekretärin des DTTB und seit dem Jahr 2000 auch verantwortlich für die Koordination der Schnuppermobil-Einsätze, erklärt die damit verknüpfte Zielstellung: „Vereinen, Schulen und an Tischtennis interessierten Institutionen sollte ein räumlich und zeitlich flexibles All-inclusive-Instrument zur Verfügung gestellt werden, das selbst ohne vorhandene Infrastruktur jederzeit und überall eine zielgerichtete Werbung für den Tischtennissport erlaubt.“
Der Weihnachtspremiere 1999 folgen 26 Erdumrundungen
Aus der Präsentation einer Idee wurde ein Jahr später Wirklichkeit. Am 19. Dezember 1999 trat das Schnuppermobil seine Jungfernfahrt im Kreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen an. Bei der Weihnachtsaktion des SC BW Ottmarsbocholt zauberte es einen kompletten Tischtennis-Parcours aus seiner Ladefläche in die Halle. An diesem Tag legten Dutzende Kinder, deren Eltern sowie Vereinsmitglieder das Tischtennis-Sportabzeichen ab. Am Steuer des Opel Movano saß der „Teamer“ der ersten Stunde, der Recklinghäuser Alexander Murek.
Seit jenem Dezembertag vor nun etwas mehr als 25 Jahren hat sich viel verändert. Im Laufe seiner Tischtennis-Touren legte das Schnuppermobil beeindruckende 1,05 Millionen Kilometer zurück – das entspricht etwa 26,2 Erdumrundungen entlang des Äquators. Bis zum Redaktionsschluss Ende Oktober verzeichnete es 3.219 Einsatztage. Dank des langjährigen Sponsors Butterfly, der das Projekt bereits im zwanzigsten Jahr unterstützt, wurde aus dem ersten Opel Movano längst ein bis unter den Fahrzeughimmel mit hochwertigem Tischtennismaterial ausgestatteter Mercedes Sprinter – mittlerweile der vierte seiner Art. Sein Inneres hat magische Anziehungskraft und ist ein Spaßpaket mit höchstem Aufforderungscharakter: Tische, Schläger und Bälle in jeder Größe – vom Mini- bis zum XXL-Format. Auch Technik wie Roboter, Soundanlage und Geschwindigkeitsmessgerät gehören zum Standard. Was genutzt wird, hängt allein von Zeit, Location, Helferzahl und den Wünschen des Buchenden ab.
Mehr als 25 Jahre Kompetenz und Qualität
Das Schnuppermobil steht in jeder Hinsicht für Kontinuität. Neben vier Fahrzeugwechseln gab es in vergangenen 25 Jahren nur zwei weitere Veränderungen: Uli Eckert und Dominic Tran lösten im April den ersten Teamer Alexander Murek ab, und die Firma Joola rückte in den Jahren 2016 bis 2020 an die Stelle des Sponsors Butterfly. Mit Qualität und Kompetenz wurde das Schnuppermobil über die Jahre zum unverzichtbaren Bestandteil bei drei Weltmeisterschaften, drei Europameisterschaften und zahlreichen Top-Events in Deutschland. Hauptmieter sind die Mitgliedsverbände des DTTB, die das Schnuppermobil gerne in Aktionswochen einbeziehen – so wie beispielsweise seit vielen Jahren der Badische TTV und der Hamburger TTV bei ihren mehrwöchigen Schulprojekten.
Häufig wurde das Schnuppermobil in diesem Jahr im Südwesten Deutschlands gesehen. Der Pfälzer TTV buchte es anlässlich seines 75-jährigen Jubiläums für fast fünf Wochen zu diversen Veranstaltungen.
Auch außerhalb des Tischtennissports wurde es von namhaften Kunden wie dem Springer-Verlag für sein Sommerfest, dem Unternehmen Thomas Sabo für eine Firmenfeier und von Metro Düsseldorf gebucht. Besonders lange im Einsatz war die mobile Tischtennishalle im Jahr 2000 auf der Expo in Hannover, wo sie im „Big Tipi“ über drei Wochen hinweg Tischtennis indoor und outdoor präsentierte. Ein besonderes Highlight bot der TTSV Kenzingen: An fünf Veranstaltungstagen nutzten unzählige Kinder das Sommerangebot – darunter Wasser-Tischtennis im Kenzinger Freibad.
