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Team Langstadt mit Trainerin Anna Kegelmann (Auf dem Bild fehlt Josi Neumann, Foto: Verein)
In der ausgeglichenen Liga wird auch die Pandemie die Aufstellungen beeinflussen

3. Liga Nord: Favoritenrollen werden nicht beansprucht

Julian Hörndlein 09.09.2021

Frankfurt/Main. Vieles bleibt gleich in der 3. Bundesliga Nord der Damen. Kurz vor dem Start der Saison fiebern die Akteurinnen der zehn Vereine auf die neue Spielzeit hin, die nach der abgebrochenen Saison 2020/21 wieder für Normalität sorgen soll.

Das Rennen um die Platzierungen ist dabei alles andere als vorherbestimmt: „Die Liga ist immer noch sehr ausgeglichen“, erklärt Andreas Wagner vom VfL Kellinghusen. Für ihn werden die Partien in der Liga vor allem dadurch bestimmt, wer unter Corona-Gesichtspunkten welche Spielerinnen einsetzen kann. „Es ist abhängig davon, wer Leute an die Tische bringen kann“, sagt er. Kellinghusen hat mit Galila Nasser und Anna Schüler zwei Neuzugänge verpflichtet. Nikita Petrovova hat den Verein verlassen. Sowohl Nasser als auch Schüler bringen dem Verein Sicherheit in Corona-Zeiten, sie wohnen beide in der Region, auch Unterstützung aus der zweiten Mannschaft ist möglich. „Wir werden regelmäßig rotieren“, ist sich Andreas Wagner sicher. Mit Katsiaryna Baravok und Alina Novosad spielen eine Belarussin und eine Ukrainerin in der Mannschaft. Über deren Einreise macht man sich in Kellinghusen noch keine Sorgen. „Wir sind eine relativ eingespielte Truppe“, meint Wagner. Als Topfavoriten der Liga sieht er den TSV 1909 Langstadt II und Hannover 96.

Die Verpflichtung einer Belarussin hat dem TTK Großburgwedel einen Strich durch die Rechnung gemacht: Eigentlich hätte Vera Volkava für den Verein auflaufen sollen, musste ihr Engagement allerdings kurzfristig absagen und spielt nun in Tschechien. TTKler Michael Junker macht dafür Druck aus dem belarussischen Nationalteam verantwortlich. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagt er. Die Saison sei bei Großburgwedel deshalb ganz anders geplant gewesen. „Eigentlich haben wir eine Spielerin zu wenig“, sagt er. Trotzdem sieht er erst einmal keine Probleme durch Corona. „Alle sind geimpft, das gibt dann ja schon Reisefreiheit“, sagt Junker.

Hannovers Saisonziel: Klassenerhalt

In Hannover hat man den Abgang von Shiho Ono zu verzeichnen. Für sie spielt Madlin Heidelberg wieder fest im Team, neben Caroline Hajok, Maria Shiiba, Katerina Cechova und Maria Panarina. „Unser aktuelles Saisonziel ist es, die Klasse zu halten“, sagt Heidelberg. Aktuell sei es schwierig, die Form der Konkurrenzteams einzuschätzen. Kellinghusen nennt sie als Favorit. In Hannover überwiegt nach der abgebrochenen Saison die Vorfreude: „Wir freuen uns darauf, dass es nun endlich losgeht“, so Heidelberg.

Bei den Füchsen Berlin wird der Klassenerhalt angestrebt. Der Verein setzt auf eine lokale Mannschaft – auch, um Corona-Problemen entgegenzuwirken. „Fünf Spielerinnen wohnen in Berlin und Brandenburg“, sagt Trainer Jens Ruland. Zusammen mit Steffen Dahms betreut er die Mannschaft. Als einzige auswärtige Spielerin kommt die Litauerin Emilija Riliskyte zum Einsatz. „Die Liga ist schwer einzuschätzen. Die Überraschung wird größer sein“, sagt Ruland über seine Erwartungen an die kommende Saison.

Langstadts Erstliga-Reserve kann oben mitspielen

Die TTVg WRW Kleve möchte den Klassenerhalt schaffen. Dazu wurde Ex-Europameisterin Carla Nouwen erneut verpflichtet. In Kleve fährt man die Strategie, mit zwei Spitzenspielerinnen und zwei Talenten aus den eigenen Reihen anzutreten, wie Teammanager Klaus Seipold erklärt. Wer in der Saison vorne mitspielen wird, kann er noch nicht sagen: „Dazu habe ich keine Einschätzung“, meint er mit Blick auf Unsicherheiten durch die Pandemie.

Der TSV 1909 Langstadt II möchte oben mitspielen, wie die Deutsche Mixed-Meisterin von 2020, Janina Kämmerer, erzählt: „Das wird aber auch davon abhängig sein, in welcher Aufstellung wir antreten, da wir mit sechs Spielerinnen in die Saison gehen.“ Mit Josephina Neumann setzt Langstadt auf eine junge Spielerin, die ohne Druck und Leistungserwartungen in die Saison gehen soll. „Wir haben keine konkrete Platzierung oder den Aufstieg als Ziel ausgerufen“, erklärt Kämmerer. Neben Neumann ist Wenna Tu von NSU Neckarsulm in der 3. Bundesliga Süd nach Hessen gewechselt. Anna Jansen hat das Team in Richtung Wombach verlassen. „Wir konnten alle relativ normal trainieren, sodass wir alle gut auf die Saison vorbereitet sein werden“, meint Kämmerer. Als Titelfavoriten sieht man in Langstadt den VfL Kellinghusen.

Als Aufsteiger geht der TTC GW Fritzdorf in die Saison. „Wir haben uns mit der Jugend-Spielerin Hannah Krießbach aus Hessen verstärkt“, erzählt Stephanie Hoffmann, die selbst im Team mitspielt. Eine Prognose für die Favoritenrolle hat Hoffmann noch nicht. Auch beim Saisonziel gibt sie sich bescheiden: „Wir wollen in jedem Spiel das Beste geben und es den Gegnerinnen so schwer wie möglich machen“, meint Hoffmann.

Die Mannschaften der 3. Bundesliga Nord in der Übersicht

  1. Füchse Berlin
  2. TSV 1909 Langstadt II
  3. SV DJK Holzbüttgen
  4. SC Poppenbüttel
  5. TTC GW Fritzdorf
  6. VfL Kellinghusen
  7. ASC Göttingen
  8. TTVg WRW Kleve
  9. TTK Großburgwedel
  10. Hannover 96

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Rückblick Saison 2020/21:

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