Berlin. Krisztian Nagy hat seine erste Saison bei Hertha BSC hinter sich – und wurde gleich zur tragenden Stütze der Mannschaft. In der Hauptstadt gefällt es dem 34-jährigen Ungarn, weshalb er vorhat, auch weiter für den Verein zu spielen.
18 Einsätze für die Hertha hat Nagy in der Saison 2022/23 zu verzeichnen, mehr als jeder andere Spieler in seinem Team. Mit seiner Bilanz von 16:17 gehört er neben Jakub Kosowski zu den Spielern mit einem ausgeglichenen Rundenabschluss. Bei Hertha BSC kommt das gut an: „Krisztian ist super“, sagt Lukas Bieber, Presseprecher des Vereins. Nagys Erfahrung war wichtig in einer turbulenten Saison, am Ende derer der achte Platz für die Hertha steht. Für ihn ist Berlin bereits die dritte Station in Deutschland, zuvor hatte er in Passau und Dortmund aufgeschlagen.
Das Tischtennisspielen ist bereits seit seiner Kindheit Nagys große Leidenschaft: „Ich habe mit drei Jahren angefangen“, erzählt er. Nagys Großvater nahm ihn mit in die Halle, seitdem brennt die Flamme. Gefördert wurde er in einem der traditionsreichsten ungarischen Tischtennisvereine, dem Budapesti VSC. 15 Jahre lang trainierte und spielte er bei dem Verein, gewann mehrere ungarische Meisterschaften und spielte in der Champions League. Schließlich wurde er auch in die ungarische Nationalmannschaft aufgenommen.
Seit 2016 in Deutschland
2016 kam er zum TTC Fortuna Passau. In der Dreiflüssestadt machte er sich einen Namen und ist seitdem in Deutschland geblieben. In Berlin hat sich Nagy allerdings neuen Herausforderungen stellen müssen. Im Gegensatz zu den Einsätzen in Passau und Dortmund spielte Nagy als Stammspieler im oberen Paarkreuz. „Meine Leistung hat mich selbst überrascht“, meint Nagy. Selbst Spieler, bei denen er sich vorher keine Chancen auf einen Sieg ausgerechnet habe, habe er gewinnen können. Er weiß, dass er einen Anteil daran hat, dass die Hertha am Ende der Saison nicht Teil der Abstiegszone ist. „Er zeigt wirklich großen Einsatz“, sagt auch Hertha-Funktionär Lukas Bieber. Neben den Einzelergebnissen lässt sich vor allem die Doppelbilanz sehen. Nagy schlug in allen seinen Doppeln an der Seite von Routinier Torben Wosik auf. Von 17 Einsätzen gingen lediglich sechs verloren. „Mit Torben versteht Kris sich wirklich gut“, weiß Bieber. Für Nagy sind das die Gründe, weshalb er dem Hauptstadtklub treu bleiben möchte. „Ich hoffe, dass wir eine langfristige Zusammenarbeit aufbauen können“, so Nagy.
In Berlin ist man für diese Option offen. „Es werden aktuell Gespräche geführt“, so Bieber. Kristzian Nagy hat auch bereits einen Plan für die weiter entfernte Zukunft. Er möchte so lange wie möglich im Unterhaus aufschlagen. Wenn das irgendwann vorbei ist, könnte es wieder nach Ungarn gehen. „Natürlich nur, wenn sie mich da auch haben möchten“, sagt Nagy lächelnd.
Aktuell stehen die Zeichen in Berlin erstmal auf die nächste Saison in der 2. Bundesliga. Der Verein arbeitet aktuell an der Verstetigung seiner Arbeit. Insgesamt sollen die beiden ersten Mannschaften näher zueinander aufrücken. „Wir möchten eine Brücke zwischen der ersten und der zweiten Mannschaft bauen“, weiß Bieber. Bisher kommt das gut an: Die Heimspiele in Berlin waren durch die Bank besser besetzt als in den Vorjahren.