Frankfurt/Main. Die 3. Bundesliga Süd der Damen ist im nächsten Jahr um zwei langjährige Klubs ärmer: Der Sportbund Stuttgart steigt nach seiner Meisterschaft ins Unterhaus auf, die TTG Süßen zieht sich zurück. Im Rückblick sprechen die Vereinsverantwortlichen von einer ausgeglichenen Saison, die auch ihre Überraschungsmomente hatte.
Dass man beim DJK Sportbund Stuttgart oben mitspielen wollte, das war bereits vor der Saison klar gewesen. Eine Platzierung auf den ersten drei Rängen war das Ziel von Mannschaftsführer Thomas Walter gewesen. „Es ist noch deutlich besser gelaufen“, sagt er mit Blick auf das endgültige Ergebnis nun. Denn seine Mannschaft hat sich mit einer Bilanz von 29:7 klar die Meisterschaft der Staffel gesichert. Die Truppe rund um Alexandra Schankula, Bao Chau Elisa Nguyen, Fatme El Haj Ibrahim und Rhea Zhu Chen ließ sich nicht aus der Ruhe bringen – und das obwohl man in der Landeshauptstadt mit sehr jungem Personal aufwartet. Dass die Meisterschaft aber alles andere als eine ausgemachte Sache war, zeigt der Blick auf die Ergebnisse. „Hart war die überraschende Niederlage bei starken Leipzigerinnen im letzten Vorrundenspiel“, erinnert Walter sich. Jetzt kann das Saisonziel für den Sportbund nur der Klassenerhalt sein, in Stuttgart gibt man sich kämpferisch.
Ausgeglichenheit zeichnet Liga aus
Nicht nur Thomas Walter sieht die Staffel als ausgeglichen an. „Das sehen eigentlich alle so“, meint Kirstin Neubert vom BSC Rapid Chemnitz. Die Sächsinnen sind zufrieden mit ihrem vierten Platz, die Doppel seien aber nach wie vor ein Problem. Neubert weiß vor allem die gute Stimmung im Team zu schätzen. „Das ist ein super Mannschaftsgefüge“, meint sie. Mehr zu kämpfen hatten unterdessen die sächsischen Rivalinnen aus Leipzig-Leutzsch. Letztlich wurde es der neunte Platz, der Abstieg konnte abgewendet werden. „Wir haben die meiste Zeit gegen den Abstieg gespielt und sind jetzt froh, dass wir in der 3. Bundesliga bleiben können“, konstatiert Spielerin Leonie Hildebrandt, die sich selbst eine ausgeglichene 8:8-Bilanz in der Rückrunde erkämpft hat. Dennoch sei die gezeigte Leistung nicht stabil genug gewesen, das Ziel für die Saison 2025/26 ist deshalb klar: Eine Achterbahn der Gefühle wie in diesem Jahr soll es in der neuen Spielzeit nicht geben.
Verlassen wird die Liga das Damenteam der SG Motor Wilsdruff, das sich sogar auflöst. In der abgelaufenen Saison hat es nicht für einen Sieg gereicht, jetzt orientieren sich die Spielerinnen um – entweder bei anderen Vereinen oder in den Herrenmannschaften des Klubs. „Die Gegner waren zu stark“, analysiert Alwine Scherber.
Süßen zieht sich aus der 3. Bundesliga zurück
Im Mittelfeld sind hinter Chemnitz die TTF Rastatt und die zweite Mannschaft des TTC Weinheim gelandet. Letztere hatten die Saison erfolgreich beendet. Auf einen Sieg gegen die späteren Meisterinnen aus Stuttgart folgten Erfolge gegen Fürstenfeldbruck und Schlusslicht Wilsdruff. Letztlich ist es für die Mannschaft um Luisa Säger der sechste Platz mit einer Bilanz von 19:17 geworden. Einen Zähler mehr aufs Tableau gebracht hat man in Rastatt. Dort ist Susanne Gibs vollends zufrieden mit der Platzierung. „Wir haben unser Ziel erreicht“, sagt sie. Tanja Krämer, die das Team als Nummer Eins zur Rückrunde unterstützt hatte, sei „Winnerin“ gewesen. Die Routinierin wartete mit einer Bilanz von 15:2 auf, sie ist damit die beste Spielerin der Rückrunde in der Liga. Auf dem zweiten Platz folgt Priyadarshini Das von der TTG Süßen, die ihrem Verein zum siebten Platz verholfen hat. Für die TTG war es allerdings die letzte Saison in der 3. Bundesliga Süd – der Verein zieht die Mannschaft zurück. „Leider mussten wir erneut die gesamte Saison mit Verletzungen kämpfen“, erklärt Katharina Binder. Man habe nach elf Jahren in der 3. Bundesliga allerdings nicht sportlich absteigen wollen und dieses Ziel mit dem siebten Platz auch erreicht.
„Wir haben das Ziel Nicht-Abstieg mit vereinten Kräften und einer tollen Rückrunde geschafft“, versichert in Fürstenfeldbruck Sandra Peter. Lea-Marie Schultz, stets aus Saarbrücken angereist, habe ihre beste Saison in der 3. Bundesliga gespielt. Nun wird sie das Team allerdings in Richtung Neckarsulm verlassen, auch Hana Parseyeva verlässt den Verein. Dafür stoßen Priyadarshini Das von Süßen und Anna Walter vom SB Landshut dazu.
Zufriedenheit in Neckarsulm
Bei der SU Neckarsulm, den Drittplatzierten, ist Kathrin Hessenthaler mit der Saison zufrieden. „Die Liga war dieses Jahr sehr ausgeglichen“, stellt auch sie fest. Vor allem das das hintere Paarkreuz aus Ronja Mödinger und Wenna Tu sei entscheidend für den Erfolg gewesen. Alle Spielerinnen halten dem Verein die Treue. Damit geht die SU Neckarsulm in ein weiteres Jahr im Bundesliga-Damen-Tischtennis. Für das erste Herrenteam des Vereins steht allerdings ein massiver Umbruch an, die Mannschaft musste sich aus der 3. Bundesliga Süd zurückziehen.
Die vordere Tabellenhälfte ist nicht zuletzt ein gutes Zeichen dafür, wie ausgeglichen die Saison tatsächlich war. Denn auch der TSV Dachau II hat mit 23:13 die gleiche Bilanz wie Neckarsulm erspielt – das bessere Spielverhältnis gab den Ausschlag für den zweiten Platz. „Nach einem Katastrophenjahr war dieses Jahr wieder von Spaß und Entwicklung geprägt“, meint Trainer Alexander Yahmed. Die junge Mannschaft habe einen Schritt nach vorne gemacht und das sei das Ziel des Vereins.
Zur kommenden Saison steigen der TSV Bad Rodach und der TSV Korntal aus den Regionalligen in die 3. Bundesliga Süd der Damen auf.