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Pavol Mego und Roman Rezetka bilden das Spitzendoppel in Jena. Die Mannschaft geht den Abstiegskampf an. (Foto: Verein)
Halbzeitbilanz: Während Spitzenreiter Leiselheim und der TTC Wohlbach alle zehn Spiele absolvieren konnten, schlug man in Hohenstein-Ernstthal nur für sechs Spiele auf

3. Bundesliga Süd: Zum Ende hin schlägt Corona wieder zu

Julian Hörndlein 15.12.2021

Frankfurt/Main. Mit großem Elan gingen die Mannschaften der 3. Bundesliga Süd in die Saison – in der Hoffnung, eine Spielzeit möglichst ohne Corona-Einschränkungen absolvieren zu können. Im Dezember hat das Virus dann einigen Vereinen noch einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Wie unterschiedlich Corona die Vereine betroffen hat, zeigt sich in der Anzahl der absolvierten Spiele. Während der Spitzenreiter TV Leiselheim und der TTC Wohlbach alle zehn Spiele absolvieren konnten, schlug man etwa beim TTC SR Hohenstein-Ernstthal nur in sechs Spielen auf. „Es ist sehr schade, dass wieder unterbrochen werden musste“, sagt Christian Hornbogen, Teammanager des sächsischen Vereins. Der TTC rangiert aktuell auf dem zehnten und damit vorletzten Platz. „Wir hoffen, dass wir uns noch befreien können“, meint Hornbogen. Er erinnert sich an das für ihn „beste Spiel der Saison“, als die Mannschaft im Spiel gegen die TSG Kaiserslautern ein 5:5-Unentschieden erspielte. Da die Trainingssituation in Sachsen aufgrund der Corona-Pandemie aktuell angespannt ist, versucht der Verein nun, außerhalb Sachsens zu trainieren.

Herbstmeisterschaft geht nach Leiselheim

Die Mannschaft vom DJK Sportbund Stuttgart nach dem Sieg gegen Bayern München. Foto: Verein
Der Herbstmeister der 3. Bundesliga Süd heißt unterdessen TV Leiselheim. Bereits vor der Saison hatten viele Vereinsvertreter den Rheinland-Pfälzern gute Chancen auf den ersten Platz bescheinigt. Mit 19:1 Punkten führt das Team nun die Tabelle an. „Wir haben eine sehr gute Vorrunde gespielt und sind froh, dass wieder gespielt werden durfte“, sagt Vereinsvertreter Andreas Cipu. Die Spieler hätten sich laut ihm zunehmend gesteigert, trotzdem ist die Liga sehr ausgeglichen. „Unser 5:5 gegen Wohlbach sagt da ja schon alles aus“, erklärt Cipu. Um über Aufstiegspläne zu sprechen, ist es in Leiselheim noch zu früh: „Die Planung ist von Tag zu Tag“, so Cipu.

Direkter Konkurrent der Mannschaft ist das Team vom DJK Sportbund Stuttgart mit einer Bilanz von 14:2 Punkten. Dort ist man zufrieden, gibt sich aber kämpferisch: „Wir sind nach wie vor in Reichweite“, sagt Mannschaftsführer Thomas Walter. Die Stimmung im Team sei sehr gut. Zwei Vorrundenspiele müssen die Stuttgarter noch nachholen. Der Terminplan könnte sehr knapp werden“, meint Walter. Die ersten beiden Rückrundenspiele finden bereits am 8. und 9. Januar statt. „Wir hoffen, dass es weitergeht“, erklärt Walter.

Ein Spiel weniger als Stuttgart hat die DJK SpVgg Effeltrich. „Mit Blick auf die Tabelle können wir zufrieden sein“, sagt Teammanager Jürgen Weninger. Die abstiegskampferprobte Mannschaft steht mit dem sechsten Platz aktuell im Mittelfeld. Gut eingefunden hat sich Neuzugang Nicholas Lum. Der Australier weist eine Bilanz von 6:2 auf. „Er ist viel besser, als wir erwartet haben“, sagt Weninger. Er kann noch nicht einschätzen, wie die Runde weiterhin verlaufen wird. „In der Rückrunde haben wir eine große Aufgabe vor uns“, meint der Effeltricher. Aus der 3. Bundesliga steigen drei Mannschaften ab.

