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Der TSV Windsbach möchte in die 2. Bundesliga. Foto: Verein
Der Favorit auf die Meisterschaft ist aktuell im Soll

3. Bundesliga Süd: Windsbach überwintert an der Spitze

Julian Hörndlein 30.12.2024

Frankfurt/Main. Die Vorrunde in der 3. Bundesliga Süd der Herren war der erwartete harte Kampf. Ungeschlagen macht das Rennen um die Herbstmeisterschaft dann aber der Favorit Windsbach, der damit dem Ziel 2. Bundesliga schon näher gekommen ist.

Hat man in den letzten Wochen die Südstaffel der dritthöchsten Bundesspielklasse verfolgt, dann zeigte sich ein wahrlich buntes Treiben rund um die Tabellenspitze. Aufgrund unterschiedlicher Spiele waren gleich mehrere der als Favoriten in der Liga gehandelten Vereine an ersten Position gestanden. Auch an Überraschungen war die Runde nicht arm. „Der Sieg gegen Kaiserslautern war mit das beste Spiel, das wir je gemacht haben“, sagt etwa Jürgen Weninger, Teammanager der DJK-SpVgg Effeltrich aus Bayern. Der Verein, der traditionell um den Klassenerhalt in der Liga spielt, überwintert auf dem sechsten Platz. „Da waren wir bisher noch gar nicht“, sagt der Funktionär. Entsprechend groß ist die Zufriedenheit mit dem Ergebnis. Die Stimmung im mit Nachwuchshoffnungen besetzten Team ist gut, die Devise: „Cool bleiben!“.

Die fränkische Konkurrenz in der Liga hat unterdessen erwartungsgemäß das Rennen um die Herbstmeisterschaft gemacht: Der TSV Windsbach steht nach acht Siegen und einem Unentschieden gegen Grünwettersbach II auf dem ersten Platz. „Es läuft alles nach Plan“, stellt Manager Andreas Staudacher fest. Dieser Plan ist ein klarer: In die 2. Bundesliga aufsteigen, um jungen Spielern wie Tom Schweiger und Daniel Rinderer eine Perspektive zu geben. Dafür hat sich der Verein mit großen Namen der Tischtennis-Welt geschmückt. Unter anderem zählen Sheng Yan, Chien-An Chen, Paul Drinkhall, Bojan Tokic und Jakub Folwarski dazu. „Alle Neuzugänge haben das an den Tisch gebracht, was wir erwartet haben“; sagt Staudacher. Mit den Hochkarätern sei auch das Zuschauerinteresse gestiegen, die Stimmung in der Mannschaft sei sehr gut.

Den Windsbachern direkt auf den Fersen ist der TTC immoXone Bietigheim-Bissingen. Dort ist Matthias Grünenwald mit der Platzierung glücklich. Das 1:6 im Spitzenspiel gegen Windsbach geht für den Funktionär in Ordnung: „Die sind besser“, sagt er. Leistungsträger in Baden-Württemberg war ganz klar der japanische Spitzenspieler Sota Noda – mit einer Bilanz von 15:3 einer der besten Spieler der Liga. In der Rückrunde ist Noda allerdings nicht mehr eingeplant, stattdessen kommt der drei Jahre jüngere Haruto Kizuka zum Team. Für die Rückrunde gibt sich Grünenwald dennoch kämpferisch: „Wenn wir den ersten Platz angreifen können: Warum nicht?“, fragt er.

Herausforderungen in Kaiserslautern und Neckarsulm

Im nicht weit entfernten Neckarsulm arbeitet man seit geraumer Zeit am Langzeitziel Wiederaufstieg ins Unterhaus. Mit dem dritten Platz ist man aktuell vier Punkte von der Spitze entfernt, es standen zwei Niederlagen gegen Windsbach und Bietigheim-Bissingen zu Buche. Damit hat sich eine Vorahnung von Sportwart Alexander Mohr zumindest teilweise bestätigt. „Es wird sehr schwer mit Windsbach und Kaiserslautern in der Liga“, hatte er vor der Runde gesagt. An Windsbach war in der Vorrunde tatsächlich kein Weg vorbei, gegen Kaiserslautern konnte man aber immerhin ein 5:5-Unentschieden verbuchen. Die Pfälzer hatten vor der Runde für Aufsehen mit der Verpflichtung des Ex-TTBL-Spielers Wang Xi gesorgt, der dann mit einer Bilanz von 8:3 gut aufspielte. Auch aufgrund der Niederlage gegen die jetzigen Tabellennachbarn aus Effeltrich überwintert man nun auf dem fünften Platz.

Einen Rang darüber hat sich die zweite Mannschaft des ASC Grünwettersbach platziert. „Wir haben elf Punkte geholt und unsere Erwartungen mehr als erfüllt“, teilt ASC-Funktionär Ricardo Walther mit. In der Rückrunde kann man in Baden deshalb befreit aufspielen und den jungen Spielern weitere Einsätze geben. Marc Gutierrez wird dann zurück in Spanien sein, dafür kommt mit Ralph Pattison ein 16-jähriger Engländer nach Karlsruhe. „Außerdem hoffen wir, dass Rafael Turrini seine Verletzung überstanden hat und ab Januar wieder einsatzbereit ist“, so Walther.

Auf den Abstiegsplätzen rangieren aktuell die beiden Würzburger Vereine – der SB Verbsach und der TTC Kist. Ende November hatte es im Derby ein 5:5 gegeben, der SB konnte aber zuvor auch schon einen Sieg gegen den TTC Wohlbach feiern. In Kist – der Verein feiert aktuell sein 75-jähriges Jubiläum und hatte dazu jüngst auch das TTBL-Spiel zwischen Borussia Düsseldorf und dem TSV Bad Königshofen ausgerichtet – blickt man auf eine schwierige Runde zurück. „Wir hoffen, dass wir in der Rückrunde den ersten Sieg feiern können“, sagt Jochen Wilhelm. In einer Liga mit vier Aufsteigern sei es nicht so einfach, sich zu etablieren. Das Feedback der Fans vor Ort ist dennoch gut, in Kist fühlt man sich in der 3. Bundesliga wohl.

Zufriedenheit beim sächsischen Aufsteiger

Ebenfalls aufgestiegen ist die zweite Garde des TTC Hohenstein-Ernstthal aus Sachsen. „Wir sind sehr zufrieden“, meint Christian Hornbogen. Der Verein fördert in seiner zweiten Mannschaft den sächsischen Nachwuchs, die erste Mannschaft schlägt in der 2. Bundesliga auf, belegt dort zur Pause den letzten Platz. In der 3. Bundesliga Süd haben die Youngster gut gepunktet, auch die vier Spiele ohne Spitzenspieler Alan Kurmangaliyev liefen gut.

Komplettiert wird die Staffel durch den TTC Wohlbach, der aktuell den achten Platz belegt und damit zur Pause den Abstiegsplätzen entkommen ist. Hubert Becker ist mit der Ausbeute nicht zufrieden, man hat dreimal knapp 4:6 verloren. Er führt das auch darauf zurück, dass die Liga nochmal viel stärker geworden sei. „Es ist ein Wahnsinn, was da aufgeboten wird“, meint Becker. Gut performt habe unter anderem Ersatzspieler Patrick Forkel, der etwa gegen Effeltrich seine zwei Einzel gegen Akito Itagaki und Hannes Hörmann gewonnen hatte. „Das war ganz wichtig“, diagnostiziert Becker. Ziel für die Rückrunde bleibt der Klassenerhalt.

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