Das Schnuppermobil weckt überall Begeisterung
Sehr häufig wird das DTTB-Schnuppermobil auch direkt von Vereinen gebucht. Viele davon werden im Anschluss aus gutem Grund zu Wiederholungstätern. In Zeiten, in denen Kinder nicht mehr selbstverständlich in Vereine strömen, weil sie aus einer Vielzahl an Sportarten und Freizeitangeboten wählen können, wird es immer schwieriger, Nachwuchs zu gewinnen. Marita Bugenhagen, die Leiterin des Referats Breitensport beim DTTB, kennt den Grund: „Die Vereine merken zunehmend an ihren Mitgliedszahlen, dass sie aktiv werden müssen. Projekte wie das Schnuppermobil – idealerweise kombiniert mit DTTB-Aktionen wie den mini-Meisterschaften, Schnupperkursen oder Schulaktionen – können hier gezielt Abhilfe schaffen.“
Die Hauptaufgabe des Schnuppermobils ist es, Anreize zu setzen, Begeisterung zu wecken und für den Tischtennissport zu motivieren – und nicht selten endet das in einem Vereinsbeitritt. Die Schnuppermobil-Verantwortliche Melanie Buder empfiehlt besonders die Zusammenarbeit mit Schulen: „Einsätze des Schnuppermobils in Grundschulen sind ideal. Tischtennis bei Dritt- und Viertklässlern vorzustellen, hat sich als sehr erfolgversprechend erwiesen. Diese Zielgruppe lässt sich mit einem gut organisierten Angebot leicht für den Sport begeistern.“ Neben Vereinen und Verbänden zählen auch kommunale Einrichtungen, Schulen, Kinderhorte, Freizeiteinrichtungen, Freibäder, Senioren- und Jugendheime sowie Unternehmen gerne zu den Buchern und bereichern mit dem Schnuppermobil ihr Angebot – beispielsweise in Einkaufsstraßen, bei Sportveranstaltungen oder auf Messen.
Schnell für 2025 buchen – Reservierungen sind begehrt
Eines ist sicher: Das Schnuppermobil fährt und fährt – unermüdlich. Wer im Jahr 2025 noch Interesse an einer Buchung hat, sollte nicht zu lange warten. Denn für einen Preis ab 350,00 Euro für einen mehrstündigen Einsatz erfreut sich das „Auto voll mit Tischtennis“ großer Beliebtheit. Ob Aktionen mit Schulen und Vereinen, Outdoor im Park oder Freibad, Indoor in der Halle oder in einem Einkaufszentrum oder in Verbindung mit den Breitensportaktionen des DTTB – das Schnuppermobil ist unkompliziert zu mieten, und den kreativen Einsatzmöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Melanie Buder rät, mit der Buchung nicht zu lange zu warten: „Es gibt bereits zahlreiche Reservierungen für das kommende Jahr. Wer seinen Wunschtermin sichern möchte, informiert sich am besten auf der DTTB-Homepage unter www.tischtennis.de/mein-sport/aktionen/schnuppermobil oder setzt sich direkt mit uns in Verbindung.“
Auf die Entwicklung des Schnuppermobils in den vergangenen 25 Jahren und drei Monaten blickt Melanie Buder nicht ohne Stolz: „Wir freuen uns, dass es ein uneingeschränkter Erfolg geworden ist. Mit ihm präsentiert der Deutsche Tischtennis-Bund auf Wunsch die gesamte Angebotspalette seiner zahlreichen Breitensport-Aktionen. Wie gut das Schnuppermobil ankommt, zeigt das über die vielen Jahre stetig gewachsene Interesse.“ Buder ist sich sicher: „Das Schnuppermobil wird noch unzählige Kilometer für sehr viele Erdumrundungen auf seinem Tachometer ansammeln.“
Erfolgsgeschichten sind ohne menschliche Komponente nicht denkbar. Beim Schnuppermobil ist der sogenannte Teamer gleichzeitig der Fahrer und die Schnittstelle zwischen den Buchern und Tischtennisspielenden. Im Frühjahr 2024 änderte sich erstmals die Besetzung. Nach etwas mehr als 24 Jahren und 1 Million Kilometer trat mit Alexander Murek der Teamer der ersten Stunde freiwillig auf Bremse. Der Recklinghäuser reichte das Lenkrad an Ulrich Eckert aus Hilpoltstein und Dominic Tran aus Beratzhausen weiter. Doch wer sind die beiden Bayern?
