Löningen. Das Motto der Veranstaltung „Alle an einem Tisch“ in der Gelbrink-Sporthalle war Programm. Die lokalen Leistungsträger sollten in einem vom VfL Löningen und BV Essen organisierten Showkampf gegen die internationale Elite im Rollstuhl-Tischtennis antreten. Hierzu wurden die beiden Nationalspieler Thomas Schmidberger und Valentin Baus eingeladen, die in ihrem jungen Alter (Schmidberger: 27, Baus: 22) unter anderem bereits Weltmeistertitel und Paralympics-Medaillen vorzuweisen haben. Auf der anderen Seite sollten nun als Gegner Ludger Engelmann, Anastasia Peris und Nico Jost fungieren, drei der besten Tischtennisspieler des Landkreises Cloppenburg.
Fast 200 Stühle wurden im Vorfeld der Veranstaltung um die Spielbox herum platziert, um den Zuschauern ein einmaliges Erlebnis bieten zu können - bei weitem zu wenig wie das Organisationsteam um Veranstalter Ralf Lampe mit Freude feststellen durfte. Bis zu 300 Zuschauer füllten die neue Sporthalle und gaben der „inklusiven Veranstaltung“ einen würdigen Rahmen. Um den Showcourt herum gab es ein buntes Angebot für die Gäste, sich im Rollstuhl-Tischtennis selbst auszuprobieren oder sich an einem eigens gesponserten Ballroboter die Bälle in rasanter Geschwindigkeit einspielen zu lassen.
Politprominenz und Eintrag ins goldene Buch der Gemeinde
Neben der sportlichen Prominenz ist auch die lokalpolitische zugegen gewesen, und so begrüßte der Bürgermeister der Stadt Löningen neben Zuschauern und Sportlern unter anderem Bundestags- und Landtagsabgeordnete.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand jedoch der Tischtennissport, und so kam es nach dem Eintrag ins goldene Buch der Gemeinde zum ersten Aufeinandertreffen. Den Anfang machten Europameister Schmidberger und Ludger Engelmann vom BV Essen, der mit seiner defensiven Spielweise versuchte, Schmidberger aus dem Rhythmus zu bringen. Nach umkämpftem ersten Satz stand jedoch nach kurzer Zeit ein glattes 3:0 für den Rollstuhlprofi zu buche. Weltmeister Valentin Baus, der in der Startklasse 5 (Startklasse für Rollstuhlspieler mit der geringsten Beeinträchtigung) sowohl national als auch international an den Start geht, legte im Anschluss mit einem zweiten 3:0 gegen die Ramsloherin Anastasia Peris nach, indem er sie gezielt über weite Laufwege schickte und in unerwarteten Momenten mit explosiven Topspins zum Punktgewinn kam.
Höhepunkt: Baus versus Schmidberger
Nach der Pause begann dann das Highlight-Duell zwischen Valentin Baus und Thomas Schmidberger, die durch Spielwitz, Gefühl und gezielte Tempowechsel einmal mehr die Faszination der Sportart Tischtennis unter Beweis stellten und dem elektrisierten Publikum zeigten, wie viel Potenzial man mit Willen und Trainingseifer aus sich herausholen kann. Ballwechsel mit Topspin.-Duellen, Ballonabwehr und platzierten Blockbällen brachten das Publikum sichtlich zum Staunen.
Unter begeistertem Applaus beendeten im Anschluss der zweifache Kreismeister Nico Jost und Profi Baus die gelungene Veranstaltung mit einem letzten Spiel, bei dem der Lokalmatador mit einem 12:10 den Ehrensatz für die heimische Truppe sicherte, am Ende Baus jedoch recht klar zum 3:1 gratulieren musste. Ein spektakulärer Tag für die Zuschauer, eine gelungene Veranstaltung für die Inklusion.
Inklusion
Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch dazu gehört. Egal wie jemand aussiehst, welche Sprache er oder sie sprichst oder ob jemand eine Behinderung hast. Jeder kann mitmachen. Beispiel: Menschen mit und ohne Behinderung machen gemeinsam Sport. Wenn jeder Mensch überall dabei sein kann, am Arbeitsplatz, beim Wohnen oder in der Freizeit: Das ist gelebte Inklusion.