Abstiegskampf steht an

Pavol Mego und Roman Rezetka bilden das Spitzendoppel in Jena. Die Mannschaft geht den Abstiegskampf an. Foto: Verein
Der SV SCHOTT Jena steckt bereits im Abstiegskampf. „Wir müssen den Kampf um den Klassenerhalt annehmen“, erklärt Vereinsvertreter Andreas Amend. Gegen Wöschbach und Bayern München habe man Punkte liegen lassen. Die letzten Spiele haben zudem komplett ohne Zuschauer stattfinden müssen. „Wir sind das ja jetzt eh schon gewohnt“, meint Amend. Für ihn sei jedoch alles besser, als nicht spielen zu können.

In Wöschbach wiederum ist man mit der Vorrunde zufrieden. „Für uns lief es soweit gut“, sagt Michael Burg. Die Mannschaft überwintert auf dem dritten Platz in der Tabelle. Burg wünscht sich eine schnelle Ansage, wie es weitergehen soll. Am 8. Januar steht bereits das Spiel mit dem direkten Verfolger aus München an.

Dort schätzt Betreuer Ulrich Metzker, dass noch etwas mehr drin gewesen wäre. Die laut eigenen Angaben „jüngste Mannschaft der Bundesliga“ möchte ihren Nachwuchskräften ermöglichen, Erfahrungen in der Liga zu sammeln. Ein bis zwei Punkte mehr hätten es trotzdem sein können. Die Münchner stehen aktuell bei 10:8 Punkten. „Das vordere Paarkreuz mit Florian Schreiner und Daniel Rinderer war super“, sagt Metzker. Gegen den bayerischen Konkurrenten aus Effeltrich hätte er sich mehr erhofft. Das Spiel in Franken ging mit 2:6 verloren.

Der TTC Wohlbach hatte als Ziel die erste Tabellenhälfte ausgegeben. Aktuell rangiert das Team auf dem siebten Platz. Gründe dafür waren Personalschwierigkeiten, Verletzungen und Krankheiten. Bei den letzten drei Spielen gegen Leiselheim, Wöschbach und Weinheim habe das Team das Pech laut Manager Hubert Becker dann jedoch abgelegt. „Da haben wir den richtigen Rhythmus gefunden“, meint er. Es gebe deshalb einen „versöhnlichen Vorrundenabschluss“. Für die Rückrunde erhofft sich Becker einen guten Mittelfeldplatz.

Deutschlandpremiere in Kaiserslautern

Die TSG Kaiserslautern setzt auf einen internationalen Kader. Foto: Verein
Bei der TSG Kaiserslautern ist Manger Bijan Kalhorifar froh, dass die Vorrunde stattfinden konnte. Das Team muss noch die Spiele gegen München, Wöschbach und Effeltrich nachholen. Mit einem Altersdurchschnitt von 19 Jahren hat auch die TSG einen jungen Kader. „Es war wichtig, dass die Spieler zueinander finden“, erklärt Kalhorifar. Für Vladislav Rukletsov und Adam Klajber war es das erste Mal, dass sie in Deutschlang gespielt haben. Nach anfänglichen Einreiseproblemen kam der Inder Sushmit Sriram in die Pfalz. „Die Spieler sind fast alle international unterwegs“, meint Kalhorifar. Für die Rückrunde wünscht er sich, dass sie durchgeführt werden kann.

Hubert Uhl, Abteilungsleiter des SB Versbach, ist sich ob der Durchführbarkeit noch nicht sicher. „Grundsätzlich sind wir einigermaßen zufrieden“, meint er. Die Mannschaft plagt bei Andreas Ball das Verletzungspech, dafür spielte Spitzenmann Nico Christ mit einer 9:4-Bilanz auf. „In der Mannschaft herrscht eine gute Stimmung“, erklärt Uhl. Dem verloren gegangenen Spiel in Weinheim trauert er nach: „Da müssten wir eigentlich gewinnen.“

Die Weinheimer schließen die Vorrunde auf dem elften und letzten Platz ab. „Das ist total an dem vorbeigegangen, was wir uns gedacht haben“, sagt Vorstand Christian Säger. Die Mannschaft musste die gesamte Vorrunde ohne Spitzenspieler Payas Jain auskommen. Das Quartett um Tom Eise, Björn Baum, Oliver Both und Alexander Gerhold spielte stattdessen immer in gleicher Besetzung. „Das ist eine ganz tolle Gemeinschaft“, erklärt Säger. Wie es weitergeht, kann er noch nicht abschätzen: „Wir müssen abwarten.“

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Rückblick Saison 2020/21:

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