Uli Eckert: Kinder und Senioren motivieren
Uli Eckert treibt die Liebe zum Tischtennissport an. Der ehemalige Manager der BayernLB ist seit 15 Jahren Mitglied der Abteilungsleitung des TV 1879 Hilpoltstein, unter anderem ausgezeichnet mit dem Grünen Band und dem DTTB-Breitensportpreis. Eckert ist Senioren- und Faszientrainer, besitzt die Übungsleiter-C- sowie die Fitnesstrainer-C-Lizenz, leitet seit drei Jahren in der örtlichen Grundschule für die Dritt- und Viertklässler eine Tischtennis-AG. Eckert sagt nicht ohne Stolz: „Es macht Spaß, Kinder zum Spielen und zur Bewegung zu motivieren. Vor Corona hatten wir in Hilpoltstein drei Jugendmannschaften. Zur neuen Saison meldeten wir sieben.“ Selbst zum Schläger greift der ehemalige Viertligaspieler nicht mehr: „Bei den vielfältigen Managementaufgaben für den TV bleibt dazu einfach keine Zeit.“ Auch die Hobbys Ausdauersport, Skifahren und Golf leiden unter dem Engagement des umtriebigen 62-Jährigen. Eckert hat sich für seine Einsätze als Teamer des Schnuppermobils eines besonders auf die Fahnen geschrieben: „Ich möchte die die Menschen, von Kindern bis hin zu Senioren, für das Tischtennisspiel begeistern und motivieren.“
Dominic Tran: Zum Mitmachen animieren
Eckert teilt sich die Aufgabe des Teamers mit Dominic Tran, der unlängst Anfang Juni mit seinem Verein TTV 1980 Beratzhausen das Bundesfinale der mini-Meisterschaften ausrichtete. Der 28 Jahre alte Student der Betriebswirtschaft an der OTH Regensburg ist in seinem Verein seit drei Jahren als Jugendtrainer und Betreuer im Einsatz und Beisitzer des TTV-Vorstands. Für Tran ist sein Engagement für den Tischtennissport längst zur Selbstverständlichkeit geworden. Im Bezirk Oberpfalz ist er gleich dreimal Fachwart - im Jugend-Mannschaftssport, im Jugend-Einzelsport sowie im Breitensport. In diesem Jahr erwarb er die außerdem die Trainer-C-Lizenz und die Para-C-Lizenz. Dominic Tran sammelte als Trainer im Jugendbereich bereits in fast allen Altersklassen Erfahrung. Seine Aufgabe als Teamer sieht er als Herausforderung: „Das Schnuppermobil ist eine der besten Möglichkeiten, vor allem Kinder und Jugendlichen unseren schönen Sport nahezubringen. Das ist eine große Motivation. Ich würde mir wünschen, dass erkannt wird, welches Potenzial Tischtennis als Sportart hat, um Leute zum Mitmachen zu animieren.“ Tran, dessen Vater und Bruder ebenfalls zum Schläger greifen, ist seit frühester Jugend leidenschaftlicher Tischtennisspieler: „Zuerst habe ich auch Fußball gespielt. Ich habe aber schnell gemerkt, dass das nichts für mich war. Somit bin ich zum Tischtennis gewechselt und dabeigeblieben.“
Einsatzmöglichkeiten des Schnuppermobils
Buchen Sie rechtzeitig, denn das Schnuppermobil hat einen vollen Terminkalender. Eine Checkliste für Ihre Veranstaltung sowie das Reservierungsformular finden Sie unter https://www.tischtennis.de/mein-sport/aktionen/schnuppermobil.
Preise: Angebote für alle
Interessiert? Ihr direkter Ansprechpartner für eine Buchung ist Uli Eckert, erreichbar unter eckert.dttb@tischtennis.de.