Oldenburg. Vier Tage, die mehr waren als ein Turnier: Vom 29. Mai bis 1. Juni wurde die niedersächsische Stadt Oldenburg zum Schauplatz eines der größten internationalen Tischtennisturniere für Menschen mit Parkinson. 277 Teilnehmende aus 14 Nationen traten bei der bereits 5. Auflage der Quooker PingPongParkinson German Open 2025 an – und lieferten eindrucksvoll den Beweis, wie eng sportlicher Ehrgeiz, gelebte Inklusion und internationale Begegnung miteinander verwoben sein können.
Organisator Stefan Ganse ordnete die Bedeutung des Events ein: „Für uns sind die PPP German Open die inklusive Tischtennisveranstaltung für Parkinson Erkrankte des Jahres! Neben dem sportlichen Wettkampf stand ebenso der Austausch unter den Spielerinnen, Spielern und Begleitenden sowie die Möglichkeit, Verständnis in der Öffentlichkeit für die Krankheit Parkinson zu schaffen, im Fokus.“
Reibungslose Organisation, starke Partner
Ausrichter der bislang größten Auflage des Turniers war die Tischtennisabteilung des Hundsmühler TV in Kooperation mit PingPongParkinson Deutschland. Unter der Schirmherrschaft von Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann wurde das Gelände Am Flötenteich zur inklusiven Begegnungszone. Unterstützt von über 150 Ehrenamtlichen und zahlreichen lokalen Partnern, darunter die VWG mit einem kostenlosen Nahverkehrsangebot für alle Teilnehmenden, gelang eine logistische Punktlandung – mit 38 neu aufgebauten Tischen, reibungslosem Turnierbetrieb und begeisterten Gästen aus der ganzen Welt.
Prominente Unterstützung und starke Leistungen
Zu den aktiven Spielern zählten auch Persönlichkeiten wie Comedian Markus Maria Profitlich, selbst an Parkinson erkrankt, der durch seine Teilnahme ein öffentliches Zeichen setzte. Auch in sportlicher Hinsicht wurde Großes geboten: Zahlreiche amtierende und ehemalige Weltmeisterinnen und Weltmeister standen in den Vorrunden und KO-Runden an den Tischen, lieferten sich intensive Matches und sorgten für Spannung bis zur letzten Minute.
Unter der Leitung von Hilmar Heinrichmeyer wurde in Damen-, Herren-, Doppel- und Mixed-Wettbewerben gespielt, jeweils unterteilt nach Leistungs- und Gesundheitsklassen, um Chancengleichheit zu wahren. Neben den sportlichen Favoriten überzeugten auch viele „Newcomer“ – und zeigten, dass Parkinson kein Hindernis für sportliche Exzellenz sein muss.
Ein Fest der Begegnung – auch abseits der Tische
Doch das Turnier war mehr als ein Wettkampf. Mit einem stimmungsvollen Einmarsch der Nationen, Grußworten unter anderem von Nenad Bach, dem Gründer der globalen PingPongParkinson-Bewegung, sowie einem Theaterabend im Staatstheater mit dem Stück „Kleine Schritte“ von Petra Wintersteller wurde auch kulturell ein Zeichen gesetzt.
Der Freitagabend stand im Zeichen der Wissenschaft: Im Kulturzentrum PFL diskutierten Expertinnen und Experten unter Leitung von Prof. Dr. med. Karsten Witt (Universität Oldenburg) neueste Erkenntnisse zur Diagnostik und Therapie von Morbus Parkinson – ein Format, das medizinische Tiefe mit dem praktischen Alltag vieler Betroffener verband.
Gold, Musik und emotionale Höhepunkte
Am Samstagabend folgte die Players Party im CORE Oldenburg – mit einem weiteren Höhepunkt: Henry Dürr wurde für seinen Turnier-Song „You Never Walk Alone“ ausgezeichnet und mit einer symbolischen goldenen Schallplatte geehrt. Auch die Gewinner der großen Tombola wurden gefeiert, während sich Teilnehmerinnen, Helfer und Gäste in entspannter Atmosphäre austauschten.
Am Finaltag wurden die letzten Matches in allen Klassen ausgetragen – mit höchstem sportlichem Niveau und großer Fairness. Bei der abschließenden Siegerehrung erhielten die Erstplatzierten von Carmen Jeddeloh, Arno Kampen und Julien Minnemann (alle Hundsmühler TV) sowie Isabell Meyer (PPP Deutschland) nicht nur Medaillen und Präsente, sondern auch ein echtes Stück Gold als Symbol für ihre Leistung. Und Ehre, wem Ehre gebührt: Auch Stefan Ganse, lokaler Organisator und Motor der Veranstaltung, wurde für sein unermüdliches Engagement gewürdigt.
Tischtennis als Therapie, Begegnung und Bewegung
Die Quooker PingPongParkinson German Open 2025 haben eindrucksvoll gezeigt: Tischtennis ist mehr als Sport – es ist Teil eines aktiven Lebens mit Parkinson, ein Mittel gegen soziale Isolation und ein Weg zu internationalem Zusammenhalt. Oldenburg wurde für vier Tage zur Bühne eines Sports, der verbindet, stärkt und Hoffnung gibt.
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