Frankfurt/Main. Die zwei „Neuen“ in der 3. Bundesliga Nord der Damen sind den Bundesligen gut bekannt. Der MTV Tostedt schlägt neben seinem Team im Unterhaus nun auch in der 3. Bundesliga auf, der TTC Salmünster 1950 ist nach einem Jahr in der Regionalliga wieder aufgestiegen. Eine Vorschau auf die neue Spielzeit.
16 Siege, zwei Niederlagen: So lautet die Bilanz des TTC Salmünster 1950 in der Regionalliga West. Nach der Saison 2022/23 war man als Vorletzter der 3. Bundesliga Nord abgestiegen, nun geht es zurück auf die Bundesebene. „Das Mannschaftsziel ist der Klassenerhalt“, sagt Mannschaftsführer Björn Stelting. Für die Rückkehr in die Liga hat man eine junge Mannschaft aufbauen können, standardmäßig spielen Ecaterina Sierac, Sienna Stelting und Eva Xintian Gao. Die vierte Position teilen sich Sarah Peter und Sabina Jaschin, die nominell in der zweiten Mannschaft stehen. Fragt man Stelting nach den Titelaspiranten in der Liga, nennt er die Teams aus Engelbostel-Schulenburg und den Füchsen Berlin.
In Berlin ist die Positionierung aus der letzten Saison ein guter Anhaltspunkt für die diesjährige Zielsetzung. „Wir möchten uns im vorderen Drittel platzieren“, sagt der Reinickendorfer Tischtennis-Vorstand Christoph Wölki. 2023/24 war man mit einer Bilanz von 26:10 Punkten auf dem dritten Platz gelandet. Regulär möchte man in Berlin mit Katalin Jedtke, Gökce Nur Güngör, Ann-Marie Dahms und Sina Henning spielen, auch Yuko Imamura wird immer mal wieder aufschlagen.
Der MTV Tostedt schafft es in diesem Jahr, den Abstand zur ersten Mannschaft in der 2. Bundesliga zu verkürzen. Dass es gelungen ist, die zweite Mannschaft in der 3. Bundesliga Nord zu platzieren, verdankt man in Tostedt einem außergewöhnlichen Umstand. Die Regionalliga-Meisterinnen von Hannover 96 haben ihr Team und den Aufstieg auf Tostedt übertragen. Nun gehen die Nachwuchsspielerinnen Sofie Boguslavska, Elisa Meyer und Lisanne Tschimpke in der 3. Bundesliga an den Start, auch Nina Tschimpke ist aus Hannover gefolgt. Fragt man Michael Bannehr nach den Ambitionen des Teams, dann weiß er, dass es schwer werden könnte. „Wir möchten die Klasse halten“, meint er. Eines steht in Tostedt aber fest. „Wir haben da Bock drauf“, meint Bannehr.
Ebenfalls Bock hat man nicht weit entfernt beim TTK Großburgwedel. „Alle haben Bock auf die neue Saison“, erklärt dort Michael Junker. Personellen Wechsel habe es nicht gegeben, man habe eine bewährte Aufstellung am Start. Geht es nach Junker, könnte die Meisterschaft auch in der Region Hannover bleiben. „Engelbostel gibt immer viel Gas“, meint er.
Klappt es dieses Jahr mit dem ersten Platz?
Die wiederum standen nach der abgelaufenen Saison bereits mit einem Bein in der 2. Bundesliga, man hatte dann jedoch das Relegationsspiel gegen den TTC Langen mit 1:6 verloren. Damit diese Situation sich nicht wiederholt, schielt Mannschaftsführer Stephan Hartung auch auf den ersten Platz. „Mal gucken, ob es dieses Jahr klappt“, kommentiert er. Besonders freut sich der Funktionär auf das Derby gegen Großburgwedel, das bereits am ersten Spieltag ansteht.
Trotz eines neunten Platzes in der Liga bleiben durfte die zweite Mannschaft des Engelbosteler Relegationsgegners. Der TTC Langen II möchte den Schwung aus dem Ende der letzten Saison mit in die neue Spielzeit nehmen. „Unser Ziel ist der Klassenerhalt“, sagt Sportwart Heiko Keller. Ramona Betz hat den Verein verlassen, man setzt aber auf die Entwicklung der anderen Spielerinnen. „Neben einem Tausch von Spielerinnen zwischen der ersten und zweiten Mannschaft gibt es keine weiteren personellen Änderungen“, so Keller. Auch er sieht den MTV in der Tabelle weit oben. „Bei Salmünster sind wir sehr gespannt, wie stark sie im Laufe der Saison auftreten werden“, meint er.
Kellinghusen mit einigen Neuzugängen
Ins Mittelfeld gespielt haben sich in der abgelaufenen Spielzeit der SV Friedrichsgabe mit einer ausgeglichenen Bilanz sowie der VfL Kellinghusen auf dem siebten und Borussia Düsseldorf auf dem achten Platz. In Kellinghusen habe man sich neu erfinden müssen, teilt Andreas Wagner mit. Geblieben sind Katsiaryna Baravok und Mariia Kurishchenko. Neu mit dabei sind aus Holzbüttgen Iolanta Yevtodii, aus Engelbostel Chiara Steenbuck und vom schwedischen Vaxtorp BOIS Emma Vendelbo Clement. „Wichtig für uns wird sein, eingespielte und schlagkräftige Doppel zu entwickeln“, meint Wagner. Im Vordergrund steht das Ziel Klassenerhalt. Der Funktionär tippt bei der Favoritenrolle auf die Füchse Berlin.
Ebenfalls großer personeller Wechsel ist beim SV DJK Holzbüttgen zu verzeichnen. Dabei geblieben sind Nadine Bollmeier, Martyna Dziadkowiec und Karlijn van Lierop. Verstärkt wird das Trio von den bisherigen Fritzdorferinnen Hannah Schönau und Stephanie Hoffmann. Als Nachwuchstalent greift außerdem die 14-Jährige Ruoqi Wei für die DJK zum Schläger. „Wir tauschen bei jedem Einsatz durch“, kommentiert Jana Vollmert, die als Kapitänin und Spielerin ebenfalls im Team mit dabei ist. „Wenn alle fit sind und bleiben, dann haben wir ein starkes Team und können auch wieder in den oberen Rängen mitspielen“, schätzt sie.
Die Spielzeit in der 3. Bundesliga Nord startet am kommenden Samstag mit der Partie zwischen den Füchsen Berlin und Tostedt II. Am Sonntag empfängt man in Holzbüttgen dann die Borussia aus Düsseldorf.