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Für die Damen des SV SCHOTT Jena ist die Vorrunde gut gelaufen. Foto: Verein
Mit einer Bilanz von 16:2 Punkten

2. Bundesliga der Damen: Jena sichert sich die Herbstmeisterschaft

Julian Hörndlein 23.12.2022

Dass der SV SCHOTT Jena nach der Vorrunde an der Spitze des Damen-Unterhauses stehen würde, hatten vor der Saison nur wenige gedacht. Jetzt überwintert die Mannschaft an der Spitze – und möchte dort auch nicht weg.

„Wir möchten natürlich gerne den Platz an der Sonne einnehmen“, sagt Jenas Coach Ralf Hamrik. Für ihn ist die Saison mit Blick auf die Tabelle gut gelaufen, aus dem angestrebten Platz im vorderen Mittelfeld wurde jetzt die Herbstmeisterschaft mit 16:2 Punkten. Einzig bei der 3:6-Niederlage gegen Fürstenfeldbruck hatte das Team Punkte liegen gelassen. Die Rückrunde, schätzt Hamrik, wird allerdings nicht so einfach. Valerija Mühlbach steht nicht mehr zur Verfügung. Haruna Sugita verstärkt den Verein, sie wechselt vom Ligarivalen Uentrop nach Thüringen. „Eigentlich haben wir im Januar schon die schwersten Spiele“, sagt Hamrik mit Blick auf die Partien gegen Anröchte und Fürstenfeldbruck sowie im Februar gegen Tostedt. „Die Spitze ist relativ breit aufgestellt“, meint der Coach.

Auf dem Treppchen befinden sich aktuell neben Jena noch der TTK Anröchte und Vorjahresmeister MTV Tostedt. In Anröchte ist Manfred Vogel zufrieden. „Es ist so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben“, meint er. Die Mannschaft steht bei einer Bilanz von 15:3 auf dem zweiten Platz der Liga. In der Rückrunde fällt Spitzenspielerin Qi Shi aus, die 13-jährige Lisa Wang ist ab Januar für den Erwachsenensport gemeldet. „Wir wollen oben bleiben und gerne Erster werden“, so Vogel. Entscheiden wird sich das womöglich bereits am ersten Spieltag der Rückrunde beim Spitzenspiel zwischen Anröchte und Jena.

In Tostedt hat sich die Einschätzung von Vorstand Michael Bannehr bestätigt: „Es ist eine anspruchsvolle Klasse“, erklärt er. Das Team aus dem Norden hatte sich vor der Saison mit Dominika Wiltschkova verstärkt. „Dominika passt super ins Team“, hat Bannehr festgestellt. Die Planung in Tostedt ist langfristig: Auch nach der Saison soll die Mannschaft möglichst so weiterspielen. „Wir spielen ambitioniert nach oben und gucken, was dann passiert“, sagt er. Bezüglich der Meisterschaft wagt Bannehr eine Prognose: „Ich glaube, dass Jena das durchziehen wird.“

Leipzig und Annen im Abstiegskampf

Auf der anderen Seite der Tabelle und damit auf den Abstiegsplätzen stehen aktuell die DJK BW Annen und die Leutzscher Füchse aus Leipzig. Eine Überraschung ist die Platzierung in Leipzig nicht. „Es ist ein bisschen so gelaufen wie erwartet“, erklärt Huong Schreiner. Die Mannschaft sei nicht mehr ganz so wettbewerbsfähig wie in den letzten Jahren. Gleichzeitig sei die Liga stärker geworden. Gerade in der zweiten Spielhälfte sieht Schreiner noch Verbesserungspotenzial. „Es gibt ein paar Mannschaften, an denen wir zur Pause immer gut dran sind“, sagt sie. Wichtig für die Leipzigerinnen wird das Spiel gegen Langstadt II am 18. März. Es gibt auch eine personelle Änderung: Anna Kemper, bisher auf Platz 3, wechselt nach einem Vorrundeneinsatz.

