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Einer der Gründe für die Aufstiegsambitionen: Tom Schweiger. Foto: Windsbach
Dreikampf an der Spitze erwartet

3. Bundesliga Süd: Windsbach strebt ins Unterhaus

Julian Hörndlein 06.09.2024

Frankfurt/Main. Der heißeste Anwärter auf die Meisterschaft in der 3. Bundesliga Süd: Der TSV Windsbach. Dem sind sich die Vereinsvertreter der Mannschaften so gut wie alle sicher. Am Samstag eröffnen der TTC Wohlbach und die Sportunion Neckarsulm eine Saison, die Spannung und einen Dreikampf an der Spitze bereithalten dürfte. Nicht zuletzt kommt ein langjähriger TTBL-Spieler in die Liga.

„Windsbach dürfte nicht aufzuhalten sein“, sagt Hubert Becker vom TSV Wohlbach. Der Oberfranke schreibt seiner mittelfränkischen Konkurrenz wie auch viele andere der Vereinsvertreter eine Favoritenrolle zu. In Wohlbach selbst möchte man einen guten Mittelfeldplatz erreichen, beim letztjährigen siebten Platz habe man einige Spiele knapp mit 4:6 verloren.

Dass der TSV Windsbach klar nach oben strebt, das zeigt schon ein Blick auf die Aufstellung. Tom Schweiger muss perspektivisch die Chance auf die 2. Bundesliga erhalten, zur Seite gestellt bekommt er unter anderem das bayerische Talent Daniel Rinderer. Dennoch hält die Windsbacher Rangliste noch eine Vielzahl an weiteren bekannten Tischtennis-Namen parat: Sheng Yan, Gustavo Tsuboi, Weixing Chen, Paul Drinkhall, Bojan Tokic und Jakub Folwarski stehen auf dem Zettel. „Durch Verletzungen und internationale Verpflichtungen ist es elementar, dass wir einen adäquaten Kader breit aufstellen“, sagt Mannschaftsführer Andreas Staudacher. Der breite Personalstamm stellt den Funktionär aber auch vor Herausforderungen: „Alle wollen spielen“, weiß Staudacher. Gesetzt ist die Meisterschaft aber längst nicht – weder in Windsbach noch bei den anderen Teams. „Die Hauptkonkurrenten sind die TSG Kaiserslautern und die Sportunion Neckarsulm“, weiß der Funktionär.

Wang Xi unter den Augen des Betzenbergs

Denn auch den Pfälzern ist ein Coup gelungen: In Kaiserslautern schlägt als Spitzenspieler Wang Xi auf. Der weist mal eben 17 Jahre TTBL-Erfahrung auf, war lange Jahre für den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell und anschließend für den ASV Grünwettersbach aktiv. Zuletzt schlug er im Januar beim Spiel gegen den TSV Bad Königshofen gegen Filip Zeljko und Jin Ueda auf. „Wang Xi ist ein großes Glück für uns“, sagt Teammanager Bijan Kalhorifar. Das Team hat sich personell mit vier neuen Spielern aufgestellt, unter anderem war ja Jakub Folwarski nach Windsbach weiter gezogen. „Wir möchten immer gerne vorne mitspielen“, erklärt Kalhorifar. Er schreibt Windsbach die klare Favoritenrolle zu, aber auch Neckarsulm und dem TTC Bietigheim-Bissingen bescheinigt er Stärke.

„Wir gehen gut vorbereitet in die neue Saison“, sagt Alexander Mohr von der SU Neckarsulm. Der Verein möchte traditionell gerne in die 2. Bundesliga zurückkehren, in der man zuletzt in der Saison 2021/22 gespielt hatte. Dennoch sieht auch Mohr die Konkurrenz: „Es wird sehr schwer mit Windsbach und Kaiserslautern in der Liga“, konstatiert er. Die ersten Weichen für den Dreikampf werden am Samstag gestellt, wenn Neckarsulm mit dem Spiel gegen den TTC Wohlbach die Liga eröffnet.

Vier Aufsteiger neu dabei

Gleich vier Teams sind als Aufsteiger neu in der Liga: Die zweite Garde des ASC Grünwettersbach, der TTC Kist, der SB Versbach und die der TTC Hohenstein-Ernstthal II. Grünwettersbach hat unter anderem mit Guilherme Teodoro und Rafel Turrini zwei bekannte Gesichter der 3. Bundesliga Süd unter Vertrag. „Unser Ziel für die zweite Mannschaft ist ganz klar der Klassenerhalt“, teilt Ricardo Walther, TTBL-Spieler und Sportlicher Leiter des Karlsruhe Institute of Table Tennis (KITT) mit. Erreichen möchte man in Baden einen gesicherten Mittelfeldplatz.

Der TTC Kist hat unterdessen nicht nur Schlagzeilen mit seinem Aufstieg gemacht. Anlässlich des 75-jährigen Vereinsjubiläums hat der TTC das TTBL-Spiel zwischen Borussia Düsseldorf und dem TSV Bad Königshofen am 15. Dezember nach Würzburg geholt. „Als Dritter der Regionalliga aufzusteigen, ist natürlich schwer aus sportlicher Sicht“, erklärt Teammanager Jochen Wilhelm. Die Mannschaft aus der Regionalliga bleibt in der 3. Bundesliga zusammen. Dennoch sieht er in der voraussichtlich engen Situation am Tabellenende auch Chancen. „Fünf Mannschaften werden sich um die hinteren Plätze streiten“, sagt Wilhelm und meint damit neben der eigenen Truppe auch die Teams aus Effeltrich, Wohlbach, Versbach und Hohenstein-Ernstthal II.

Aufsteiger mit starkem Auftaktprogramm

Mitaufsteiger Hohenstein-Ernstthal II muss zu Beginn auf die stimmungsvolle „Grüne Hölle“ auf dem Pfaffenberg verzichten. Stattdessen zieht der Verein erst einmal ins Berufsschulzentrum in Limbach-Oberfrohna um. Los geht es für den Verein, dessen erste Mannschaft im Unterhaus antritt, gleich gegen die Titelaspiranten aus Windsbach, der SB Versbach trifft auf Neckarsulm.

Den Abstiegskampf gewohnt ist das Team der DJK-SpVgg Effeltrich. „Ziel ist wie in den letzten Jahren der Klassenerhalt“, meint Teammanager Jürgen Weninger. Auch er sieht sich in einer Reihe mit den Aufsteigern und Windsbach. Grünwettersbach sei eine „Wundertüte“. In Effeltrich hat man sich eine weitgehend bayerische Mannschaft gebaut, neu dabei ist der Australier Finn Luu. Weninger geht auch von einem Dreikampf an der Spitze aus.

Komplettiert wird die Staffel vom TTC Bietigheim-Bissingen. „Wir wollen das gesicherte Mittelfeld erreichen“, sagt Vorstand Matthias Grünenwald. Unter anderem schlagen bei den Schwaben Sota Noda, Jeromy Löffler, Mats Sandell, Damir Akhmetsafin und Matej Haspel auf. Ziel ist es, die jungen Spieler weiterzuentwickeln. In Bietigheim-Bissingen fiebert man schon dem Derby mit Neckarsulm entgegen. „Wir freuen uns auf die Saison“, sagt Grünenwald.

 

 

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