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Neuer Spitzenreiter: TSV Bad Königshofen (v.l. Ort, Klasek, Vyborny, Schüller, Oikawa - Foto Verein).

Bad Königshofen stürmt an die Tabellenspitze

Dr. Stephan Roscher 29.02.2016

Am Ende der Vorrunde fand sich Bad Königshofen noch auf Rang acht der Tabelle und wähnte sich selbst in argen Abstiegsnöten. In die Runde gestartet war man gar mit dürftigen 2:10 Zählern. Doch dann schaltete man den Turbo ein und verbuchte 15:1 Punkte in Folge! In der Rückrunde büßte man bisher lediglich in Frickenhausen einen Zähler ein.

Beim Bayern-Derby in Hilpoltstein, das das Hinspiel noch mit 6:4 gewonnen hatte, starteten die Gäste durch Doppel-Erfolge von Vyborny/Schüller (3:1 gegen David/Dickhardt) und Oikawa/Klasek (3:0 gegen Flemming/Christ) optimal. Allerdings musste man zunächst einmal den Ausgleich hinnehmen – Ort musste sein Match gegen Petr David abschenken und der zuletzt so starke Mizuki Oikawa unterlag ein wenig überraschend gegen Hilpoltsteins Adrenalin-Ass Alexander Flemming in vier Durchgängen.

Die beiden Ü40-Tschechen auf Seiten des TSV stellten den alten Abstand wieder her – Marek Klasek besiegte Nico Christ in fünf Sätzen, Richard Vyborny gewann gegen Dennis Dickhardt mit 3:1. Oikawa setzte sich nach 0:2-Satzrückszand im Spitzeneinzel noch gegen David durch, während Ort auch das Match gegen Flemming nicht bestreiten konnte. Nach einer Gesamtspieldauer von drei Stunden und zehn Minuten machte Vyborny gegen Christ im Duell der beiden Dreier den sprichwörtlichen Sack zu (8:11, 11:7, 13:11, 5:11, 11:8).

Bad Königshofens Manager Andy Albert lobte besonders seine beiden Oldies: „Sie haben ihr Zeug wieder perfekt gemacht.“ Und Pressesprecher Rudi Dümpert rieb sich ein wenig verwundert die Augen: „Der TSV die Nummer 11 in Deutschland hinter den zehn Erstligisten: So hoch war das Bad Königshöfer Tischtennis noch nie.“

Der gewohnt kampfstarke 44-jährige Tscheche Richard Vyborny besiegte Dickhardt und Christ und gewann zudem sein Doppel an der Seite von Christoph Schüller (Foto: Herman Zacher).

Das Resultat schlug sich nämlich in der Tabelle wie folgt nieder: erstmals in dieser Saison übernahm der TSV die Spitzenposition in der so extrem ausgeglichenen Liga, während der Gegner einen gigantischen Sprung nach unten – von zwei auf sechs – quittieren musste. Man könnte geneigt sein, von „durchgereicht“ zu sprechen, aber das wird der Tabellensituation nicht gerecht. Sämtliche Teams auf den Rängen drei bis sechs weisen 15:11 Zähler auf – Fortuna Passau ist mit 16:12 Tabellenzweiter – und der neue Ligaprimus ist mit 17:11 jener Verfolgergruppe lediglich um eine Partie voraus.

Der TVH muss nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge und 2:6 Punkten in der Rückrunde sehen, so rasch wie möglich wieder in die Erfolgsspur zu kommen, auch wenn man mit dem Thema Abstieg vermutlich nichts mehr zu tun bekommen wird. Ein Thema übrigens, das unter Umständen gar keines mehr ist. Der TTC Ruhrstadt Herne ist auch theoretisch nicht mehr zu retten – vom letzten Platz kommt das Team aus dem „Pott“ definitiv nicht mehr weg. Zudem hört man, dass in Fürstenfeldbruck nach der Saison die Lichter ausgehen könnten, was Zweitliga-Tischtennis betrifft. Doch offiziell bestätigt ist noch nichts.

Am Wochenende 12./13. März geht es dann mit sechs Partien wieder richtig zur Sache – unter anderem stehen die prickelnden Duelle Passau vs. Bad Königshofen, Saarbrücken vs. Ober-Erlenbach, Jülich vs. Ober-Erlenbach, BVB vs. Fürstenfeldbruck und Frickenhausen vs. Saarbrücken auf dem Spielplan. Wer Prognosen abgibt, wie danach die Tabelle aussieht, kann eigentlich nur daneben liegen in dieser im besten Sinne verrückten Liga.

 

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