Kolbermoor. Serienmeister ttc berlin eastside hat bisher erst zwei Partien in der Liga bestritten und holt den Rückstand nun mit Siebenmeilenstiefeln auf. Mit 1:3 Punkten steht man derzeit auch nicht da, wo man hingehört, und würde dies nun gerne Schritt für Schritt ändern. Allerdings haben die in der Champions League seit September bereits siebenmal erfolgreichen Berlinerinnen zunächst einmal mit den beiden bayerischen Bundesligisten harte Prüfsteine vor sich. Besonders der Bundesliga-Klassiker am Freitagabend in Kolbermoor verspricht reichlich Spannung.
Am Sonntag gibt dann die schwer berechenbare Truppe aus Dachau ihre Visitenkarte in der Hauptstadt ab. Wie immer wird sehr viel von den Aufstellungen abhängen. Zwei sehenswerte Partien auf hohem Niveau scheinen jedoch garantiert, besonders, wenn die Kontrahenten mit „voller Kapelle“ an die Tische gehen können.
Freitag, 18 Uhr: SV DJK Kolbermoor – ttc berlin eastside
Auch wenn die Tabelle das momentan noch nicht widerspiegelt, treffen am Freitagabend die beiden Bundesliga-Giganten im oberbayrischen Kolbermoor aufeinander, denen alle Ligarivalen zutrauen, am Ende die beiden nationalen Titel untereinander auszumachen. Bringen beide das beste Personal an die Tische, handelt es sich um die Crème de la crème der deutschen Eliteliga. Namen wie Nina Mittelham oder Ding Yaping – in der Rückrunde stößt dann wieder Shan Xiaona zum Team des Titelverteidigers – beziehungsweise Annett Kaufmann, Qianhong Gotsch, Hana Arapovic und Kristin Lang stehen für die außerordentliche Qualität der beiden Rivalen. Es handelt sich auch um ein Prestigeduell, das natürlich keiner verlieren möchte. Die Vorfreude ist auf beiden Seiten groß, es könnte eine enge, umkämpfte Begegnung werden.
„Ich freue mich auf eine spannende Partie“, versichert Kolbermoors Trainer Dr. Michael Fuchs. „Wir wollen den Schwung aus Annetts beeindruckendem Erfolg bei der Jugend-WM mitnehmen und mit viel Selbstbewusstsein in das Spiel gegen Berlin gehen.“ Die 1:3 Punkte der Hauptstädterinnen sagen nichts über deren sportliche Qualität aus, ist Fuchs überzeugt: „Obwohl Berlin bislang noch nicht viele Spiele absolviert hat und derzeit hinter uns in der Tabelle steht, bleiben sie für mich der klare Favorit. Mit ihrem breit aufgestellten Kader voller starker Spielerinnen sind sie schwer einzuschätzen. Ich bin jedoch überzeugt, dass sie in Kolbermoor mit einer starken Aufstellung antreten werden.“ Sein Team werde die Herausforderung mit breiter Brust annehmen: „Unser Ziel ist es, ihnen das Leben so schwer wie möglich zu machen. Und wenn dabei am Ende etwas Zählbares für uns herausspringt, wäre das natürlich umso schöner. Wir freuen uns auf möglichst viele Zuschauer vor Ort für dieses tolle Spiel.“
„Mit Kolbermoor und Dachau haben wir zwei dicke Brocken vor der Brust. Kolbermoor hat natürlich einen extrem starken Kader“, so Berlins Trainer Jens Ruland. „Wir werden unserer Linie treu bleiben und unseren jungen Spielerinnen die Möglichkeit geben, sich weiterzuentwickeln. Josi und Mia sind mit Medaillen von der Jugend-WM zurückgekehrt, was uns sehr freut, und haben ja auch bereits in der Bundesliga gute Gegnerinnen schlagen können.“ Vorne könnten ja Nina Mittelham und Ding Yaping zum Einsatz kommen, wie wir mutmaßen. Ruland sieht seine Asse dennoch eher in der Außenseiterrolle: „Kolbermoor empfinde ich aufgrund des extrem starken Kaders in dieser Saison ohnehin in jedem Spiel als Favorit. Wir bleiben aber auch hier unserer Linie treu und konzentrieren uns vorwiegend auf unsere eigene Leistung und werden uns sicher gewohnt kämpferisch präsentieren.“
Einen Livestream wird es, wie immer, auf dem YouTube-Kanal des SV DJK Kolbermoor geben.
Sonntag, 13 Uhr: ttc berlin eastside – TSV Dachau 65
Ganz schwer einzuschätzen, was am Sonntag in der Hauptstadt passieren wird. Dachau, früher Schwabhausen, hat dort schon öfters sehr gute Spiele abgeliefert und scheint den Verlust von Liu Yangzi sehr gut kompensiert zu haben. Die 21-jährige Südkoreanerin Byun Seoyoung hat alle drei Spiele bisher bestritten und dabei immerhin Gegnerinnen wie Annett Kaufmann, Anna Hursey oder Diya Chitale glatt geschlagen. Wenn die Bayern die fast 600 Kilometer weite Reise mit ihr, Sabine Winter, Tin-Tin Ho und der jungen Koharu Itagaki antreten sollten, wird auch der ttc eastside in seinem neuen Tischtennis-Tempel „Heyse25“ erst einmal schauen müssen, wie er diesem Quartett beikommt.
Einiges wird auch davon abhängen, wie die Hauptstädterinnen am Freitagabend die schwierige Aufgabe in Kolbermoor meistern, und ob sie nach der langen Heimfahrt wieder frisch und voller Selbstvertrauen an die Tische gehen werden. Auch Berlins Trainer Jens Ruland, der weiter auf die jungen Toptalente Mia Griesel und Josi Neumann setzen will, ist natürlich nicht entgangen, dass der Gegner alles andere als schwach besetzt ist und konstatiert, dass „Dachau den Weggang von Yangzi Liu durch die Koreanerin Byun gut kompensiert zu haben“ scheint. Doch der Tischtennislehrer weiß, dass es keinen Sinn macht, sich zu viele Gedanken über den Gegner zu machen, zumal sein Team über genügend Qualität verfügt, aus der man selbstbewusst schöpfen kann: „Wir konzentrieren uns vorwiegend auf unsere eigene Leistung und werden uns sicher gewohnt kämpferisch präsentieren.“
Auch der Gegner wird nicht wie das Kaninchen gebannt auf die Schlange starren, sondern sich auf die eigenen Fähigkeiten fokussieren. „Wenn man nach Berlin fährt, weiß man sowieso nie, was passieren wird“, betont Dachaus Trainer Alexander Yahmed. „Also konzentrieren wir uns wieder mal auf uns selbst und schauen, dass wir gut vorbereitet in die Partie gehen. Mehr lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht sagen.“
Hier die Links zu den Livestreams an beiden Tischen:
https://www.youtube.com/live/pqrIRIs1GJs?si=ZziF6p2UI05b7KD4
https://www.youtube.com/live/MQsYSA3MApM?si=cpklwLM-8t63p40i
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