„Wir wollten schon auf einem sicheren Platz überwintern“, meint Paulo Rabaça von der DJK BW Annen. Gelungen ist das nicht, die Mannschaft steht auf dem vorletzten Platz bei 4:14 Punkten. Unglücklich sei die 4:6-Niederlage gegen Leipzig gewesen. Rabaça sieht als Knackpunkt die Doppel, die zum Schluss der Hinrunde besser funktioniert haben. Ganz oben sieht Rabaça weiterhin Jena und Anröchte.

Zufriedenheit in Uentrop

Auf dem vierten Platz steht aktuell der TuS Uentrop. Man habe nach dem Auftaktsieg gegen Tostedt einige schwierige Spiele gehabt, erinnert sich Nadine Sillus, die in der Vorrunde in jedem Spiel zum Schläger gegriffen hat. Die Mannschaft verlor am zweiten Spieltag gegen Anröchte. „Das ist für uns immer ein kleines Derby“, meint sie. Später lief die Runde besser, lediglich gegen Fürstenfeldbruck und Jena standen noch zwei Niederlagen zu Buche. „Jetzt bin ich total zufrieden mit der Hinrunde“, erklärt Sillus. Das Ziel für die Rückrunde ist es, einen Platz im oberen Teil der Tabelle zu halten.

Direkt hinter Uentrop ist aktuell die Mannschaft vom TuS Fürstenfeldbruck zu finden. "Wenn uns jemand vor der Runde gesagt hätte, dass wir die Vorrunde mit 10:8 Punkten abschließen, haätten wir dankend angenommen, das aber nie zu wagen gehofft", sagen Sandra Peter und Ingo Hodum. Das Team habe immer dann Chancen genutzt, wenn die gegnerischen Mannschaften nicht komplett angetreten seien. Als Aufsteiger möchte sich Fürstenfeldbruck im Unterhaus etablieren und den Klassenerhalt schaffen. "Mit der Vorrunde sind wir diesem Ziel zwar schon sehr nahe gekommen, möchten aber auch in der Rückrunde noch einige Punkte dazugewinnen", so der Trainerstab.

Auf den Plätzen Sieben und Acht stehen die DJK Offenburg und der TTC Langweid. Letztere hatten mit dem Ausfall von Vitalija Venckute zu kämpfen. „Wir haben das beste draus gemacht“, sagt Spielertrainerin Cennet Durgun. Ärgerlich sei die Niederlage gegen Annen gewesen, als das bayerische Team 6:4 trotz Aufholjagd verlor. Es wird zur Rückrunde eine neue Spielerin auf der fünften Position geben. Insgesamt ist der Plan beim TTCL, dass eine konkurrenzfähige zweite Mannschaft aufgebaut wird, die zur ersten Mannschaft aufschließen kann. „Ich will am Ende der Saison sechs Siege haben“, so Durgun. Vier sind dazu noch notwendig. Außerdem soll ein Platz im Mittelfeld stehen.

Das Unterhaus als ausgeglichene Liga

In Offenburg ist Petra Heuberger zufrieden. „Den Abstand nach hinten wollen wir halten“, sagt sie. Drei Siege, ein Unentschieden und fünf Niederlagen weist die Vorrundenbilanz für die Baden-Württembergerinnen auf. „Die Liga ist relativ ausgeglichen“, meint Heuberger. Für sie habe vor allem Theresa Lehmann stark gespielt, sie steht bei einer Bilanz von 10:2, die meisten davon im hinteren Paarkreuz. Zudem hat Lehmann ihre zwei Spiele im vorderen Paarkreuz für sich entscheiden können.

Bei der zweiten Garde des TSV Langstadt blickt Janina Kämmerer auf eine holprige Vorrunde zurück. „Bis auf das letzte Heimspielwochenende hatten wir bei jedem Spiel mit Ausfällen verschiedener Art zu kämpfen“, sagt die Spielerin. Tanja Krämer und Inka Dömges hätten häufig ausgeholfen. „Ansonsten sind wir glücklich, dass wir uns durch die letzten beiden Siege etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen konnten“, so Kämmerer. Primäres Ziel für die Rückrunde ist es, gesund und verletzungsfrei zu bleiben. Sportlich soll so früh wie möglich der Klassenerhalt gesichert werden.

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