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Dominika Wiltschkova verstärkt Vorjahresmeister Tostedt.
Auch die Damen starten in die Unterhaus-Saison

2. Bundesliga der Damen: Stärker denn je?

Julian Hörndlein 02.09.2022

Frankfurt/Main. So richtig festlegen darauf, wer in diesem Jahr die Meisterschaft in der 2. Bundesliga der Damen für sich entscheiden wird, möchte sich in den Reihen der Teams eigentlich niemand. Der Tenor: Die Liga ist stärker geworden – und unberechenbarer. Einen Wunsch haben die Vereine: Die Saison soll nach all den Saisons mit Einschränkungen nun möglichst normal ablaufen.

„Die letzte Saison halte ich für einen Scherz“, sagt Manfred Vogel vom TTK Anröchte. Zweimal hatte die Mannschaft im Februar nicht antreten können. Für diese Saison hofft Vogel, dass das besser wird. Malamatenia Papadimitriou und Ting Yang haben den Verein verlassen, Leonie Berger ist aus Staffel nach Anröchte gewechselt. Mit Lukrecija Juchnaite verstärkt eine 15-Jährige das Team. Vogel sieht sein Team unter den ersten Dreien, nennt Langstadt und Tostedt als weitere Favoriten. „Man muss aber sehen, mit welchen Spielerinnen die Mannschaften dann tatsächlich antreten“, erklärt er.

In Annen werden derweil die Erwartungen etwas herunter geschraubt. „Wir werden etwas kleinere Brötchen backen müssen“, sagt Teammanager Paulo Rabaça. Ziel ist der Klassenerhalt, Annen wird mit seinem Stamm aus fünf bis sechs Spielerinnen rotieren. Personell hat sich bei der DJK einiges geändert: Aya Umemura kam aus Kleve, Yuki Tsutsui aus Uentrop und Natalija Klimanova aus Großburgwedel. Melissa Bours wechselt aus den Niederlanden nach Nordrhein-Westfalen. Einzig Sarah Rau ist geblieben. Nominell auf Position 1.3 gelistet, wird sie laut Rabaça in dieser Saison auf im vorderen Paarkreuz einige Spiele absolvieren müssen. Als Favoriten sieht er Tostedt und Anröchte.

Unsicherheit bleibt ein Thema

Unverändert weiter geht es bei der DJK Offenburg. Die letzte Saison sei laut Petra Heuberger optimal verlaufen, die Mannschaft landete auf dem dritten Platz. „Jetzt wünschen wir uns eine Saison, in der alle Spiele stattfinden können“, sagt sie. Denn wer sich in der Liga umhört, wird feststellen, dass Unsicherheit nach wie vor ein großes Thema ist. Seien es Corona, Einreiseprobleme oder die Unwägbarkeiten durch den Ukraine-Krieg.

Auch Michael Bannehr vom Vorjahresmeister Tostedt sieht Herausforderungen. Die Frage sei, ob die Halle geheizt würde, auch Corona sei noch nicht beendet. Sportlich soll es so weitergehen wie im letzten Jahr, als mit 27:9 Punkten die Meisterschaft gefeiert werden konnte. „Wir haben nichts gegen die Titelverteidigung“, sagt Bannehr. Mit Dominika Wiltschkova habe man sich noch einmal verstärken können, Nachwuchshoffnung Mia Griesel wandert ins vordere Paarkreuz. „Ich glaube, dass das geht“, meint Bannehr. Auch er wünscht sich, dass alle Spiele stattfinden können.

Den Klassenerhalt im Blick hat Huong Do Thi vom LTTV Leutzscher Füchse 1990. Die Leipzigerinnen sind sich ihres Standes bewusst, in der vergangenen Saison konnten sie nur wegen des Rückzugs von Kolbermoor II in der Liga bleiben. „Im September wird rangeklotzt“, sagt Do Thi. In Leipzig beginnt die Saison erst am 8. Oktober mit dem Spiel gegen den TSV Langstadt II. „Wir haben einen straffen Terminplan“, sagt Do Thi.

Bei Aufsteiger Langstadt II überwiegt die Vorfreude auf die neue Saison. „Als Aufsteiger ist unser Ziel natürlich erst einmal, den Klassenerhalt zu schaffen“, erklärt Janina Kämmerer. Der Teamzusammenhalt sei gut, viele der Spielerinnen könnten gemeinsam trainieren. Zur neuen Saison ist Josephina Neumann nach Berlin gewechselt, Lorena Morsch verstärkt das Team. „Sie wird mit ihrer lockeren Art noch einmal gute Stimmung in die Mannschaft bringen“, sagt Kämmerer.

Das obere Mittelfeld soll es in Uentrop werden

Beim TuS Uentrop, dem letztjährigen Herbstmeister und späteren Zweitplatzierten, ist die Stimmung aktuell gut. „Die Neuzugänge Elena Shapovalova und Oxana Fadeeva kennen sich auch schon gut, da sie beide zusammen aus Annen zu uns gewechselt sind“, sagt Nadine Sillus, die selbst auf Position 1.5 steht. Das Ziel ist, einen Platz im oberen Mittelfeld zu erreichen. „Viel ist davon abhängig, ob wir verletzungsfrei und von Krankheiten verschont bleiben“, sagt Sillus.

Der TuS Fürstenfeldbruck schlägt in diesem Jahr nach seinem Aufstieg in der 2. Liga auf, die zweite Mannschaft ist in die 3. Bundesliga Süd aufgestiegen. „Nach unserem völlig überraschenden und keinesfalls geplanten Aufstieg kann für uns das einzige Ziel nur der Klassenerhalt sein, was sicherlich eine große Herausforderung darstellt“, erklärt Trainer Ingo Hodum. Den jüngeren Spielerinnen soll eine Leistungssteigerung ermöglicht werden. Als Pluspunkt sieht Hodum die gute Stimmung und den Zusammenhalt der Mannschaft, der für ihn auch einer der Gründe für den Aufstieg war. Ting Yang wird die Bayerinnen verstärken. Ansonsten wird die Mannschaft weitgehend in ihrer Aufstiegsformation bleiben. „Wir möchten der Mannschaft das entsprechende Vertrauen geben, auch als Lohn ihres Aufstiegs“, meint Hodum.

„Liga ist besser geworden“

Beim TTC Langweid und dem SV SCHOTT Jena ist man sich einig, dass die Liga an Niveau dazugewonnen hat. „Die Liga wird jedes Jahr besser“, sagt Jenas Ralf Hamrik. Einen guten Mittelfeldplatz strebt er für sein Team an. Acht Spielerinnen stehen in Jena in der ersten Mannschaft. Neben Ece Harac werden in Stammbesetzung Valerija Mühlbach, Kornelija Riliskyte, Yuna Kuriyama und Koharu Itagaki spielen. Als Favoriten schätzt Hamrik Uentrop, Anröchte und Tostedt ein.

Auch beim TTC Langweid ist sich Trainerin Cennet Durgun sicher, dass die Liga stärker geworden ist. „Das ist nicht ohne“, sagt sie. Ganna Farladanska ist aus Kolbermoor nach Langweid gewechselt und besetzt dort die Spitzenposition, mit ihr spielen Diana Styhar, Melanie Merk und Vitalija Venckute. Durgun hofft, über die Doppel punkten zu können. „Melanie Merk hat ein super Leistungspotenzial“, sagt die Trainerin.

Die Saison in der 2. Bundesliga beginnt am 10. September mit den Spielen von Langstadt gegen Anröchte und Tostedt gegen Langweid.

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