Frankfurt/Lausanne. 20 Tage vor Beginn der Weltmeisterschaften in Budapest (21.-29. April) hat der Weltverband ITTF das internationale Ranking für den Monat April verkündet, auf dessen Basis in Ungarn auch die Setzung erfolgen wird. Wesentliche Verschiebungen an der Spitze gab es nicht. Timo Boll ist weiter die Nummer 5 der Welt, unter Deutschlands Damen ist Petrissa Solja an Position 23 die beste.
Ovtcharov rückt auf Position 12 vor
Bei den Herren gab es unter den Top 5 keinerlei Veränderungen. Timo Boll bleibt hinter Fan Zhendong, Xu Xin, Lin Gaoyuan (alle China) und Japans WM- und Olympia-Hoffnung Tomokazu Harimoto Fünfter und wird in Budapest entsprechend auf den Positionen fünf bis acht gesetzt sein. Bolls Achtelfinalbezwinger der Qatar Open, Ma Long (vorher Zwölfter), ist nun die Nummer elf vor dem um zwei Plätze von 14 auf 12 wieder näher an die Top 10 herangerückten Dimitrij Ovtcharov. Sowohl der Weltmeister von 2015 und 2017, der in Budapest mit seinem dritten Titelgewinn in Folge Geschichte schreiben möchte, als auch Deutschlands World-Cup-Sieger von 2017 werden somit bei der WM im Bereich der Setzungspositionen 9 bis 16 auftauchen.
Franziska rutscht aus den Top 16
Der seit vielen Monaten in glänzender Verfassung spielende Patrick Franziska fiel allerdings trotz seiner Viertelfinalteilnahme bei den Qatar Open aus den Top 16 heraus und ist nun die Nummer 18 der Weltrangliste. Möglich wird dies durch das Heranziehen der Durchschnittswerte der letzten 12 Monate für die Berechnung der Rangliste. Franziskas bestes Ergebnis, die Halbfinalteilnahme von den German Open 2018 in Bremen, wurde im April zum Streichergebnis und beeinflusste nun das Abrutschen in den WM-Setzungsbereich 17 bis 32, vorbehaltlich der endgültigen Meldungen aller Verbände und der gesundheitlichen Unversehrtheit der Starter. Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf: "Solche Verschiebungen sind durch das auf zwölf Monate fixierte Ranglistensystem möglich. Es ist natürlich schade für Patrick, dass dies ausgerechnet vor der WM ist. Aber er kann er ja generell in Budapest vollkommen frei aufspielen und hat dort keinen Druck. Er ist unter den Top 20 der Welt und gehört dort auch hin - das ist sehr stark. Die Topleute haben Druck gegen ihn, nicht umgekehrt."
Durch das Abrutschen von Abwehrass Ruwen Filus von 38 auf 59 ist nun der an Position 43 (vorher (41) Benedikt Duda fünftbester Deutscher im ITTF-Ranking. Mit Qiu Dang gibt es zudem einen Aufrücker unter die besten 100: Der Finalist der Spanish Open, der er mit Beharrlichkeit und konstanten Leistungen die Top 100 ins Visier genommen hatte, machte acht Plätze gut ist nun erstmals die Nummer 98. Über einen riesengroßen Sprung darf sich Steffen Mengel freuen: Der lange unter den Top 100 geführte und dann durch eine Verletzung weit zurückgeworfene Mühlhausener spielte sich mit seinem Halbfinaleinzug in Spanien zurück ins Rampenlicht und von Rang 514 auf 240.
Fünf Chinesinnen an der Spitze
Eine relativ bedeutende Veränderung im Top-Ten-Bereich gab es im Damen-Bereich: Wang Manyu gelang mit ihrem Titelgewinn in Doha der Sprung von Position sechs an vier und tauschte mit der Japanerin Kasumi Ishikawa die Plätze. Damit nehmen nun fünf Chinesinnen, angeführt von der in Budapest als Titelverteidigerin antretenden Ding Ning, die Weltranglistenpositionen eins bis fünf ein. Die ohnehin nur eingeschränkt chancenreiche Konkurrenz wird es in Budapest nun noch schwerer haben, auf die Medaillenränge vorzustoßen.
Deutschlands Damen machen geschlossen Plätze gut
Alle deutschen Damen unter den Top 300 sind im April besser notiert als im Vormonat. Europe-Top-16-Gewinnerin Petrissa Solja ist nun die Nummer 23 der Welt (vorher 24), Abwehrass Han Ying machte drei Plätze gut und ist jetzt 37, die Deutsche Meisterin Nina Mittelham ist an Position 50 (54) notiert. Der größte Sprung bei den Damen gelang der ehemaligen Top-20-Spielerin Shan Xiaona. Die Berlinerin muss sich nach der Geburt ihrer Tochter bei ihrer Rückkehr auf die internationale Bühne noch in Geduld üben, macht aber Monat für Monat Plätze gut und kehrt im April als Nummer 250 des Rankings (zuvor 312) wieder in die Top 300 zurück.
Herren
Die Top 10
1 (1) Fan Zhendong CHN
2 (2) Xu Xin CHN
3 (3) Lin Gaoyuan
4 (4) Tomokazu Harimoto (JPN)
5 (5) Timo Boll (Düsseldorf)
6 (7) Lee Sangsu KOR
7 (6) Hugo Calderano (BRA)
8 (9) Koki Niwa JPN
9 (13) Liang Jingkun
10 (11) Jang Woojin
Die Platzierungen der übrigen Deutschen unter den Top 100
12 (14) Dimitrij Ovtcharov (Orenburg), 18 (16) Patrick Franziska (Saarbrücken), 35 (34) Ricardo Walther (Grünwettersbach), 43 (41) Benedikt Duda (Bergneustadt), 59 (38) Ruwen Filus (Fulda), 83 (65) Bastian Steger (Bremen), 98 (106) Dang Qiu (Grünwettersbach)
Die weiteren Platzierungen der Deutschen unter den Top 300
193 (195) Kilian Ort (Bad Königshofen), 221 (245) Gerrit Engemann (Bad Hamm), 230 (222) Tobias Hippler (Celle), 234 (281) Dennis Klein (Jülich), 280 (514) Steffen Mengel (Mühlhausen)
Zur kompletten Weltrangliste der Herren
Damen
Die Top 10
1 (1) Ding Ning CHN
2 (2) Zhu Yuling CHN
3 (4) Chen Meng CHN
4 (6) Wang Manyu CHN
5 (5) Liu Shiwen CHN
6 (4) Kasumi Ishikawa JPN
7 (7) Mima Ito JPN
8 (8) Cheng I-Ching TPE
9 (9) Miu Hirano JPN
10 (10) Feng Tianwei SGP
Die Platzierungen der Deutschen unter den Top 100
23 (24) Petrissa Solja (Langstadt), 37 (40) Han Ying (Tarnobrzeg, Polen), 50 (54) Nina Mittelham (Berlin), 58 (59) Sabine Winter (Kolbermoor), 92 (97) Kristin Lang (Kolbermoor)
Die weiteren Platzierungen der Deutschen unter den Top 300
143 (148) Wan Yuan (Bingen/Münster-Sarmsheim), 146 (160) Chantal Mantz (Bingen/Münster-Sarmsheim), 250 (312) Shan Xiaona (Berlin)